Hallo, der Besuch meiner Schwester und meiner Mutter ist jetzt auch schon wieder vorbei. Diese Zeit habe ich sehr genossen und ich denke auch, dass meiner Mutter und meiner Schwester der Besuch in Sambia gefallen hat. Jetzt dauert es auch gar nicht mehr lange, bis ich wieder zurück nach Deutschland komme. Am 27. August geht es nämlich schon Richtung Heimat.

Auch wenn es nicht mehr lange ist, bis ich wieder meine gesamte Familie sehen werde, war es toll wenigstens meiner Mutter und meiner Schwester zuzeigen, was ich so das ganze Jahr gemacht habe und was das Land noch so zubieten hat. Am Samstag den 14. Juli war es soweit und ich holte meine Schwester und meine Mutter vom Flughafen ab. Während das Flugzeug kurz vor meinem Taxi die Straße überflog und wenig später landete, wurde mein Puls spürbar schneller. Als ich dann endlich meine Mutter und meine Schwester in die Arme schließen konnte war ich überglücklich.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus nach Livingstone und besuchten die dort liegenden Viktoria Fälle. Zwar war ich schonmal mit den anderen Voluntären an den Viktoria Fällen, doch ist dieses Naturwunder immer wieder ein Erlebnis und mit Verwanten, die man sehr lange nicht mehr gesehen hat, macht reisen sowieso immer besonders viel Spaß. Obwohl die Regenzeit schon einige Monate zurück lag, war der Wasserstand an den Fällen immer noch beeindruckend und so wurden wir kräftig geduscht. Der Weg runter zum „Kochtopf“, an dem das Wasser gestaut wird, gegen eine Felswand stößt und wieder wie in einem Kessel zurück fließt, um dann entweder wieder in eine Extraschleife versetzt zu werden, oder den Weg durch die enge Schlucht findet, gefiel mir besonders gut. Dieser Weg führt nämlich durch eine von zahlreichen Pavianen besiedelte und durch den ständigen Nieselregens, der durch die Fälle verursacht wird, tropisch wirkende Schlucht.

Auch wenn überall im Bereich der Fälle davor gewarnt wird, etwas zu essen, wagten wir nach gründlichem abscannen der Umgebung den Biss in eine Reiswaffel. Diesen kurzen Moment machte ein sich die Böschung runterstürzender Pavian zu nutze und versuchte mir meinen Rucksack zu entreißen. Diesen gab ich aber nicht so einfach preis, hielt ihn mit aller Kraft fest und konnte einen Diebstahl des gesamten Rucksacks tatsächlich verhindern. Durch einen gezielten Griff in meinen Rucksack konnte der Affe jedoch eine Packung Kekse ergaunern. An sich bin ich bei diesem Kampf mit dem Schrecken davon gekommen. Mit unserem Taxifahrer schlossen wir dann noch eine Wette ab. Er behauptete, dass wir auf der Rückfahrt schon unsere ersten Elefanten sehen würden, ich wettete dagegen und verlor. Wir hatten es schon beinahe aufgegeben, da wir schon fast in der Stadt waren, doch auf dem letzten Grünstreifen vor Livingstone konnten wir unsere ersten Elefanten, in diesem Urlaub beobachten und was für welche, 5 majestätische Bullen und ein weibliches Tier. Die Vorfreude auf den kommenden Tag war geweckt.

Am nächsten Tag fuhren wir früh morgens an die Grenze zu Botswana und wurden auf der andern Seite von unserem Safari Guide abgeholt. Diesen kannte ich schon von meiner letzten Safari. Nach einer kurzen Fahrt gingen wir auf ein Motorboot, von dem aus wir Elefanten, Büffel, Krokodiele, Nilpferde und viele weitere Tiere vom Ufer aus betrachten konnten. Nach dem wir den Nationalpark vom Wasser aus erkundet hatten, ging es zurück aufs Land. Im Vergleich zu meiner ersten Safari, war der Busch nicht mehr so grün und dadurch durchsichtiger, wodurch das Tiere Beobachten einfacher wurde. So waren wir schnell mitten in einer Elefantenherde, sahen zahlreiche Impalas, Kudus und Büffelherden, diesenmit gut 500 Tieren. Auch Giraffen, Warzenschweine, Meerkatzen und Paviane ließen sich vereinzelnt blicken. Am Abend erwartete uns ein unerwartetetes Highlight. Auf einer weiterläufigen Wiese lagen drei Löwinnen mit großem Abstand gestaffelt hintereinander. Ihre potenzielle Beute sollte eine ausgewachsene männliche Giraffe sein, die nichts ahnend an einem Baum fraß. Wir warteten in sich Entfehrnung gespannt, was passieren würde. Gerade die erste Löwin pirschte sich immer näher an die Giraffe heran. Erst als die Löwin nur zwei Meter von der Giraffe entfehrnt angriff, wurde die Gefahr erkannt. Die Giraffe schaffte es trotz paralleler Verfolgung zweier Löwinnen zu entkommen. Die Löwinnen waren wohl einfach nicht schnell genug und schafften es nicht, durch einen geziehlten Sprung die Giraffe zu Fall zu bringen. Trotz allem waren die Löwinnen später todmüde und mussten sich erstmal ausruhen. Auch wir bezogen wenig später unser Nachtquartier, mitten im Park. Während der Nacht im Zelt hörten wir einige Löwen, Hyänen und weitere nachtaktive Tiere. Auch Nachts so nah bei den Tieren zu sein, hatte nochmal einen ganz eigenen Abenteuer Charakter. Außerdem hatten wir dadurch den Vorteil, sehr früh wieder auf Safari gehen zu können. Zur Freude meiner Mutter bekamen wir am nächsten Morgen große Herden an Zebras und Giraffen zu Gesicht. Zum Abschluss beobachteten wir noch eine aus ca. 100 Tieren bestehende Elefantenherde, mit zahlreichen Jungtieren. Darunter auch ca. 15, die gerade mal einen, oder nur wenige Monate alt und somit gerade im Umgang mit ihrem Rüssel noch sehr unerfahren waren.

