Das Jahr 2013 ist noch nicht sehr alt und dennoch hat sich Einiges getan in dieser kurzen Zeit. Das Jahr 2012 habe ich einmalig beendet. Zwei Wochen vor Weihnachten gab es ein Holiday Camp. In den Wochen zuvor wurden Jugendliche in einer Art Leiterschulung am Wochenende auf diese Zeit vorbereitet. Am 10. Dezember war es soweit und die Animator‘s konnten beweisen, was sie gelernt haben und was in ihnen steckt. Das Motto lautete „Come and see Jesus the good shepherd!” In drei Gruppen, nach Altersgruppe gestaffelt wurden die Kinder mit dem Thema vertraut gemacht und in der Adventszeit geleitet, um sich auf das die Geburt Jesu vorzubereiten. Eine Art Kinderbibelwoche mit Ferienspielen.
Nach der Stille ohne die Primary, tat es richtig gut wieder so viele Kinder in der Mission zu sehen! Es wurde viel gesungen, gespielt, Wettbewerbe bestritten und gelacht! Den ersten Tag konnte ich mich auch noch als Animator beteiligen. Mittendrin und voll dabei, dachte ich mein Magen würde das gemeinsame Mittagessen schon aushalten. Pustekuchen! Der Versuch ging in die Hose und die Diagnose lautete „Durchfall“. Die setzte mich dann erst mal eine Woche schachmatt.
Dank der guten Versorgung in der Krankenstation und die Fürsorge der benachbarten Schwestern, war ich am Sonntag darauf wieder einigermaßen fit und konnte meinen ersten Urlaub antreten.
Mit einer Freundin aus der Printing Press ging es erst nach Thika und von da aus mit dem Bus nach Mombasa. Fünf Tage Urlaub warteten auf uns. Dank meiner Freundin konnte ich die Touristenmetropole aus einem anderen Blickwinkel kennen lernen. Zunächst besuchten wir nämlich ihren Bruder samt Familie.
„Mombasa is so hot!“, klar das hatten uns viele vorher schon gesagt, aber so heiß hatte ich es dann doch nicht erwartet. Die erste Nacht beim Bruder meiner Freundin war an schlafen nicht zu denken. Stattdessen saßen wir lange draußen vorm Haus, frisch geduscht und mit einem Leso (Multifunktionstuch) umgebunden.
Mein persönlicher Guide ermöglichte mir viele Einblicke. Am besten ihr schaut euch an dieser Stelle hier die Bilder an. Die sagen am besten aus was für ein Traum Mombasa war.
Back in Makuyu hatte ich viele Proben versäumt. Proben wofür? Für das Christmas Drama. Das wurde von der Youth einstudiert und sollte in Form eines Musicals dargestellt werden. Prompt gab man mir eine Engelrolle mit Solostück. Yippie! „ O Holy night“ von Mariah Carey war dann doch machbar. Aber schaut es euch selbst hier an. Beim großen Weihnachtsfestmahl nach der Messe bei den Sisters gab es viel Lob und noch mehr Köstlichkeiten zu Essen. Ein großer Chor von Salesianern und Don Bosco Schwestern sang aus vollem Leibe „Silent night“ und andere Weihnachtsschlager. Man wünschte sich „Happy Christmas!“ überreichte sich das ein oder andere Geschenk und ging zu Bett.
Auch in den darauf folgenden Tagen wurde viel gesungen und gegessen. Es gab Chapati mit Kuku (Herzhafter Pfannekuchen mit Hühnchen!), Kuchen und Eis! Wunderbare Festtage, die ich wohl die vergessen werde.
Den Silvesterabend verbrachte ich erstaunlich besinnlich. Zumindest dachte ich das zu Beginn, als das wir in der Kapelle die letzte Messe des Jahres feierten und auf das neue Jahr warteten. Doch dann kurz vor Mitternacht gingen wir singend- und tanzenderweise nach draußen um das alte Jahr zu verbrennen. Dieses wurde durch einen Mann aus alten Kleidungsstücken und Zeitungspapier dargestellt und brannte feierlich als alle Fathers und Sisters, sowie Brother um das Feuer tanzten und laut sangen. Mit Musik ging der Abend weiter und ich hätte nie im Leben gedacht, dass die Schwestern und Brüder sich zu so viel Blödsinn hinreißen lassen würden.
Jetzt ist es schon Februar und die Tage fliegen. Mit einem neuen Stundenplan ging der Schulalltag wieder los. Die Kunststunden machen mir immer mehr Spaß. Wenn man nach zwei Unterrichtsstunden aus dem Klassenzimmer kommt und erst mal Zeit hat sich die Werke der kleinen Künstler und Künstlerinnen an zu gucken kommt man aus dem grinsen nicht mehr raus. Einige sind richtig talentiert.
Erstaunlicherweise gehen mir auch im Sportunterricht die Ideen immer noch nicht aus. Ich probiere immer mehr und so langsam hat man den Dreh raus, wie man auch komplizierte Spiele verständlich machen kann.
Am letzten Tag des Januars gab es ein großes Don Bosco Fest. Anstatt Schule gab es einen Gottesdienst mit Theaterstücken und anschließend verschiedene Darbietungen der Primary, Secondary und Technical Center. Auch ich wurde spontan involviert. Ich unterstützte einen kleinen Chor von 7 Leuten mit meiner Gitarre und meiner Stimme.
Der Nachmittag wurde durch einen Stationslauf lebendig. An verschieden Stellen konnte man Torwandschießen, Nägel in Flaschen versenken oder 7 Kerzen mit einem einzigen Streichholz entzünden! Die Stimmung war gut, besonders als es zum Mittagessen für jeden sogar Limo gab.
Der Sonntag bescherte und eine Messe von 4 Stunden. Aber wer würde dem Bischof auch das Wort abschneiden? Selbst wenn die Predigt eine Stunde und 20 Minuten dauert. Leider bekam ich von den Darstellungen der verschieden Gruppierungen der Gemeinde nicht allzu viel mit, da das Amphitheater der Primary so proppen voll war.
Unter der Woche bin ich immer mehr beschäftigt und die freien Stunden dezimieren sich immer mehr. Aber warum nicht? Schließlich machen mir der Nachhilfeunterricht und die neu angesetzten Gitarrenstunden für die Boys Spaß!
Caroline
Liebe Elisa,
klingt nach einem schon abwechslungsreiches Jahr, obwohl wir nur Februar erst haben…..Witzig finde ichauch wie Du „Leso“ übersetzt hast 🙂 Es ist wirklich eine Multi-multi Funktionstuch.
Viele Grüße aus Bonn