Blantyre

Nach meiner Rückkehr von Südafrika und der genialen Zeit mit meinem Bruder habe ich mich wieder prima im Projekt eingelebt und die Arbeit in der Schule aufgenommen.

Am Wochenende nach meiner Ankunft fand nochmal eine Schuldisko statt, bei der sowohl Lehrer als auch Schüler eine Menge Spaß hatten. Musik und Tanz sind aus der malawischen Kultur ohnehin nicht wegzudenken, demnach sorgt es immer für Begeisterung, wenn die ersten Töne aus den Boxen dröhnen und die Mädels anfangen ihre Hüften zu kreisen! Mitlerweile ist meine Hemmschwelle auch um einiges gesunken und ich habe große Freude mit den Kids zu tanzen und einfach den Moment zu genießen!

Letztes Wochenende war ich mit meiner Freundin in der Großstadt Blantyre und wir haben ihre Schwestern und ihren Bruder besucht. Es war eine super Erfahrung am „normalen“ Leben der Familie teilzunehmen. Das heißt: Ich habe mir mit Juliet auch ein Bett geteilt, wir sind morgens um viertel nach 5 aufgestanden, haben gequatscht, uns gewaschen (einen Pott mit Wasser gefüllt und uns mit den Händen oder einer Tasse nass gemacht), gefrühstückt (Tee, Toast, Avocado, Butter, evtl. Ei oder Banane) und dann gings auf zu ihren Verwandten. Ich habe kochen geholfen, abgewaschen und all das gemacht, was man halt so macht. Das war spitze! Die Schwestern hatten bevor ich da war etwas Sorge, dass das nicht Komfort genug ist und fragten, ob ich irgendwas besonderes esse oder sonstwas, aber alles war für mich vollkommen okay!! Eine ihrer Schwestern, bei der wir eine Nacht geschlafen haben baut mit ihrem Mann noch ihr Haus und daher haben sie momentan keinen Strom. Daher wurde abends mit einer Taschenlampe gegessen, wie viele es machen mit Kohle gekocht und da die Toilette (ein Loch im Boden) draußen war und man nachts lieber drin bleiben sollte haben wir uns einen Plastiktopf mit ins Zimmer genommen, der zu später Stunde als Toilettenersatz herhalten musste.
All diese Erfahrungen haben die Freundschaft zwischen der Malawierin und mir nochmal verstärkt und es hat positive und bleibende Eindrücke hinterlassen.

Zur Zeit bin ich mit zwei größeren Projekten, die mir sehr am Herzen liegen beschäftigt. Das Bibiotheksprojekt, was die Beschaffung von Schulbüchern beinhaltet, die ich Dank all der fleißigen Spender und Unterstützer besorgen kann (DANKE!) und die Vorbereitungen für ein Konzert des Singing-Clubs, welches als Partnerkonzert mit einem Kinderchor aus Bonn geplant ist, sind in vollem Gang. Ich hoffe sehr, dass alles so verläuft, wie ich mir das vorstelle bzw. so, dass diese Projekte erfolgreich während meiner letzten Monate hier zu Ende geführt werden können!

Eine kleine Schmunzelanregung zum Schluss: Das Wetter ändert sich momentan und es wird „Winter“, d.h. in den Morgen- & Abendstunden kann es schonmal recht kühl werden, wenn der Wind weht. Scheinbar hab ich mich nicht warm genug angezogen und habe daher gerade eine Erkältung. Phänomenal! Wenn mir jemand in Deutschland gesagt hätte, dass ich mir in Afrika, in Nkhotakota (einem der wärmsten Orte Malawis) eine Erkältung hole und mich mit Taschentücher, Schal und einem Pulli bewaffen muss hätte ich das nicht geglaubt.. Aber ist alles halb so wild *lach

Soweit nochmal Neuigkeiten aus der Ferne!
Liebe Grüße,
Eure Janine