Hallo, ich habe euch ja gesagt, dass ich Lufubu nochmal besuchen würde. Naja das ist jetzt auch schon wieder über einen Monat her, aber dazu kommt jetzt trotzdem noch ein Blogeintrag. Anfang Mai war ich für eine Woche in der Don Bosco Einrichtung in Lufubu, um mich etwas zu erholen und andere Projekte besser kennen zu lernen. Der Start in meinen Urlaub war jedoch etwas holprig. So hat mir die amerikanische Volontärin zum Beispiel direkt nach meiner Ankunft gesagt, dass sie Malaria habe und ich daher besonders aufpassen solle, weil momentan viele Leute in Lufubu an Malaria erkranken würden. Meinen Urlaub habe ich mir natürlich nicht so vorgestellt, dass ich an Malaria erkranke und dann die ganze Zeit nur im Bett liegen würde. Daher versuchte ich so gut es ging zu verhindern, überhaupt gestochen zu werden. Dies hat leider nicht so ganz geklappt und so wurde ich schon wenig später gestochen, zwar nicht von Mücken, sondern von Bienen. Dies war aber leider auch ziemlich schmerzhaft, aber wenigstens nicht von einer Folgekrankheit gefolgt. Tatsächlich wäre Schlimmeres zu erwarten gewesen, denn in Deutschland hatte ich immer allergisch auf Bienenstiche reagiert. Auf die afrikanische Spezies, aber zum Glück nicht. Eigentlich wollte ich nur kurz den Hof erkunden und schauen, was sich verglichen mit meinem ersten Besuch in Lufubu, alles verändert hatte. Leider hatte ich dabei jedoch ein Bienennest an einem Hühnerstall übersehen und kam diesem zu nahe. Daraufhin wurde ich direkt attackiert und konnte nur durch einen Sprint noch mehr Stiche verhindern. Somit war die Erkundungstour ziemlich schnell zu Ende. Naja, sie wäre sowieso schneller als erwartet zu Ende gewesen, denn kurz nachdem ich wieder in der Kommunität der Salesianer Don Bosco war fing es wie aus Eimern an zu regnen.

Auch damit habe ich nicht wirklich gerechnet, denn in Mansa war die Regenzeit schon vorbei. Wie schon erwähnt, liegt Lufubu aber etwas näher am Äquator und so dauert die Regenzeit dort auch etwas länger und ist Niederschlags reicher. Somit hat es wärend dieser Tage noch ca. jeden zweiten Tag geregnet. Am nächsten Morgen konnte ich dann aber meine Besichtigungstour auf dem Gelände fortsetzen und auf dem Bauernhof mithelfen. Begonnen haben wir damit, die Eier einzusammeln und danach haben wir einen anderen Hühnerstall gereinigt. Dieser Stall wurde auf tausend neue Legehennen vorbereitet, die Bruder Robert ein paar Tage später aus Lusaka mitbrachte. Nachmittags fuhr ich mit zwei Bauernhof Mitarbeitern nach Kazembe, um Hühner auszuliefern.

