Teil 4: Vom Lernen & Lehren
die Schule mitten im Grünen
Mit dem Unterricht haben wir dann doch erst ein bisschen später angefangen, da die computer classes, bei denen wir jetzt immer aushelfen, nicht stattfinden konnten, weil den ganzen Tag lang Stromausfall war… Wir haben jetzt aus Spaß mal eine Strichliste angefangen. Wie oft es geregnet hat: bis jetzt 52 Mal, wie oft wir kein Wasser hatten: 20 Mal (einmal 11 Tage lang am Stück!) und wie oft es schon Stromausfall gab: 48 Mal (die kurzen nicht mitgezählt und zwar oft auch mal den ganzen Tag lang). Naja, aber damit muss man sich eben abfinden und sich dementsprechend anpassen. Essen, study time oder Singen & Spielen bei Kerzenlicht ist manchmal sogar echt schön & gemütlich!
Essen mit Kerzenlicht bei Stromausfall
Im Computerunterricht (3. Bis 10. Klasse) können wir auch wirklich gut helfen, weil die meisten Schüler zwar teilweise echt schwierige Sachen lernen, es ihnen aber oft an wichtigen Grundlagen, wie z.B. dem richtigen Speichern fehlt. Das liegt aber vor allem auch daran, dass fast alle Kinder erst durch diesen Unterricht mit Computern in Berührung kommen. Der Luxus eines eigenen Computers zu Hause, den wir aus Deutschland kennen, ist hier nun mal eine große Seltenheit. Wir haben dadurch aber immer etwas zu tun und es ist schön, das Gefühl zu haben, ein bisschen helfen zu können. Manchmal werden wir auch getrennt in verschiedene Klassen geschickt, weil dort der Lehrer fehlt. Dort versuchen wir dann meistens, den Unterricht weiterzuführen, so gut es uns ohne Khasi-Kenntnisse und Unterrichtsvorbereitung eben möglich ist. Manchmal ist das dadurch ein bisschen schwierig, aber trotzdem macht es oft auch total viel Spaß! Spätestens beim ersten Honigkuchenpferd-Grinsen von einem Kind, das gerade erkannt hat, dass seine Antwort richtig war, schleicht sich wie von selbst ein Lächeln aufs Gesicht:)
study hall
Was jeden Tag stattfindet, auch am Wochenende, ist die study time, die meistens ca. 1 ½ Stunden dauert und die wir immer beaufsichtigen. Dabei müssen wir darauf achten, dass alle ihre Aufgaben machen, sie nicht miteinander quatschen oder einschlafen (ja ihr habt richtig gelesen, da die Kinder sehr früh aufstehen sind sie abends meistens so müde, dass wir jedes Mal wieder mindestens 4 oder 5 Mädls aufwecken müssen). Außerdem können sie immer zu uns kommen, wenn sie mit den Hausaufgaben nicht weiterkommen oder wissen wollen, wie man ein bestimmtes englisches Wort ausspricht und wir versuchen, ihnen so gut wie möglich zu helfen. Was uns freut ist, dass uns immer mehr von selbst um Hilfe bitten!
spielende Kinder nach Schulschluss
Außer dem Unterrichten (meist von 9 bis 14:45 Uhr mit Unterbrechungen wegen Pausen oder Freistunden) und der täglichen study time haben wir bis jetzt eigentlich noch keine verpflichtenden Aufgaben. Das ist eigentlich ganz schön, denn so sind wir frei, mit den Mädls zu spielen, wenn sie gerade Freizeit haben oder mal rauszugehen und zu schauen, was sie grade so machen. Manchmal ist es auch ganz schön, einfach nur mit ihnen zu arbeiten, wie Wassereimer tragen, Reis sortieren oder Deko basteln für das nächste Fest (davon gibt es hier sehr viele) und so ihr Leben ein Stück mit zu leben.
So, das war’s mal wieder:) Der letzte Teil (darin geht es um die ersten Ausflüge) kommt bald…
Morgen-Assembly am „Farben-Tag“ (Donnerstag & Freitag): die Schüler tragen die jeweilige Farbe ihres Hauses
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