Dies ist nur ein kleiner Teil der benannten Herde

Die Vorderbeine von Warzenschweine sind zu lang, daher müssen sie sich zum grasen hinkniehen.

Am nächsten Morgen besuchten wir, von unserer Unterkunft in Livingstone aus, den kleinen Mosi oa Tunja Nationalpark an den Viktoriafällen. So große Herden, wie im Chobe Nationalpark kann man zwar nicht erwarten, aber eben gerade am Ufer des Sambesis mit seinen zahlreichen Inseln eine andere und auch sehr sehenswerte Landschaft. Auch beherbergt der Park eine durch eine andere Straffierung erkennbare, andere Zebra Art. Das Highligth des Parks sind dreizehn Breitmaulnashörner. Diese werden rund um die Uhr von Wildhütern gegen Wilderer geschützt. Mit dem Geländewagen bekommt man sie daher nicht zu Gesicht. Unser Guide nahm jedoch auf unsere Anfrage hin mit den Wildhütern Kontakt auf, mit denen wir dann zu Fuß die Nashörner beobachten konnten. Zum Abschluss besuchten wir noch das Heimatmuseum in Livingstone.

Am nächsten Tag brachen wir in Richtung Mansa auf und kamen Samstag Abend an. Dann hieß es erstmal Kuchen backen, denn meine Schwester hatte am folgenden Tag Geburtstag. Diesen verbrachten wir an den Mumbalumba Fällen. Auch wenn das Wasser sehr kalt war, machten gerade die Sprünge von den Felsen sehr viel Spaß. In den kommenden Tagen zeigte ich meiner Schwester und meiner Mutter die Einrichtung und erklärte ihnen meine Aufgaben. Auch ein Ausflug nach Samfya stand für sie auf dem Programm, an dem ich auf Grund der Schulmesse nicht teil nahm.

Am Freitag ging es nach Kazembe, wo die Mutomboko Zeromonie stattfand.

Bei dieser erinnert das Volk der Lunda an ihre Ankunft aus dem Kongo nach Sambia und ehrt dabei ihrem Häuptling. Dabei werden unter anderem verschiedene Tänze aufgeführt. Das normalerweise verschlafene Dorf Kazembe war wärend dieser Tage brechend voll und überall wurden sämtliche Waren zum Verkauf angeboten. An diesem Nachmittag trat unteranderem eine Tanzgruppe aus der Nordprovinz auf. Die eigentliche Zeromonie erwartete uns jedoch am kommenden Nachmittag. Nach einer Nacht mit Mondfinsternis in der Don Bosco Einrichtung in Kazembe schauten wir uns morgens einem weiteren Teil der Zeromonie zu. Zur Erinnerung an die schon von uns gegangenen Stammesmitglieder warf der Häuptling Hähnchen und ein traditionelles alkoholisches Getränk in das Wasser. Früher sollen dies lebendige Hüner gewesen sein. Ich war aber sehr beruhigt, dass nur noch Hähnchen verwendet wuren.
Am Nachmittag erwartete uns in der Arena von Kazembe der Höhepunkt der Zeremonie.

Als wir dort ankamen war es auch außerhalb der Arena völlig überfüllt. Jedoch diente unsere Hautfarbe uns wohl als Eintrittsticket in die Arena. Das mag befremdlich klingen, ist es natürlich auch, jedoch möchte man auch keine Touristen verkraulen, die man unteranderem extra für diese Zeromonie anwirbt. Somit war uns ob jetzt gerechtfertigt oder nicht ein sehr guter Platz sicher. Darüber, ob die Zeromonie für einen Außenstehenden wirklich sehenwert ist lässt sich denke ich streiten. Denn bis auf einige Tänze von denen ich nur den von den Tänzern aus der Nordprovinz sehenswert fand, sowie dem Auftritt einer Blaskapelle aus dem Kongo, fand ich die ganze Veranstaltung ziemlich langweilig. Der Rest bestand aus einigen Reden und der Reichung von Geschenken für den Häuptling. Wenn man jedoch zu der Zeit, wie wir in der Nahe ist kann man diese Veranstaltung ruhig mitnehmen, denn es geht ja auch um die Begegnungen mit anderen Leuten. Wenn einem das alles aber gar nichts sagt, überlässt man beim nächsten Mal lieber den Platz Solchen, die sich der Zeromonie tiefer verbunden fühlen. Nach den Tagen in Kazembe musste ich von meiner Schwester und meiner Mutter auch schon Abschied nehmen. Aber sehr bald werde ich sie ja wieder in die Arme schließen können.

Zwar wird dies einer der letzten Einträge von mir gewesen sein, doch ist mein Dienst noch nicht zu Ende und auch danach werde ich noch eine Reflektion über das gesamte Jahr schreiben. Also vergesst auch weiterhin nicht, ab und zu meinen Blog zu besuchen. Auch über Kommentare würde ich mich weiterhin sehr freuen.

Alles Gute und bis bald!

Euer Daniel