Janine in Nkhotakota

Abenteuer Afrika

Freud und Leid


Die letzte Woche war relativ durchwachsen, da ich einerseits viel mit den Zwischenprüfungen der Schüler beschäftigt war, die sie diese Woche schreiben (alles musste getippt, gedruckt und vorbereitet werden), andererseits war die Woche ebenfalls nicht ganz ohne, da der Onkel meiner engsten malawischen Bezugsperson, ja man kann schon fast Freundin sagen, ins Krankenhaus geliefert wurde und ich sie als seelischen Beistand mehrfach ins Krankenhaus begleitete, da sie mich darum bat. An einem Morgen, um 4:30 bekam ich dann einen Anruf von ihr, in dem sie mir mitteilte, dass ihr Onkel verstorben ist, sodass ich eine weitere Erfahrung machen konnte bzw. musste – nämlich wie eine malawische Beerdigung stattfindet. Die Beerdigung streckt sich hier über ein paar Tage; am Tag nach der traurigen Nachricht besuchte ich sie und ihre Angehörigen. Die ganze Familie kam im großen Rahmen zusammen und Männer und Frauen saßen getrennt voneinander vor dem Haus des Verstorbenen, hatten Gemeinschaft und trauerten gemeinsam.
Der Tag darauf, an dem die Grabbeisetzung stattfand, begann zunächst wieder mit einem Zusammentreffen der Verwandten, Bekannten und den Menschen des umliegenden Dorfs. Die Frau und eng Vertrauten des Verstorbenen trafen sich im Haus selbst, wo sie melancholische Lieder sangen, schrieen, weinten und ihrer Trauer somit Ausdruck verliehen. Nachdem ein kleiner Gottesdienst stattfand, ging ich mitsamt der Menschenmasse zum nahegelegenen Friedhof, wo alle erst noch warten mussten, bis das Grab fertig ausgehoben war. Auch wenn dies eine traurige Erfahrung war, war es dennoch bereichernd für mich und ließ mich ein Stücken mehr in die Kultur des Landes eintauchen.
Das absolute Highlight diese Woche war jedoch ein Ausflug mit unseren beiden „Fathers“, die uns für ein Meeting an eine wunderschöne Stelle des Sees entführten!
Dieser Platz war sehr touristisch ausgelegt und tatsächlich habe ich einige weiße Menschen gesehen – es war wirklich komisch für mich, Gleichfarbige zu treffen, die sich auch kleideten, als seien sie im Urlaub. Merkwürdig 😉
Nachdem ich eine Runde im Wasser war und mit Rike erste Versuche unternommen habe einem der Fathers das Schwimmen beizubringen, aßen wir dort gemeinsam. Es gab ein richtiges Restaurant, eine ungewohnt große Auswahl an Gerichten und ich habe mir (DAS war das Highlight!!) eine Pizza gegönnt =)
Das i-Tüpfelchen des Abends kam aber nach dem Essen, als (wohlbemerkt) die Fathers auf verrückte Ideen kamen 😀 Mir dem einen machte ich einen Wettlauf am Strand, der andere schlug (eigentlich scherzhaft) vor, noch einmal ins Wasser zu hüpfen, was ich sofort in die Tat umwandelte. Somit tollten 2 Fathers und 2 Voluntäre wie Kindergartenkinder im Dunkeln im Wasser und ich genoss den Abend! Es war einfach großartig!

Soweit erstmal ein weiteres Update von mir.
Danke für all die heimische Unterstützung, Kommentare, Gebete und Mails, die mich erreichen.
Das freut mich sehr!

Bis demnächst,
Eure Janine

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Donnerwetter!

  1. Ralf

    Hey, immer schön von dir zu hören. Hast du eigentlich auch schwarzweiße Tasten zur Verfügung ? Ich hoffe bei dir ist alles gut. Lg Ralf

  2. Guwi

    Es ist immerwieder schön, von Dir zu lesen! Ich freu mich, dass es Dir gut geht. Alles Liebe, Guwi

  3. Jonas

    Hey Janine,

    das hört sich ja mal wieder gut an. Mach so weiter und genieß deine Zeit mit den Menschen vor Ort.
    Ich muss leider gestehen, dass ich dein Fress-Paket von uns erst letzte Woche losgeschickt habe, aber es wäre ja auch langweilig gewesen wenn dus direkt im ersten Monat bekommen hättest 😉 .
    Hoffentlich kommts jetzt schnell an.
    Also viel Spaß noch. Hau rein 😉

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