Flash durch die Hauptstadt

Das letzte Wochenende war ziemlich klasse.
Am Samstag war wieder Besuch da und somit sind wir mit einer Gruppe von rund 50 Jugendlichen unser zweites Mal zum See gefahren. Es war wieder sehr schön und abends wurde dann noch eine Disko veranstaltet, bei der man sofort feststellte, dass Tanz & Musik in Malawi eine große Rolle spielt und dass die Malawier den Rhythmus im Blut haben 🙂
Am Sonntag begleitete ich einen Father zu einer Außenstation, bei der in einer 3–stündigen Messe eine Hochzeit gefeiert wurde. Es war riiiichtig schön mit anzusehen! Einiges war einer kirchlichen Trauung in Europa ähnlich. Der Hauptunterschied war nur, dass Gesang und Tanz einen enormen Einfluss hatte. Somit wurde die Braut nicht zum Altar geführt, sondern sie tanzte mit ihrem Vater zum Altar. Und auch der Chor und die ganze Kirche bewegte sich im Takt der Musik, kreischte voll Freude, sobald die Ringe an die zitternden Finger angelegt wurden und das Brautpaar sich das Ja-Wort gab.
Seit gestern bin ich in der Hauptstadt Lilongwe, da unsere Arbeitserlaubnis beantragt werden muss. Im selben Zug besuchen Henrike und ich das Don Bosco – Ausbildungszentrum hier.
Der Kontrast sowohl zwischen der Stadt Lilongwe und dem Dort Nkhotakota, als auch zwischen den beiden Jugendzentren ist unverkennbar! – Supermärkte vs. Marktstände, Autos vs. Füße, Straßen vs. Wege. Das Ausbildungszentrum in Lilongwe in gigantisch groß: Es gibt eine unglaubliche Anzahl an Sportmöglichkeiten (Fußball, Handball, Netball, Basketball, Volleyball, Handball, Tischtennis, Karate, Federball, etc.), das Ausbildungszentrum beinhaltet unter anderem eine Tischlerei, Autowerkstadt, es gibt Mode & Fashion – Unterricht, eine richtige Bibliothek, eine Mensa und insgesamt gibt es etwa 15 Clubs, denen die Kinder im Jugendzentrum nachmittags beitreten können und einen ganzen Raum voller Spiel- und Sportmaterialien. In unsere Einrichtung haben wir 5 Bälle und eine Handvoll Brettspiele für eine ähnliche Anzahl von Kindern und in der Schule sind Materialien wie Lineale, Stifte und Radiergummis eine Seltenheit. Daher möchte ich einen kleinen Spendenaufruf starten! Die Schule hat vor einem Monat erst geöffnet, demnach ist alles noch in den Aufbauarbeiten. Ich fände es toll, wenn ich den Kindern zu Weihnachten ein Lineal, einen Kugelschreiber, einen Bleistift und einen Radierer schenken könnte, sodass jeder der Schüler/innen wenigstens die Grundausstattung besitzt. Selbst die ist für manche schwierig zu beschaffen, besonders da sie momentan noch das Schulgeld aufbringen müssen und dazu noch die Schuluniform für umgerechnet 2 Euro zahlen müssen. Als dies angekündigt wurde ging ein Raunen durch die Schülerreihen, was anzeigt, dass die finaziellen Mittel der Familien ausgeschöpft sind.
Daher bitte ich an dieser Stelle um Unterstützung, dass den Kindern das nötigste Material beschafft werden kann! Auch für das Jugendzentrum konnten Rike und ich eine Menge Ideen sammeln und hoffen, dass wir ein paar davon auch bei uns in Nkhotakota umsetzen können.
Heute werde ich die Stadt „besichtigen“ bzw. wir müssen ein paar Dinge erledigen. Ich möchte mir auf dem Markt ein paar schöne Stoffe kaufen und ich genieße einfach den freien Tag!

Liebe Grüße aus der Ferne,
Eure Janine