Der letzte Monat bricht an…

Zunächst einmal muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich so lange nichts hab von mir hören lassen!
In den vergangenen Wochen ist ne Menge tolles passiert und die Zeit vergeht extrem schnell, jetzt wo die Heimreise näher rückt.

Nach dem erfolgreichen Singing Club Konzert von dem ich zuvor berichtet habe stellte sich der Schulalltag wieder ein und ich habe normal unterrichtet um die Kids für die Examen, die letzte und diese Woche geschrieben werden vorzubereiten.
Mit dieser Woche bricht die letzte Schulwoche an und so langsam wird sowohl mir als auch den Kids bewusst, dass unsere gemeinsame Zeit bald ein Ende hat..
Dennoch genießen wir die letzten Wochen in vollen Zügen und haben so einige klasse Dinge erlebt:

Da dieses Schuljahr noch kein Schulausflug gemacht wurde haben wir uns mit den Form 1 Schülern auf nach Dwangwa gemacht, was etwa eine gute Stunde mit dem Truck entfernt ist. Dort haben wir die Zuckerrohrfabrik besichtigt und konnten all die Maschinen bestaunen, die aus einfachem Zuckerrohr, was am Feld wächst, brauner und weißer Zucker hergestellt wird, den wir täglich im Tee oder zum Backen nutzen. Das war mega interessant, wir haben extrem viel gelernt und ich war von der Größe der Fabrik, die Zucker in alle möglichen Länger exportiert wirklich beeindruckt!
Dieser Tag hat uns allen große Freude bereitet und bot mir nochmal die Möglichkeit einen anderen Kontakt zu den Kindern aufzubauen und ihnen auf einer anderen Ebene zu begegnen. Wir spielten nach unserer Führung durch die Fabrik gemeinsam Ball, teilten Essen, lachten, gingen zusammen zum Markt, etc. Es ist einfach ein tollen Gefühl, den Kindern so nah zu sein. Berührungsängste oder Hemmungen bei dem, was man sagt und tut sind komplett verschwunden und es ist unglaublich, wie nah man sich nach „nur“ einem Jahr fühlen kann.

Am Wochenende drauf war ich mit einigen Schülern am See, da ich dem Singing Club das als Dankeschön fürs geniale Konzert versprochen habe. Allerdings haben wir auch den Rest der Schule eingeladen, sodass sich niemand ausgeschlossen fühlte. Wir erlebten einen richtig schönen Tag, an dem wir im Wasser spielten, verrückte Fotos machten und einfach Spaß zusammen hatten! In der Woche musste ich auch erstmals erleben, dass Schüler ein Einzelgespräch mit mir suchten und die ersten Tränchen verdrückten, da sie traurig über mein baldiges Gehen sind. Das ging mit total zu Herzen und auch ich bekam feuchte Augen, weil einem genau in den Momenten bewusst wird, wie sehr man trotz aller Freude auf die Heimat an den Kindern hängt.

Da diese Woche die letzte Schulwoche ist findet meine Abschiedsfeier bereits am Samstag, 13.07. statt. Ich verlasse das Projekt zwar erst am 05.08., allerdings werden einige Schüler nach Schließung der Schule Verwandte besuchen und damit ich mich auch von allen verabschieden kann feiern wir eben am Samstag. Es ist total süß wie die Schüler/innen eifrig dabei sind irgendwas für die Feier vorzubereiten, Aktivitäten wie Sketche, Gedichte, Lieder oder alles mögliche sind geplant, jedoch weiß ich von nichts und das soll auch so bleiben, damit es eine Überraschung für mich wird. Das einzige, das ich weiß ist, dass wir eine Kostümparty haben, die mit einer Disko endet. Ich freue mich schon sehr auf Samstag, auch wenn ich weiß, dass dies der letzte Tag sein wird, an dem ich die ganzen Kids auf einem Haufen um mich habe.

Die Schulbücher konnte ich dank der zahlreichen Spendengelder endlich besorgen, mitlerweile stehen sie im Lehrerzimmer und werden den Schulalltag im kommenden Jahr um einiges bereichern. Nochmal ein ganz dickes DANKE dafür!

Ansonsten geht es mir ziemlich gut und auch wenn ich offiziell nach Schließung der Schule arbeitslos bin gibt es genug zu tun, was mich bis zu meiner Abreise aus Nkhotakota beschäftigt macht.
Wie bereits erwähnt geht es am 05.08. für mich Richtung Abschlussurlaub, bevor ich nach Deutschland reise. Mit dem Bus werde ich am 05.08. erst nach Lilongwe reisen, am Tag drauf morgens früh den Bus nach Lusaka, der Hauptstadt Sambias nehmen und dort bleibe ich ein paar Tage in einem riesigen Don Bosco Projekt, was City of Hope heißt. Dort treffe ich befreundete Voluntäre und mit 2en von ihnen geht es dann nach Livingston zu den Viktoriafällen, wo ich eine Freundin und ich unseren ersten Bungee-Jump wagen und ich freue mich sehr auf diesen Urlaub und denke, dass es eine geniale Zeit wird!
Nach ein paar Tagen Aufenthalt geht es dann den selben Weg wieder zurück und am 20.08. trete ich dann die letzte Fahrt zum Flughafen in Lilongwe an, wo ich mit Gedanken an die Heimat eine laaaaange Reise antrete (mit eingeschlossener Übernachtung in Äthiopien), aber ich habe ja ein Ziel zu erreichen und auch diese Reise wird ein Ende haben und ich freue mich die Familie in Frankfurt wieder in die Arme zu schließen!

Aber jetzt genieße ich erstmal die letzten Tage mit den Kids, die letzten Wochen hier in Nkhotakota und ich hoffe, dass ich auch von Livingston aus mal ein paar Neuigkeiten mitteilen kann.

Bis bald 🙂
Eure Janine