KOSOWO SONST? - mein Freiwilligendienst im Kosovo

"Wohin du auch gehst, geh’ mit deinem Herzen." – Konfuzius

Es weihnachtet…

Vorweihnachtszeit mal anders als in Deutschland: So sah es hier im Kosovo aus:

Zuerst dachten Hannah und ich, dass der Dezember wohl eher „unweihnachtlich“ wird, da der Großteil der Bevölkerung muslimisch ist und sie daher kein Weihnachten feiern.

Daher nahmen wir es selbst in die Hand und kauften Weihnachtstee, aßen Mandarinen und schauten ab und zu abends einen Weihnachtsfilm. Wir schafften es sogar selbst Plätzchen zu backen und nachdem wir einige Supermärkte abgeklappert hatten, fanden wir sogar Lebensmittelfarbe für den Zuckerguss und andere Dekorationen. Das Ergebnis sah wahrscheinlich eher so aus, als wäre es von einer Kindergartengruppe hergestellt worden, aber wir hatten sehr viel Spaß!

Hannah und ich waren auch für den „Adventskranz“ in der Kirche verantwortlich. Wir wussten aber leider nicht so genau, was man von uns erwartete und viele Materialen hatten wir auch nicht. Wir machten somit das ganze Don Bosko Gelände unsicher und suchten jeden Winkel mit Taschenlampen (es war schon spät) nach hilfreichen Dingen ab. Egal ob Kisten, Blumen, Tannenzapfen oder Steine, wir sammelten alles ein und versuchten dann daraus etwas Schönes zu zaubern. Am Ende sah es dann aber gar nicht mal so schlecht aus!

Nach und nach bemerkten wir, dass das Zentrum der Stadt und Läden plötzlich doch weihnachtlich geschmückt wurden, obwohl hier ja so gut wie niemand Weihnachten feiert. Das hat uns zu Beginn ziemlich gewundert, doch dann bemerkten wir, dass alle Dinge, wie Weihnachtsbaum, Rentiere und der Weihnachtsmann hier mit Neujahr verbunden werden. Denn dieses Fest wird hier ziemlich groß gefeiert.

ein typischer „Neujahrsbaum“

Wir fanden dann auch heraus, dass es eine Art „Weihnachtsmarkt“ (bzw. jetzt „Neujahrsmarkt“) in der Hauptstadt Pristina gibt. Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen, daher nutzten wir einen Samstagnachmittag, um uns das ganze mal anzuschauen. Am Eingang war eine riesige „2020“ aufgestellt und es liefen verleidete Weihnachtsmänner, Hello Kittys und Spidermans herum, um mit den Besuchern Fotos zu machen. Im Grunde lief man dann durch einen scheinbar endlosen Tunnel aus Lichtern, bis am Ende ein großer Weihnachtsbaum stand und ein paar kleine Buden, die aber leider keine gebrannten Mandeln oder Punsch verkauften. Trotzdem war es wirklich ein schöner Ausflug!

In der Don Bosko Schule haben wir einen „recycelten Weihnachtsbaum“ aufgestellt, den wir und Schüler aus Papier gebastelt haben. Es war wirklich sehr viel Arbeit und der Baum ist zwischendurch immer wieder in sich zusammengesackt, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!

Die Vorweihnachtszeit war also alles andere als traurig oder einsam. Bestimmt sehr anders als in Deutschland, aber gerade das finde ich so spannend!

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Gëzuar ditëlindjen Oratorit!

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  1. Hey Vroni,
    Frohe Weihnachten aus dem recht warmen Rango ! : )
    Bei euch ist es wahrscheinlich etwas kühler 😉
    Erstmal: megal coller Blogname! Ist mir bis jetzt gar nicht aufgefallen…der recycelte Weihnachtsbaun sieht mega aus,kann mir vorstellen,dass das viel Arbeit war. Interessant,dass die den ganzeb weihnachtlichen Kram dann einfach als Neujahrsvorbereitung verpacken!
    Juten Rutsch!
    Rike

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