Lebenssinn. Was ein Wort. Was eine Frage. Was ein Rätsel.

Wie viele wohl die Antwort darauf kennen? Wie viele ihren Lebenssinn gefunden haben? Wie viele noch gar nicht darüber nachgedacht haben? Wie viele verzweifelt auf der Suche danach sind? Wie viele den Drang danach zu suchen unterdrücken? Wie vielen der Mut fehlt danach zu suchen?

Ich bin normal kein großer Fan von Museen. Doch eins hat es geschafft mich wirklich zu faszinieren, zum Nachdenken zu bringen und mir in Erinnerung zu bleiben. Im Januar im Nordosten Indiens waren wir im Don Bosco Museum. In einem Raum waren viele verschiedene Religionen in Schaubildern an der Wand aufgemalt. Hinduismus mit dem Kastensystem. Buddhismus mit dem Sammeln von Karma. Christentum mit dem Glaube an Auferstehung.

Ich lese mir alle Religionen durch, bin danach verwirrt und weiß gar nicht mehr was ich jetzt eigentlich glauben soll. Warum genau denken wir jetzt so? Wie kommt man auf all diese Theorien?

Auf der letzten Wand finde ich die Antwort. Und gleichzeitig die große Frage. Warum bin ich hier?

All diese Religionen sind wegen dieser Frage entstanden. Jeder hat versucht die Frage zu beantworten und durch unterschiedliche Meinungen/ Weltanschauungen/ Gedanken entstanden die unterschiedlichen Religionen.

In Indien begegnet mir Glaube so stark wie nie zuvor. Ob Hindus, Christen oder Moslems.. Alle glauben so stark. Alle beten so viel. Anders als in Deutschland.

Manche finden also ihren Sinn vielleicht in der Religion wieder. Für mich ist es auch ein Teil. Jedoch nur ein kleines Teil eines riesengroßen Puzzles.

Ich habe mit der Zeit herausgefunden, dass es für mich nicht einen Sinn gibt. Nicht eine Sache, die mich erfüllt. Nicht einen Grund, warum ich existiere. Viel mehr sind es für mich tausende Gründe. Der große „Sinn“ lässt sich aus vielen Puzzleteilen zusammen stecken. Diese Teile sind für jeden Menschen anders, jeder sollte seine eigenen Teile finden und sie für sich selbst zusammenbauen.

Ein paar Teile habe ich schon gefunden, zusammengebaut und trage sie im Herzen. Im ganzen Leben, an den verschiedensten Orten, in den verschiedensten Momenten finde ich kleine Teile meines Sinns. Auch hier in Indien durfte ich ein paar neue und wichtige Teile finden. Wann oder ob das Puzzle je komplett wird, weiß ich nicht. Doch ich versuche durch so viele Erfahrungen und Erlebnisse wie möglich, alles aufzusaugen und einzusammeln was ich kann. Neues zu lernen. Neues zu denken. Neues zu sehen.

Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Inspiriert von guten Gesprächen und Freiheitsmomenten.

Momentan haben Sara und ich viel Freizeit, da unsere Jungs noch Sommerferien haben und bis Anfang Juni zu Hause sind. Dann beginnt das neue Schuljahr, was unseren Englischunterricht bestimmt auch verändern wird. Ich bin gespannt was kommt! Da es in weniger als 3 Monaten schon wieder zurück nach Deutschland geht, kümmern wir uns jetzt auch um unsere Zukunft daheim und sind fleißig am Bewerbungen schreiben! Nur noch 84 Tageeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!

Ach ja, und ganz nebenbei versuche ich noch bei täglichen Temperaturen von über 40 Grad zu überleben.