Hallo liebe Leser/innen!

(um die monatlichen Updates zu lesen, bitte nach unten scrollen)

Auf dieser Seite meines Blogs werde ich euch monatlich auf dem Laufenden halten, was meine Sprachkenntnisse angeht. Ich bin ganz ehrlich und muss sagen, dass ich mich leider vor dem Start nicht sehr intensiv mit der Sprache beschäftigt habe…

Ich habe nur gehört, dass slawische Sprachen sehr schwer sein sollen (aber ich will mir wirklich nicht beschweren, denn erstens soll das hier keine Mecker-Ecke sein und zweitens haben es andere Freiwillige in Afrika und Indien sicher noch viel schwerer mit der Landessprache, da gibt es ja teilweise sogar ein anderes Alphabet).

September 2017: (září)

Wenn ich in eine tschechische Messe gehe, weiß ich zum Beispiel nur, was folgende Worte bedeuten:

„Wörterbuch“

„Amen“ , „Hosianna“ , „Halleluja“ . „Maria und weitere Namen…“ 😉

„svatý“ – heilig

„bože“ – (mein Gott)

„chléb“ – Brot

Aber ich höre diese Wörter dann nur kurz aufkommen und verstehe diese in keinem wirklichen Zusammenhang… Wenn gesungen wird, würde ich ja gerne mitsingen aber dann kann weder die Melodien auswendig – die ich übrigens sehr schön finde – noch die Wörter richtig aussprechen, da es sehr viele Apostrophe gibt, welche die „normale“ Aussprache für mich zu unverständlichen Lauten machen. Ich weiß außerdem auch, bei welchem Teil des Gottesdienstes wir ungefähr sind und versuche dann auf deutsch mitzubeten. Vielleicht sollte ich mir einmal die tschechische Version einer „Standart-Gottesdienstes“ ausdrucken, zum mitlesen…

Ich hoffe das wird sich alles im Laufe des Jahres ändern. Große Hoffnungen lege ich dabei in meinen Intensiv-Sprachkurs, der am 11. September beginnt. Zu diesem Datum kommen übrigens auch die Jugendliche ins Jugenzentrum also ins Oratorium kommen, worauf ich mich bereits sehr freue. Vielleicht können diese mir ja auch helfen, meine Sprachkenntnisse zu verbessern, im alltäglichen Umgang eben. Es ist nämlich sehr frustrierend, wenn man mit den Salesianern, denen man begegnet nicht sprechen kann oder wenn, ihnen dann die Unannehmlichekit bereiten muss, deutsch oder englisch sprechen zu müssen, was für mich keinesfalls ein Problem ist. Ich frage dann immer mal wieder: „Was bedeutet dieses Wort auf tschechisch?“ Im Büro von SADBA werde ich sehr viel mit Klara zusammenarbeiten, sie bringt „Privatschülern“ professionell tschechisch bei. Eventuell kann ja auch ich davon profitieren.

Die folgenden Wörter / Sätze, die ich inzwischen einigermaßen beherrsche habe ich mir entweder mit einer Seite eines Reiseführers, die mit „Das Allerwichtigste“ betitelt wird eingeprägt, oder sie haben sich aus Gesprächen egeben, in denen es hieß, diese Wörter seien besonders wichtig:

„Wörterbuch“

„pivo“ – Bier

„záchod“ -Toilette

„voda“ – Wasser

„Dobrý den!“ – Guten Tag!

Jak se daři?“ – Wie geht´s?

„Dêkuji, dobře.“ – Danke, gut.

„“…prosim,“ – bitte,

„Promiňte!“ – Entschuldigen Sie!

„Co?“ – Was?

nĕmecký“ – deutsch

Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit der Sprache… Ihr könnt ja mal zum Spaß oder zum Zeitvertreib versuchen, die einzelnen Wörter versuchen auszusprechen. Das Gute ist, ihr wisst nicht unbedingt ob es nun richtig war oder nicht 🙂

Viel Spaß dabei,

Liebe Grüße Tobi

(Update, 06.09.17)

das Verb „sein“

Zahlen

Verneinung

(Update, 17.09.17)

Vergangenheit

Richtungen

Instrumental

(Update, 24.09.17)

Ave-Maria (fast auswendig)

Vater-Unser (fast flüssig)

„Small-Talk“

Oktober 2017: (říjen)

(Update, 01.10.17)

Erste kleinere Gespräche… Smalltalk… Czenglish…

Eine kleine Anekdote:

Es ist doch tatsächlisch folgendes passiert. Ich habe herausgefunden, dass ich wohl gelgentlich im Schlaf spreche. Darauf haben mich meine drei Zimmerkollegen aufmerksam gemacht. Als ich davon hörte war mir das ein bisschen peinlich und  ich wirklich überrascht von mir selbst, da ich das noch nie von mir selbst gehört hatte, aber ich sollte noch mehr überrascht werden. Ich lebe nämlich zum ersten Mal mit anderen Menschen über einen längeren Zeitraum in einem Zimmer.

