Hallo ihr Lieben,

bei uns in Deutschland ist der Heilige Abend immer ein sehr großer Tag. Den ganzen Tag ist Trubel im Haus, das Essen wird vorbereitet, die letzten Geschenke werden eingepackt und irgendwann geht es dann zum Krippenspiel und Weihnachten beginnt. Hier sah der Heilige Abend etwas weniger besinnlich aus.
Morgens war erst einmal die normale Sonntagsmesse zum 4. Advent. Dannach ging es für Lea und mich sofort in die Küche. Wir lagen wirklich gut in der Zeit und Daniel hat uns sogar noch Rotkohl besorgt (ja uns ist am Abend vorher aufgefallen, dass wir vergessen haben den Rotkohl zu kaufen), bis dann der Strom ausfiel. An sich kein Problem, da schon fast alles fertig war, nur hatten wir unsern Truthahn im Backofen, der natürlich nicht ohne Strom funktioniert. Father Antonio hat dann vorgeschlagen, dass wir den Truthahn in einem Dampfbad weiter garen (da ist man echt glücklich, wenn man noch einen Gasherd hat).
Pünktlich um 17:30 Uhr standen Lea und ich vor der Kirche, zur letzten Krippenspielprobe, vor der großen Premiere. Die Kindermesse (offizieller Beginn 16:30) war allerdings erst bei der ersten Lesung, und da es anfing in Strömen zu regnen hatten wir das Vergnügen über eine Stunde sinnlos in der Sakristei zu sitzen und auf das Ende der Messe zu warten. Einen Durchlauf vor der Premiere war dann leider nicht mehr drin, denn es war schon 19:00 (offizieller Beginn 18:30). Die Kinder waren wirklich klasse und das Krippenspiel hat reibungslos funktioniert, leider mit wenig Publikum, aufgrund des Regens. Die anschließende Messe begann dann auch 40 Minuten später, als geplant. Die Stimmung war allerdings unglaublich ergreifend, vor allem als der Strom ausgefallen ist (er war zwischendurch immer mal wieder zurück) kam sogar etwas Weihnachtsstimmung in der nur durch Kerzenschein erleuchteten Kirche auf.
Zurück im Haus, haben wir dann unser Essen aufgewärmt, inzwischen gab es auch wieder Strom. Es hat zwar geschmeckt, aber zuhause schmeckt es dann doch nochmal um einiges besser.
Der nächste Tag begann dann wieder mit 2:50h Messe. Auch wenn es manchmal echt anstrengend ist einer 30 minütigen Predigt auf Bemba zuzuhören wird unsere schläfrige Stimmung immer wieder aufgeweckt, wenn die gesamte Kirche tanzt (ja auch die Messdiener und der Priester). Nach der Messe gab es für die Kinder vom Krippenspiel Mittagessen, denn gleich darauf sollte es zum Bischof gehen. Das Problem hier war allerdings, keiner, außer Father Chris wusste, wie und wann wir dorthin fahren und wo Father Chris war, wusste auch keiner. Irgendwann hat sich dann aber alles geklärt und auch der Auftritt beim Bischof im Garten war ein voller Erfolg.
Als wir erschöpft zurück kamen hieß es dann „In 10 Minuten fahren wir zur Weihnachtsfeier des Dekanats.“ Dort kamen alle Schwestern, Brüder und Priester des Dekanats zusammen und haben gemeinsam gegessen, getrunken und getanzt. Dieser Tag war eindeutig weihnachtlicher, als der vorherige Tag.
Zum zweiten Weihnachtsfeiertag ging es dann erneut zu den Mumbulumba Falls. Ein Ausflug, der gezeigt hat: Weihnachten geht auch ohne Schnee und Kälte. Die Fahrten auf Father Antonios Pick Up sind für uns immer wieder ein Highlight. Bei über 100 km/h hinten auf der Ladefläche zu stehen und sich den Fahrtwind um die Ohren pusten zu lassen ist echt ein unglaubliches Gefühl.
Uns so schnell war Weihnachten dann auch schon vorbei…
Das nächste große Fest, das anstand war Silvester. Eine Sache, die wir in 2017 noch erledigen mussten war das Hühnerschlachten. Daniel, Josef und ich hatten die Ehre die drei Hühner umzubringen. Als es dann hieß „Evi das nächste musst du umbringen!“ habe ich erst einmal nur geschrien. Letztendlich war es dann aber doch nicht so schlimm wie erwartet und sicher auch nicht das letzte Huhn, das wir schlachten.
Josef und ich hatten für den Abend Feuerwerk besorgt, natürlich sehr enttäuschend im Gegensatz zu dem riesigen und lautem Feuerwerk in Deutschland, aber immerhin etwas. Danach saßen wir noch mit der gesamten Community lange zusammen und haben Spiele gespielt. Viel Schlaf haben wir die Nacht zwar nicht bekommen, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt, und wir sind sehr gut in das Jahr 2018 gerutscht.
Ich hoffe ihr hattet alle ein besinnliches und schönes Weihnachtsfest mit eurer Familie und seid ebenfalls gut ins neue Jahr gerutscht!

Liebe Grüße
Evi

In der Christmette

Das Hühnchen musste dran glauben