In Kazembe befindet sich auch eine Don Bosco Einrichtung. Pater Macarius, der vorher in Mansa war ist in diese Einrichtung gewechselt. Bei dieser Gelegenheit habe ich ihn natürlich besucht. Er hat sich genau wie ich riesig gefreut und mir die Einrichtung gezeigt. Die Einrichtung der Salesianer Don Bosco in Kazembe besteht aus einer Schule für Schreinerlehrlinge mit angeschlossenem Internat und natürlich auch einem Oratorium. Den Abend verbrachte ich wieder in Lufubu, zusammen mit den zwei amerikanischen Volontären und einem Aspiranten. Salesianer waren zu diesem Zeitpunkt nicht in Lufubu, denn Pater Georg wurde zu uns nach Mansa versetzt und Pater Kim war auf Heimatbesuch in Südkorea. Bruder Robert war wie schon erwähnt noch in Lusaka, um neue Legehennen zu holen. Dieser verspätete sich um ein paar Tage, da in Lusaka das Wetter zu schlecht war, um die Hühner einzuladen und er somit warten musste, bis es sich wieder besserte. Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Fahrrad nach Kezembe um Pater Macarius mal etwas länger besuchen zu können. Die ca. dreizehn Kilometer lange Fahrradtour dorthin war echt schön. So konnte ich die Landschaft mal viel intensiver warnehmen und genießen. Außerdem bin ich seit Monaten nicht mehr Fahrrad gefahren und so war auch allein das nochmal sehr reizenswert. Pater Macarius war zwar wieder sehr beschäftigt, aber trotzdem blieb etwas mehr Zeit, als am Tag zuvor. So konnten wir uns ein wenig unterhalten und ich konnte die Einrichtung noch ein bisschen besser kennenlernen. Nachdem ich wieder in Lufubu angekommen war, half ich den Kindern vom Oratorium Mais zu ernten. Während der gesamten Zeit, also auch vormittags waren auf dem gesamten Bauernhof Gelände zahlreiche Kinder, die überall mithalfen. Es waren nämlich gerade Ferien und so durften die Kinder den ganzen Tag auf dem Bauernhof mithelfen. Ich finde es immer toll, wenn Kindern gezeigt wird, wo unsere Nahrungsmittel herkommen und wieviel Arbeit in diesen steckt. Daher habe ich ab und zu die Kinder begleitet und mitgeholfen. Wir haben zum Beispiel das frisch gemähte Heu eingebracht und mit dem selbst geernteten Mais zu Silage verarbeitet, oder die Schweine gefüttert. Für die getane Arbeit wurden die Kinder mit einem gemeinsamen Mittagessen und selbstgepflückten Guavas für sich selbst und ihre Familien belohnt. In den kommenden Tagen habe ich morgens die Kühe per Hand gemolken, ein Auslaufgelände für die Schweine gebaut und einigen Jungs geholfen Ölfrüchte zu ernten. Erst am Sonntag, also mit einigen Tagen Verspätung, kam Bruder Robert aus Lusaka zurück und brachte die gut 1000 neuen Legehennen in ihr neues zu Hause.

Weil zu dieser Zeit kein Priester in der Einrichtung war, sind wir an diesem Sonntag nach Kazembe zur Messe gefahren. Da ich dachte, dass ich Pater Macarius lange nicht mehr sehen würde, verabschiedete ich mich bei ihm. Am Nachmittag fuhr ich zusammen mit Bruder Robert in der Umgebung von Lufubu Fahrrad. Danach blieb noch etwas Zeit und so ging ich mit den anderen Volontären und einigen Schülern von der Agriculture Schule Billiard spielen. An den kommenden Tagen stand ich früher auf um die Kühe zumelken. Per Hand ist dies nochmal etwas ganz anderes, als bei meinem Freund in Deutschland, mit der Melkmaschine. Auch um die medizinische Versorgung der Tiere kümmerten wir uns intensiver, als dies ein Bauer in Deutschland es tuen, denn einen Tierarzt gibt es hier nicht. Mit vielen neuen Eindrücken über die Abläufe auf einem Bauernhof und neuen Ideen für das Oratorium fuhr ich gut erholt nach einer Woche wieder zurück nach Mansa.

Tatsächlich hat es dann gar nicht so lange gedauert, bis ich Pater Macarius wieder sah, nämlich nur eine Woche. In den letzten Wochen hat sich dann bei uns vieles um die Vorbereitungen für den „Walk of Faith“ gekümmert, der letzte Woche stattfand. Über diesen werde ich hoffentlich zeitnah einen neuen Blogeintrag schreiben.

Habt ihr außerdem noch Fragen über mein Volontäriat und das Leben in Sambia?
Wenn ja, schreibt mir diese doch bitte in die Kommentare. Diese werde ich euch dann gerne beantworten.
Vielen Dank, dass ihr auch trotz langer Funkstille meinerseits meinen Blog weiterhin verfolgt!
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und bis zum nächsten Blogeintrag!

Viele Grüße aus Sambia!

Euer Daniel