Ich möchte gerne etwas mehr über mein Weihnachtsfest in Indien erzählen. Grundsätzlich wird Weihnachten in Indien zwar gefeiert, der 25. Dezember ist auch ein gesetzlicher Feiertag, aber das Fest hat keinen so hohen Stellenwert wie bei uns in Europa.
Adventszeit
Die Adventszeit ist sehr schnell vorbei gegangen und leider gibt es in Indien viele Traditionen, wie beispielsweise den Adventskranz, auch in christlichen Kreisen nicht.
Um trotzdem in Weihnachtsstimmung zu kommen, habe ich mit den Jungs aus dem Shelter einen Adventskalender und ganz viel Weihnachtsdekoration gebastelt. Es ist aber auch vorgekommen, dass beim Öffnen des Adventskalenders die Schokolade schon gefehlt hat. Schuld waren natürlich die Mäuse. Außerdem haben wir dort sogar einen Weihnachtsbaum aus grünem Lametta, den wir mit Papiersternen und -kugeln geschmückt haben.
Die Weihnachtskrippe
In den Teilprojekten war der größte Teil der jeweiligen Weihnachtsfeier die Krippeneröffnung. Begleitet von Gebet und Gesang durchschnitt ein Priester das symbolische Band vor der Krippe, um anschließend das Jesuskind nieder zu legen. Die Krippen wurden von den Kindern gestaltet. In unserer Krippe war neben einem Swimming Pool, auch eine Straße mit Autos und Tuk-Tuks zu finden.
Semi-Christmas
Das große Weihnachtsfest war in meinem Projekt schon am 22. Dezember. Hier sind über 1000 Kinder aus allen Teilprojekten aus der ganzen Stadt zusammengekommen. Zuerst war der kulturelle Teil an der Reihe. Viele Kinder haben Tänze einstudiert und diese vorgeführt. Auch wir Freiwillige haben einen indischen Tanz einstudiert und dabei unser Bestes gegeben. Sogar die Mitarbeiter haben einen kurzen Sketch einstudiert, was für viele Lacher gesorgt hat. Wie überall durften aber auch an diesem Tag die obligatorischen Reden der Verantwortlichen und Ehrengäste nicht fehlen. Nach dem kulturellen Teil gab es zum Mittagessen Biryani und dann konnten die Kinder an verschiedenen Stationen Spiele spielen und kleine Preise gewinnen.
Die Weihnachtsfeiertage
An Heiligabend sind wir erst lecker Essen gegangen, bevor die Wichtelgeschenke unter uns Freiwilligen ausgeteilt wurden. Natürlich durften dabei einige klassische Weihnachtslieder wie „Stille Nacht“ nicht fehlen. Anschließend wurde Weihnachten online weitergefeiert, um der Familie etwas näher zu sein.
Viele Christen in Vijayawada besuchten an diesem Abend den Gottesdienst, welcher draußen vor der Kirche stattfand. Das ist aber kein Grund zu frieren, da bei uns die Temperaturen nicht unter 20 Grad sinken.
Am 25. Dezember haben wir zuerst die Morgenmesse besucht, bevor wir Volontäre gemeinsam mit den Priestern in zwei Slums gefahren sind, um den Kindern Kuchen zu bringen und gemeinsam ein Weihnachtslied, nämlich „Feliz navidad“ zu singen. Das hat den Kindern und vor allem uns eine große Freude bereitet.
Am 26. Dezember hat für mich schon wieder der Alltag im Shelter begonnen.
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