Weihnachten in Afrika, das ist ganz schön anders, als in Deutschland. Doch zusammen mit Teresa haben wir unser Bestes gegeben, um auch hier in Benin in Advents- und Weihnachtsstimmung zu kommen.

Bereits Ende November haben wir angefangen, in den Projekten Bilderadventskalender mit den Kindern zu basteln. Zusätzlich haben noch Teresa und ich uns gegenseitig einen kleinen Adventskalender gebastelt, bei dem wir über die Adventszeit hin und wieder einen Schub Türchen geöffnet haben.

Mit Weihnachtsliedersingen, Plätzchenbacken und Sternebasteln haben wir die restliche Adventszeit gefüllt, hatten jedoch trotz der vielen Bemühungen Probleme in Weihnachtsstimmung zu kommen. Naja, bei 32°C, strahlendem Sonnenschein und keinerlei Weihnachtsdekoration auf den Straßen, ist es auch nicht so verwunderlich, dass die Stimmung etwas anders ist.

Dann kamen auch schon die ersten Weihnachtsfeiern. Doch die Mitarbeiterweihnachtsfeier hat mehr an eine Fortbildung erinnert, da Hauptprogramm ein interaktiver Vortrag über Umweltverschmutzung war und nur hin und wieder ein Weihnachtslied gesungen wurde. Die Feier im Maison de l’Espérance war dagegen schon eindeutig stimmungsvoller. Neben eindrucksvollen Tänzen gab es auch kleine Theatergruppen, bei denen ein weißer Weihnachtsmann oder Maria mit ihrem Kind umher spaziert sind. Noch am gleichen Tag am Nachmittag war auch in der Baraque eine Weihnachtsfeier, bei der wir seit längerem schon eingeladen worden waren. Hier war die Hölle los, denn es gab eine kleine Tanzbühne, vor der ein Zelt mit Stühlen stand, das überladen mit Kindern war. Zur Sicherheit waren auch ein paar Polizisten anwesend, jedoch wurden Streitigkeiten und Ausartungen immer von der Tata oder dem Fofo unterbunden. Es war sehr schön geschmückt und die Stimmung war ausgelassen. Neben Tanzbattles und einstudierten Choreographien haben auch wir einen kleinen Tanz auf der Bühne zum Besten gegeben. Anschließend gab es noch für alle Kinder etwas zu Essen und ein Geschenk (einen Stoff und eine Seife zum Waschen).

Und plötzlich war auch schon Sonntag der 24. Dezember. Nachmittags haben wir uns mit einem Freund am Strand getroffen und ein ausführliches Picknick mit vielen Gesprächen gehabt. Plötzlich war auch schon 19:00 Uhr und wir haben den Strand verlassen. Für den fast doppelten Preis bekamen wir nach langen Diskussionen endlich ein Zem nach Hause, wo wir zu Abend gegessen haben. Gegen 22:00 Uhr sind wir in die Messe gegangen, die sehr belebt war und wir viel getanzt und gesungen haben. Um 00:30 sind wir dann zurück gekehrt und haben nach einem kleinen Abstecher bei den Schwestern Bescherung bei uns im Zimmer gemacht. Wir hatten einen Weihnachtsbaum aus zwei Stoffen konstruiert und saßen auf weiteren Stoffen auf dem Boden. Als Geschenke gab es, wer hätte es gedacht, auch Stoffe, denn ich hatte Teresa einen gekauft und sie mir einen.

Nachdem wir länger ausgeschlafen haben, wurden unsere Bäuche bei einem ordentlichen Frühstück gefüllt. Nur blöd, dass keine halbe Stunde später uns eine Schwester zum Weihnachtsessen gerufen hat, wo wir dachten, dass es erst am Abend stattfinden würde. Von einer tanzende Schwester mit einer Martiniflasche sind wir empfangen und bedient worden. Dann folgte ein Festmahl, von dem ich nur sporadisch kosten konnte, da mein Magen nur begrenzten Speicherplatz hat. Auch hier wurde getanzt, gesungen und jeder hat ein kleines Weihnachtstütchen erhalten. Anschließend haben eine Schwester, Teresa und ich ein großes Spielevent für die Foyermädchen veranstaltet. Es wurden verschiedenste Spiele wie Pantomime und ZipZap gespielt.

Da innerhalb der letzten zwei Tage plötzlich doch noch Weihnachtsdeko aufgetauchtr ist und man immmer mehr gefeiert hat, kam auch bei mir etwas Weihnachtsstimmung an.