Hallo,

meine Ausreise rückt immer näher und somit gibt es momentan bei mir, ein wie ich denke typisches Gefühlschaos aus riesen großer Vorfreude auf dieses spannende Jahr, aber auch teilweise schwierigen Abschieden, von lieb gewonnen Menschen aber auch von Werten, Gegenständen und Landschaften, die nicht alle in meinen Koffer passen. Koffer packen ist somit ein Symbol für den Aufbruch und eine Vorausdeutung auf das gesamte Jahr. Da ich nicht alles aus meiner bisher gekannten Welt „mitnehmen“ kann, muss ich vieles zurück lassen und lasse somit auch Platz, um neu Erlebtes nach dem Jahr wieder mitzunehmen. Auch bei diesem zweiten Abschied wird also wieder vieles da bleiben müssen, so wie es im Kleinen Tag täglich passiert. Ich meine hiermit nicht wirklich irgend einen Koffer als Gegenstand, sondern unsern wichtigsten Informationsspeicher, den wir immer bei uns haben. Ich meine natürlich das Gehirn. Jetzt möchte ich jedoch nochmal einen kurzen Rückblick auf meine gesamte Vorbereitungszeit vollführen.

Angefangen hat eigentlich alles mit der in der Schule ab und an gestellten Frage: „Abi, was dann?“ Da ich mir damals wie auch noch heute unsicher war, für welchen Studiengang oder Ausbildungsplatz ich mich entscheiden solle, kam mir die Idee einer Auszeit von Schule und Alltag in den Sinn. Dennoch wollte ich diese Zeit sinnvoll nutzen. Daher kam ich auf einen Freiwilligendienst, von dem ich mir verspreche, dass ich benachteiligten Kindern und Jugendlichen ein Stück Halt und mehr Lebensfreude, sowie eine gute Bildung, zusammen mit dem restlichen Betreuer- und Lehrerteam geben kann. Auch möchte ich dadurch einen umfangreicheren Blick auf die Welt bekommen, aber auch einiges über mich selber lernen.

Beworbenen habe ich mich kurz nach den Herbstferien 2016. Wobei ich in diesen schon meine eigenen Schreiben und die Referenzschreiben vorbereitet habe. Allgemein setzt man sich auch schon während der Bewerbungsphase stark mit dem Freiwilligendienst auseinander.
Die Einladung zum Bewerberseminar nach Jünkerath kam nach dem Abschicken der Bewerbungsunterlagen schnell. Dieses war an einem Adventwochenende, an dem man die anderen Bewerber kennlernte, mehr über den Freiwilligendienst erfuhr und Einzelgespräche mit dem Freiwilligendienst-Koordinator führte.
Eine Weile nach dem Seminar kam dann die endgültige Bestätigung, dass man mit Don Bosco einen Freiwilligendienst absolvieren darf. Dies war natürlich mein Ziel, dennoch wurde mir schnell klar, dass ich damit nur einen kleinen Schritt gemacht habe, denn die eigentlich entscheidende und wichtige Vorbereitungszeit stand mir noch bevor. Auch erste Zweifel kamen auf, doch diese verflogen schnell wieder. Das zweite Seminar, war dann schon im kommenden Jahr in Bornheim auf dem Walberberg. Auch der Besuch beim Don Bosco Forum in Bonn lies uns spüren, dass wir jetzt ein Teil der Don Bosco Familie sind. Nach diesem Seminar, gab es in Sachen Vorbereitungen eine Pause. Nicht weil wir keine Lust mehr hatten, sondern weil fast alle, wie auch ich unsere Abiturprüfungen schreiben mussten.

