Der Monat Januar steht ganz im Zeichen Don Boscos, am 22. Januar ist der Gedenktag von Laura Vicuna, einer Seligen der Don-Bosco-Familie. Sie wurde von den Don-Bosco Schwestern in Argentinien aufgenommen und ist heute Patronin der Missbrauchopfer. Sie wurde von ihrem Stiefvater geschlagen, der sich an ihr vergehen wollte. Sie versprach ihr Leben Gott, wenn dieser ihre Mutter bekehren würde. Mit 12 Jahren starb sie an den Folgen einer Krankheit, aber ihre Mutter trennte sich tatsächlich von ihrem Lebensgefährten.

Am 24. Januar feiern wir den Heiligen Franz von Sales, der Schutzpatron der Journalisten und prägender Mann für Don Boscos. Er war ausschlaggebend für die Namensgebung der Salesianer.

Und am 31. Januar ist der Don-Bosco Tag. Da eben in diesem Monat viele Gedenktage und am Ende auch Don Boscos Gedenktag stattfindet, wurde im Januar einiges geboten. Jeden Tag wurde eine Geschichte aus dem Leben Don Boscos vorgelesen oder nachgespielt. Am 26. Januar wurden nachmittags Spiele für die Kinder im Oratori organisiert.

Eigentlich kann man sagen ab dem Freitag vor dem Don Bosco Tag fand jeden Tag mindestens eine Feier statt, schließlich muss mit jedem gefeiert werden: der Professional school, dem Oratori, dem Wohnheim der Jungs, dem Wohnheim der Salesianer Schwestern, die neben einem Mädchenwohnheim noch eine Schule leiten. Sonntags kamen zum Mittagessen die Familien der 2 Pater und des Bruders, die aus Albanien kommen, zu Besuch – die anderen Pater kommen aus Vietnam und Slowenien. Dies, so wurde es mir erklärt, ist eine Tradition. Sonntagabend gab es ein Konzert, an welchem mindestens 10 unterschiedliche Chöre aus den umliegenden Schulen, oder anderen Kirchen auftraten, ebenso wie unser Kirchenchor und somit ich.

Am Montag gab es eine kleine Party mit dem Jungs- und dem Mädchenwohnheim, sowie anderen Wohnheimen, geführt von verschiedenen Orden dieser Stadt. Diese Partys laufen normalerweise immer ähnlich ab, wir sind in 4 Gruppen aufgeteilt und treten in verschiedenen Spielen gegeneinander an. Dieses Mal natürlich auch mit einem Quiz über Don Bosco und einem Rollenspiel über dessen Leben, aber auch das Tanzen darf dabei nie zu kurz kommen.

Am Dienstagabend fand die sogenannte ,,Vigjilja e Don Boskos“ statt. Laut Googleübersetzer lautet dies ,,Nachtwache“, aber damit würde ich es nicht unbedingt assoziieren, es war eher ein Gebet, eine Zeit der Reflexion, mit viel Musik untermalt, sowie einem kleinen Theaterstück.

Am Mittwoch war es dann so weit: der Tag Don Boscos, auf den wir einen Monat hingearbeitet haben, für den das komplette Oratori mit Bändern und Schleifen dekoriert wurde, der uns nocheinmal vor Augen rufen sollte, wer Don Bosco war, was er getan hat und der uns als Vorbild im Umgang mit Kindern dienen soll. Nachmittags feierten wir einen Gottesdienst zusammen mit an die 25 Pfarrern, ich habe leider den Überblick verloren, und dem Bischof. Und ja ich bin aus Deutschland nichteinmal so viele Ministranten gewohnt, das war wirklich ein erstaunlicher Gottesdienst mit so viel geistlicher Unterstützung. Danach versammelten sich alle im Hof des Oratoris und wir konnten ein Feuerwerk bestaunen, dass zur Feier des Tages gezündet wurde. Anschließend ging es für mich und die Jungs des Wohnheims zum Pizzaessen. Zum Einen, um den Tag zu genießen, zum Anderen aber wahrscheinlich auch einfach, um uns aus dem Haus zu haben, schließlich mussten die ganzen Pfarrer aus dem Gottesdienst ja auch irgendwo untergebracht werden und ein Essen angeboten werden. Ebenso fand eine Party für die Animatoren statt, allerdings entschied ich mich dafür, mit den Jungs mitzugehen, da ich das Gefühl habe nicht genug Zeit mit ihnen verbringen zu können, aufgrund von Schule und Lernen.

Da der Januar neben dem Don Bosco Monat auch noch der erste Monat des Jahres ist, gab es noch andere Besonderheit. Don Bosco gab damals seinen Jugendlichen am Neujahrstag einen prägenden Gedanken mit auf den Weg, genannt ,,Strenna“. Auch der Generalobere Don Ángel Fernández Artime tut das auch heute noch. In diesem Jahr lautet das Motte ,,Herr, gib mir dieses Wasser (Joh 4,15) Pflegen wir die Kunst des Zuhörens und des Begleitens.“ Dieses Motto gilt für die ganze Welt, weswegen wir auch eine kleine Strenna hatten, einige Pater führten uns das Thema vor Augen und gaben uns gute Ratschläge mit auf den Weg, wie wir handeln sollen vor allem beim Umgang mit Kindern und Jugendlichen, was vor allem die Animatoren hier betrifft. Der Spruch stammt aus der Bibel aus dem 4. Kapitel, in welchem Jesus auf eine Frau aus Samarien trifft und sie um Wasser bittet. Letztendlich bittet sie ihn um das Wasser, das sie nie wieder dürsten lassen würde.

Außerdem hatte ich im Januar auch noch Geburtstag. Ich wurde relativ lange von unserem Direktor damit aufgezogen, dass ich insgesamt 3 oder 4 Tage feierte, allerdings sollte dies auch erwartet werden, wenn er es sogar im Sonntagsgottesdienst – die Kirche selbstverständlich rappelvoll – verkündet. Und schließlich muss ich ja auch mit jedem feiern, den anderen Volontären in Südosteuropa, meinen Freunden hier, dem Oratori und den Jungs aus dem Wohnheim.

Nach dem Gottesdienst wurde ich mit einer Torte überrascht

Demnächst wird es noch mehr Bilder in der Rubrik Galerie geben.

Diesen Monat geht es für mich dann nach Serbien ins Zwischenseminar, wo wir auf Volontäre zweier anderer Organisationen treffen. Ich bin schon sehr gespannt darauf und bis dahin habe ich mich wahrscheinlich auch wieder von dem ganzen Partystress hier erholt 😉

Ganz liebe Grüße

Emilia