Teil 3: Brot & Spiele

An das indische Essen haben wir uns mittlerweile schon sehr gut gewöhnt;) Es schmeckt wirklich superlecker, wir fühlen uns echt so, als ob wir jeden Tag in einem Restaurant essen würden, weil die Köchinnen so leckere Gerichte zubereiten können! Auch das Obst hier schmeckt einfach himmlisch, wir haben gemerkt: zu sagen, dass es hier die weltbeste Ananas gibt ist wirklich nicht übertrieben! Mit zwei der Köchinnen, die etwa in unserem Alter sind, haben wir uns schon angefreundet. Die beiden sind total lieb und können sehr gut Englisch was für uns echt schön ist. So können wir uns auch mal mit Gleichaltrigen länger unterhalten. Außerdem bringen sie uns die wichtigsten (oder auch die unwichtigsten) Wörter in Khasi bei, wir hatten auch schon ein paar Nähstunde an einer Tretmaschine und sie wollen sich mal mit uns „in the jungle“ wagen und die Gegend erkunden. Das einzige, was für uns essenstechnisch vor allem am Anfang ein bisschen seltsam war, ist es, dreimal am Tag warm zu essen. Ganz nach dem Motto: in der Früh wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Knecht versuchen wir, uns mit der Zeit langsam umzugewöhnen.

Collage aus der bunten Vielfalt unseres Essens

Collage aus der bunten Vielfalt unseres Essens

Die Mädchen, ganz am Anfang noch sehr schüchtern, gewöhnten sich sehr schnell an uns und spätestens beim ersten Frisurenflechten (was die Mädls um Meilen besser können als wir) waren die ersten Hemmungen überwunden und wir wurden von allen Seiten überlagert und mit Fragen gelöchert. Die Lieblingssätze hier sind aber mit Abstand „Good morning, Miss“, „Good evening, Miss“ oder die beliebteste Standardfrage hier: „You finished, Tea/Breakfast/Dinner/Lunch/Bath?“ und werden von allen zu jeder Zeit gestellt, auch wenn die Antwort eigentlich erkennbar ist;D Obwohl es zuerst ein bisschen seltsam erscheint, ist das eine Angewohnheit, die wir ziemlich schnell übernommen haben, da das hier einfach eine Form von Höflichkeit ist und sich jeder darüber freut.

eine Art Blinde-Kuh-Spiel

eine Art Blinde-Kuh-Spiel

Trotz der kleinen Verständigungsschwierigkeiten (vor allem die kleinen Kinder sprechen wenig Englisch und auch wir haben uns vor allem am Anfang schwergetan, den indischen Akzent zu verstehen) haben wir schon mehr Namen gelernt als wir (total überfordert) am Anfang gedacht hätten und die Mädchen werden mit jedem Tag noch ein bisschen offener. Es macht sehr viel Spaß mit den Kindern Actionsongs, bei denen -anders als es in Deutschland der Fall wäre – alle Altersstufen begeistert mitmachen, und andere Lieder, ob auf Deutsch, Englisch oder Khasi, mit allen zu singen oder sich einfach gegenseitig über verschiedene Dinge wie Familie oder die ja sehr unterschiedlichen Kulturen auszufragen (hier sind alle genauso neugierig was Deutschland angeht wie wir in Bezug auf Indien). Was sehr witzig ist: gegenseitig zu versuchen, Wörter in Khasi oder auf Deutsch auszusprechen oder vorzulesen. Bei ihnen klingt Deutsch eher wie Chinesisch:D Das Highlight ist aber immer das Fußballspielen: Einmal hat es mittendrin im Spiel plötzlich angefangen, total zu gewittern und wie aus Kübeln zu gießen. Es war ein einziges Chaos, jeder Zweite ist einmal hingefallen, das Feld wurde zu einem einzigen Schlammfeld und nach dem Spiel waren wir alle total matschig, klitschnass bis auf die Haut aber auch glücklich:)

das Fußballfeld

das Fußballfeld

Auch immer sehr witzig sind zum Beispiel Kettenfangen, „Who’s afraid of the Ghost?“ („Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann?“, das wir kurzerhand umgedichtet haben) oder einfach, von ihnen neue Spiele zu lernen. Ein bisschen schade ist, dass wir solche Spiele nur selten machen können, weil die Kinder leider bis auf das Wochenende nur abends Freizeit haben… Trotzdem versuchen wir, mit ihnen zu spielen, so oft es geht! Und wenn es nur ein paar Runden HalliGalli vor dem Good Night sind;)

So, das war’s mal wieder für heute! Im vierten Teil werde ich euch etwas über die Schule hier und unsere Aufgaben beim Lernen erzählen…