Hallo ihr Lieben,

sicherlich fragt ihr euch, wie wir hier unten das Weihnachtsfest feiern.

Lea, Veronika (eine Volontären, die bei den Schwestern lebt) und ich haben mit den Kindern der „Holy Childhood“ ein Krippenspiel einstudiert. Den Text haben wir wild aus dem Skript des letzten Jahres und unser eigenen Krippenspiele aus Deutschland zusammengewürfelt. Als dann endlich die Rollen festgelegt wurden (wir haben primär geschaut, dass die Sprechrollen genug Englisch sprechen können) begannen dann die Proben. Anfangs waren wir völlig überfordert mit einem riesen Haufen Kindern, die fast nur Bemba sprechen. Langsam funktioniert es aber und die Proben machen auch uns mittlerweile Spaß. Durch das Krippenspiel sind wir drei Mädchen zu den Künstlern des Hauses geworden, denn der Stern, die Kronen für die Könige und die Schwerter der Soldaten mussten auch gebaut werden. Das Bauen der Futterkrippe haben wir dann aber doch den Jungs überlassen.

Unser künstlerisches Talent wurde auch beim Bau der Krippe für die Kirche gefordert. Unsere erste Idee war, eine Krippe auf ein Bettlaken zu malen. Mit dem Ergebnis waren wir nicht wirklich zufrieden, zumal auch die Hunde über unser Werk gelaufen sind, und die Katze sich darauf erleichtert hat. Einige Stunden später wurden uns dann berichtet, dass ein Stall für die Krippe in der Kirche gebaut wird- unsere Arbeit war also völlig umsonst. Da es zu dem Zeitpunkt nur noch vier Tage bis Weihnachten waren und wir in dieser Zeit noch Figuren für die Krippe bauen mussten war unsere Stimmung dementsprechend gestresst. Irgendwie haben wir es aber dann doch noch geschafft Tonfiguren zu formen. Auch wenn wir uns gestern noch eine Auseinandersetzung mit den Fathers liefern mussten, ob Maria, Josef und das Jesuskind Gesichter bekommen, sind wir doch ziemlich zufrieden mit unserem Kunstwerk.

Vor einigen Tagen haben Lea und ich auch die mehr oder weniger schöne Weihnachtsdeko in der Kommunität auf gehangen. Abends werden die Flure immer mit Plätzchenduft gefüllt. Nicht selten kommt es vor, dass wir irgendwelche Zutaten, wie Mehl nicht haben und daher das Maismehl für das Nshima herhalten muss- ein gewisser Crunch in den Plätzchen schadet ja auch nicht. Wir haben sogar den Versuch gewagt, gebrannte Mandeln zu machen, da unser Vorratsraum keine Mandeln hergab mussten wir auf Erdnüsse umsteigen. Wir standen bestimmt 15 Minuten vor dem Blech und haben nur gebrannte Erdnüsse in uns rein geschoben.

Zu Weihnachten werden wir das essen vorbereiten. Zum einen, weil wir ein deutsches Weihnachtsessen haben wollten (Truthahn mit Rotkohl und Klößen) und zum anderen, weil die Priester gestresst genug von ihrem Messmarathon sein werden (3 Messen am Morgen, eine am Abend und vielleicht noch eine vierte in der Nacht). Die Weihnachtsstimmung, die man aus Deutschland gewöhnt ist, kommt bei 30 Grad leider nicht so wirklich auf, aber das würde wahrscheinlich auch einfach nicht passen.

Was gibt es ansonsten noch spannendes zu erzählen…?  Vielleicht der letzte Schultag? Zwei Tage zuvor hatten wir im Jugendzentrum einen Tanz gelernt, von dem wir alle ziemlich begeistert waren, also hieß es abends „Tanzunterricht mit Evi“. Father Antonio kam dann auf die glorreiche Idee „Lasst es und doch am letzten Schultag bei der Show aufführen!“ So wurde also in jeder freien Minute geprobt. Als der Tag gekommen war waren auch noch zwei Volontäre aus Mexico und Canada da, die morgens noch schnell den Tanz gelernt haben und dann ebenfalls mit uns aufgetreten sind. Auch wenn wir vorher dachten, dass wir uns sicherlich zum Affen machen würden haben die Schüler unseren Auftritt natürlich total toll gefunden und wollten den Tanz auch sofort lernen.

 

Ich hoffe ihr habt alle eine besinnliche Weihnachtszeit und ein schönes Weihnachtsfest.

Sonnige Grüße

Evi

Künstler präsentieren ihr Werk

Unsere Präsentation beim Closing Day

Krippenspielprobe