Maria in Ruanda

ein Jahr im Land der tausend Hügel

(1) – Auftakt in Deutschland und Belgien

Hallo liebe Freund*innen und Bekannte, hallo an meine Familie, und an alle anderen, die bewusst oder zufällig auf meinem Blog gelandet sind. Es freut mich sehr, dass ihr euch für mich und meine Zeit in Ruanda interessiert.

In diesem ersten Blogeintrag möchte ich einen kleinen Einblick darüber geben, was passiert ist seit ich mich im September 2017 bei Don Bosco Volunteers beworben habe, wie ich mich vorbereitet habe und vorbereitet wurde.

Weil von den Freiwilligen ja niemand ins kalte Wasser geworfen werden soll, gab es für uns drei Vorbereitungsseminare im Januar, Mai und Juli 2018. Dort haben wir uns mit Schwierigkeiten und Problematiken auseinandergesetzt, die erfahrungsgemäß oft auf Freiwillige im „globalen Süden“ zukommen. Außerdem haben wir beispielsweise Hinweise dazu bekommen, wie wir darauf achten, uns nicht von Vorurteilen leiten zu lassen und Rassismus zu vermeiden (auch beim Schreiben von Blogs – ich gebe mein Bestes). Natürlich wurde nebenbei auch viel Organisatorisches geklärt, aber auch der eine oder andere Abend gemütlich zusammen verbracht, sodass wir uns gegenseitig gut kennenlernen konnten.

Don Bosco Mission Bonn entsendet in diesem Jahr 24 Freiwillige nach Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Indien, Osttimor, Togo, Sambia, Uganda und Ruanda. Weitere Freiwillige werden vom Don Bosco Aktionszentrum Benediktbeuern entsendet.


Weil in Ruanda größtenteils Kinyarwanda gesprochen wird, habe ich an einem Kinyarwanda-Sprachkurs teilgenommen, der in der Nähe von Koblenz stattgefunden hat. Dort war ich mit meiner Mitvolontärin Cecilia, die das nächste Jahr über mit mir gemeinsam in Butare-Rango leben und arbeiten wird.

beim Kinyarwanda-Sprachkurs mit unserem Lehrer Inno (rechts)

Innocent Sahinkuye, der den Kurs gehalten hat, wurde in Ruanda geboren, lebt jetzt aber schon lange in Deutschland und unterstützt deutsche Freiwillige, die nach Ruanda gehen, sowie ruandische Freiwillige, die nach Deutschland gehen, beim Lernen der jeweiligen Sprache. Uns hat Inno beigebracht, wie wir uns auf Kinyarwanda vorstellen und andere Menschen begrüßen, außerdem hat er uns einen großen Einblick in die komplizierte Grammatik sowie in Kultur und Traditionen Ruandas gegeben. (An dieser Stelle liebe Grüße und vielen Dank dafür!) 🙂

„Kinyarwanda lernen – die Sprache verbindet die Menschen“  – unter diesem Motto stehen Innos Sprachkurse

Mehr Infos über Kinyarwanda und Innos Sprachkurse findet ihr hier.


Doch damit war die Vorbereitung noch nicht vorbei: Ich habe auch ein zweiwöchiges Praktikum – bzw. einen Mini-Freiwilligendienst – auf dem „Speelplein Raccoon“ (eine Tagesbetreuung für Kinder) in Brüssel gemacht. Der Rahmen hierfür war „Youthopia„, ein Programm organisiert von Jeugddienst Don Bosco, bei dem Freiwillige aus verschiedenen europäischen Ländern nach Belgien eingeladen werden, um dort zwei Wochen lang in einer Don Bosco Einrichtung zu arbeiten und die Zeit an den Wochenenden gemeinsam als internationale Freiwilligengruppe zu verbringen.

Unter der Woche habe ich dann, wie schon erwähnt, auf dem „Speelplein Raccoon“ gearbeitet – gemeinsam mit einigen belgischen Freiwilligen und meiner deutschen Mitvolontärin Bettina, die als Don Bosco Volunteer für ein Jahr in den Kosovo gehen wird (allerdings nicht wie ich über Bonn, sondern über das Aktionszentrum Benediktbeuern). Unsere Aufgabe war es, die Kinder von morgens, wenn sie zwischen 8 und 9 Uhr ankamen, bis abends, wenn sie zwischen 17 und 18 Uhr abgeholt wurden, zu beschäftigen. Dabei kamen wir oft ins Schwitzen, hatten aber auch sehr viel Spaß. Später am Abend planten wir dann die Aktivitäten für den jeweils nächsten Tag.

Hier seht ihr Bettina und mich vorm Don Bosco Graffito auf dem Speelplein Raccoon. An anderen Tagen waren wir auch als Piratinnen oder Fische unterwegs. Was diese Kostüme darstellen sollen, weiß wohl niemand so genau… 🙂

Da Brüssel eine sehr internationale Stadt ist, sprachen die meisten der 40-60 Kinder, die jeden Tag kamen, nicht nur flämisch sondern auch französisch, einige wenige sogar englisch oder deutsch. Das erleichterte Bettina und mir die Kommunikation mit den Kindern natürlich gewaltig, da wir beide in der Schule englisch und französisch gelernt haben. Trotzdem kam ich auch oft in die Situation, mit Kindern zu spielen, mit denen ich mich sprachlich nicht verständigen konnte – irgendwie hat es immer funktioniert. Außerdem habe ich viele neue Spiele gelernt und einige Erfahrungen gemacht, die ich nach Ruanda mitnehmen werde.


Die Zeit rast. Mein Flug über Brüssel nach Kigali, die Hauptstadt Ruandas, ist am 4. September, bis dahin sind es noch weniger als zwei Wochen. Meine Vorfreude ist groß, doch auch etwas Wehmut schwingt mit, da ich mich von vielen Menschen, die mir wichtig sind, für ein Jahr verabschieden werde.

In den nächsten Tagen folgen noch die letzten organisatorischen Schliffe, ich werde noch ein bisschen innerhalb der deutschen Grenzen unterwegs sein und noch einige Kinyarwanda-Vokabeln lernen. Und dann geht es auch schon los, das nächste Mal melde ich mich wahrscheinlich schon aus dem Land der tausend Hügel.

Bis dahin alles Liebe!

Maria

 

 

 

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Petit à petit! – Erste Tage, erste Worte.

  1. Kai-Uwe

    Guten Flug!!!

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