Alles begann mit der Idee, dass wir doch mal etwas für die Salesianer kochen könnten, um ihnen deutsche Gerichte zu zeigen. Lange rätselten Hannah und ich, was das perfekte Gericht dafür sein könnte. Es sollten schließlich alle Zutaten in den Supermärkten hier angeboten werden, somit konnten wir Spätzle, Knödel oder Sauerkraut schon mal ausschließen. Irgendwann hatten wir dann das (scheinbar) perfekte Gericht gefunden: Schinken-Nudel-Auflauf. Vielleicht nicht „typisch“ deutsch, aber auf jeden Fall nicht zu schwer zuzubereiten. Somit machten wir uns dann am Samstag auf, die benötigten Zutaten zu kaufen und fuhren dafür extra in einen sehr großen Supermarkt.
Dort angekommen sammelten wir erstmal alle Produkte zusammen, die auch nur im Entferntesten an Weihnachten erinnern. Denn hier im Kosovo kommt Weihnachten für meinen Geschmack um einiges zu kurz! Den Grund dafür werde ich nochmal in einem extra Blogeintrag beschreiben.
Doch dann erinnerten wir uns wieder an unsere eigentliche Mission und die große Suche begann. Doch als wir dann an der Fleischtheke ankamen und wir dort keinen gekochten Schinken (Schweinefleisch gibt es im muslimischen Kosovo so gut wie gar nicht) vorfanden, hatten wir ein kleines Problem…
Spontan wie wir sind, änderte sich unser Plan nun von Schinken-Nudel-Auflauf zu Hühnchenfilet-Nudel-Auflauf. Die Zutaten dafür waren dann nach einiger Suche tatsächlich gefunden. Wir konnten leider kein Apfelmus für das geplante Dessert (Milchreis) finden, dafür aber tatsächlich Zimt! Erschöpft von diesem turbulenten Einkauf machten wir uns dann wieder auf den Rückweg.
Am Sonntag wurde es dann ernst: Wir standen extra etwas früher auf, um schonmal den Milchreis vorzubereiten (man sieht, wir nahmen das alles seehr ernst!). Das dauerte zwar länger als gedacht, aber funktionierte ansonsten sehr gut.
Nach der Sonntagsmesse begannen wir dann mit unserem Hünchenfilet-Nudel-Auflauf. Zwar gab es zwischendurch ein paar kleine Problemchen, aber nach ca. 1 ½ Stunden, konnten wir stolz unser Werk präsentieren. Wir bekamen sehr viel Lob und sogar im Tischgebet wurden wir erwähnt (so viel haben wir zumindest verstanden…).
Wir konnten dann als Dessert noch unseren Milchreis servieren und waren wirklich sehr stolz
Abschließend ist zu unserem Projekt: „Kochen im Kosovo“ Folgendes zu sagen:
Es ist tatsächlich schwieriger als gedacht, in einem fremden Land etwas zu kochen, aber der ganze „Stress“ hat sich zu 100% gelohnt und es hat auch wirklich sehr viel Spaß gemacht!
Matthias Kronast
Liebe Veronika,
Dein Blogbeitrag war wie immer sehr schön zu lesen und ich bin ganz stolz, dass Du Dich am Kochtopf versuchst. Allerdings muss ich Dich etwas korrigieren. Ich glaube kaum, dass es die Zutaten für unsere guten Spätzle im Kosovo nicht gibt. Dies sind (für 4 Personen):
250 g Mehl
3 Eier
50 ml Wasser, lauwarm
5 g Salz.
Und so bereitest Du Sie zu:
1. Für den Spätzleteig die Eier, Wasser, Salz mit einem Kochlöffel verrühren, nach und nach das Mehl einarbeiten
2. Mit dem Kochlöffel von Hand schlagen (das gibt Muckis), bis der Teig Blasen wirft und glatt ist. Er muss fest, aber leicht fließend sein. Ist der Teig zu dünn, noch etwas Mehl hinzugeben.
3. Spätzleteig mit einem Messer oder Pfannenwender in kleinen Portionen von einem Brett in leicht kochendes Wasser schieben und nach 5 Minuten herausnehmen, wenn sie am der Oberfläche schwimmen.
4. Die Spätzle mit kaltem Wasser abschwenken (d.h. in ein Sieb und kaltes Wasser darübergeben), dann gut abtropfen lassen.
5. In einer Pfanne mit etwas Butter erhitzen.
Die Spätzle mit Petersilie bestreuen und dazu grünen Blattsalat servieren (Rezept für ein Dressing schicke ich Dir gern auch noch !)
Guten Appetit! 🙂
Dein Papa