Einiges musste dennoch erledigt werden, erste Impfungen, eine nähere Auseinandersetzung mit dem Leben von Johannes Bosco und die Aktualisierung der Reisedokumente standen auf der Agenda. Kurz nach meinen Prüfungen bekamen wir dann die heiß ersehnte Zuteilung auf die Einrichtungen. Zum ersten Mal wusste ich dann, dass es für mich mit Josef nach Mansa in Sambia gehen wird. Natürlich konnte ich keine Minute warte, um mehr über die Einrichtung vor Ort und das Land zu erfahren. Erst nach den Prüfungen ging es im Kloster Benediktbeuern weiter, wo wir auch die Volontäre aus Bayern und Baden-Württemberg trafen. Dort lernten wir unter anderem schon mehr über unsere Einsatzländer, die Einrichtungen vor Ort und die Pädagogik Don Boscos sowie vieles mehrPädagogik Don Boscosch dem Seminar absolvierte ich mein zwei wöchiges Praktikum im Don Bosco Club Köln. Auch dieses Praktikum gehört zur Vorbereitung auf den Freiwilligendienst. Allgemein gefiel mir das Praktikum sehr gut, bei dem ich mehr über das Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen in einer Don Bosco Einrichtung erfuhr.

In dieser Zeit musste ich mich auch um weitere Impfungen kümmern. Insgesamt habe ich mich gegen Hepatitis A (relativ früh impfen!) ,Typhus, Meningokokken, Cholera ,Hepatitis B, Tollwut und Gelbfieber impfen lassen. Um die Impfungen in ihren vorgeschriebenen Intervallen durchführen zu können, sollte man damit früh genug anfangen. Auch musste ich dann mein polizeiliches Führungszeugnis beantragen, sowie mich um die Pausierung meines Mobilfunkvertrags kümmern. Am Ende meines Praktikums erfuhr ich, dass ich leider noch in zwei mündliche Abi Nachprüfungen gehen müsse, was mich natürlich ärgerte, vor allem da in der Vorbereitungszeit auf die Prüfungen unser letztes Vorbereitugsseminar lag. Ich entschied mich dennoch zu unserem letzten Seminar nach Jünkerath zu fahren. In jeder freien Minute lernte ich dort zusammen mit anderen Volontären, die mir bei der Vorbereitung auf meine Mathematik- und Sowi/Wirtschaft- Nachprüfungen halfen. Das Seminar endete mit einer Aussendungsfeier und einem Gottesdienst in Bonn. Von vielen Volontären und Betreuern mussten wir uns verabschieden, da wir sie ein ganzes Jahr lang nicht mehr sehen werden. Die Entlass Feier musste ich leider frühzeitig verlassen, um rechtzeitig zu meinen Nachprüfungen zu gehen. Zum Glück hat sich alle Mühe während der Vorbereitung ausgezahlt und so, erreichte ich den angestrebten, verbesserten Abiturschnitt.
Danach feierten wir erstmal unser bestandenes Abitur und eine Woche später fuhr ich mit meiner Familie ins Pitztal in Urlaub. Auch nach dem sehr erholsamen Urlaub war noch Vieles zu erledigen, so musste ich mich noch bei Vereinen abmelden, mich um ein in Sambia erreichbares Konto kümmern und noch letzte Besorgungen für meinen Freiwilligendienst tätigen. Auch bin ich schon wählen gegangen, da ich wie gesagt während der Bundestagswahl schon in Sambia bin. Außerdem musste ich mich, wie auch weiterhin um Spenden für mein FsJ kümmern und lies unter anderem einen Artikel für den General Anzeiger schreiben. Diesen Zeitungsartikel könnt ihr unter folgenden Link gerne anschauen: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/siebengebierge/bad-honnef/Bad-Honnefer-absolviert-Freiwilligendienst-in-Afrika-article3638832.html
Jetzt heißt es noch Koffer packen und von den Liebsten verabschieden, denn am Mittwoch den 06.09. geht es ab Frankfurt mit KLM, durchgeführt von KLM-Cittyhopper und Kenya Airways endlich los.

Euch alles Gute und hoffentlich bis bald!

Euer Daniel