Ich weiß wirklich nicht, ob ich das früher auch schon gemacht habe, oder ob es nur die große Umstellung, die große Ungewissheit oder ähnliches waren. Vielleicht ja auch der Vollmond. Zuerst habe ich wohl nur auf deutsch gesprochen und aus irgendeinem Grund den Namen meines Zimmerkollegen Ludvík gerufen, wie mir František erzählte. Jetzt vor kurzem, also nach gut einem Monat in Tschechien, habe ich mich wohl im Schlaf erst auf deutsch darüber beschwert, dass mein anderer Zimmerkollege Jakub sein Licht an hatte. Als er es dann ausgemacht hatte, sagte ich wohl ganz zufrieden „výborně“, was im Deutschen so viel bedeutet wie „ausgezeichnet“.

40 Tage

Als ich Gambi davon erzählte meinte er nur er hätte es doch gesagt und es stimmt. Am Anfang, als ich noch sehr verzweifelt war, was meine Sprachkenntnisse anging, beruhigte er mich mit der Zahl 40. Beim erlernen einer neuen Sprache brauche es ungefähr 40 Tage, bis etwas passiert. Und nun ist etwas passiert. Ich hoffe das ist ein gutes Omen und ich hoffe ich spreche irgendwann Tschechisch im Schlaf und frage mich, wann ich das nächste Mal etwas über ein nächtliches Gespräch meinerseits höre. Vielleicht war es aber wirklich nur am Anfang so wegen der Aufregung.

(Update, 30.10.17)

Gebete wie ´Ave Maria´ oder ´Vater Unser´ fließend und sogar teilweise auswenig…

Hier gerne mal zum Ausprobieren:

Otče náš

Otče náš, jenž jsi na nebesích,
posvěť se jméno tvé,
přijď království tvé,
buď vůle tvá
jako v nebi, tak i na zemi.
Chléb náš vezdejší dej(ž) nám dnes
a odpusť nám naše viny,
jako(ž) i my odpouštíme našim viníkům
a neuveď nás v pokušení,
ale zbav nás od zlého.
[Neboť tvé je království i moc i sláva navěky.]
Amen.

Zdrávas Maria

Zdrávas, Maria, milosti plná,
Pán s tebou;
požehnaná ty mezi ženami
a požehnaný plod života tvého, Ježíš.

Svatá Maria, Matko Boží,
pros za nás hříšné
nyní i v hodinu smrti naší.
Amen.

(Update, 30.10.17)

November 2017: (listopad)

&

Dezember 2017: (prosinec)

In den Monaten November und Dezember gab es leider kein Update von mir, das tut mir leid.

Ich melde mich jedoch heute mit einem kleinen Update, und widme mich diesmal den tschechischen Monatsnamen:

Diese sind, wie ihr vielleicht schon gesehen habt ein bisschen ausgefallen.

Normalerweise ähneln sich die Monatsnamen ja, weil diese dem Römischen Kalender entstammen.

Hier zum Beispiel wie der Monat „Oktober“ in ganz Europa genannt wird:

Generell hat die tschechische Sprache einige Ausnahmen, für deren Gründe man weit zurück in die Sprachhistorie des Landes zurückgehen muss um sie verstehen zu können, aber manchmal muss man dann auch einfach sagen, das ist halt einfach so.

Wie zum Beispiel beim Lernen mit Klára:

Sie hat tschechische Sprache studiert und weiß auch wirklich oft warum es denn gerade so ist wie es ist, da ich in dieser Hinsicht immer etwas neugierig bin.

Aber manchmal hat sie da auch keine Chance das zu erklären.

Zurück zu den Monaten:

Monat bedeutet übrigens übersetzt „měsíc“, was im Tschechischen jedoch ebenfalls Mond bedeutet.

Ein weiterer schöner Gedanke. (Tschechisch ist wirklich eine Sprache mit Herz <3, wenn auch recht kpmpliziert und schwierig zu lernen, man kann diese Sprache also lieben und hassen)

Januar – leden (von led – Eis)

Februar – únor (wahrscheinlich von nořit se – versinken – schmelzendes Eis)

März – březen (von bříza – Birke oder březí – schwangeres Tier)

April – duben (von dub – Eiche)

Mai – květen (von květina – Blume)

Juni – červen (von červený – rot)

Juli – červenec (von červený – rot)

August – srpen (von srp – Sichel)

September – září (von za říje – während der Brunstzeit)

Oktober – říjen (von  říje -Brunstzeit)

November – listopad (von list und padat – ein Blatt und fallen)

Dezember – prosinec (wahrscheinlich von siný – ein Wort für grau)

Welcher Monatsname ist euer Favorit?

Also meiner ganz klar der November – einfach wegen des Einfallsreichtums.

Und vielleicht weil ich im November geboren bin.

Manche Monatsnamen sind ja dann doch auch wirklich nicht sehr kreativ.

Ich kann jetzt auf jeden Fall schon alle Monatsnamen auswendig, die ich hier in Tschechien verbracht habe, plus Juni und Juli weil diese ja auch sehr einfach sind.

Von Februar bis Mai habe ich doch tatsächlich manchmal wirklich immer noch Probleme und muss dann fragen, der wievielte Monat das denn ist.

Aber ich bin zuversichtlich, dass ich das bis zum Ende meines Freiwilligendienstes hier auf der Kette habe.

Diese Erklärungen habe ich alle der Dame Lída Holá zu verdanken, die so jedes tschechisch-Buch zum Lernen geschrieben hat, das ich kenne.

Ähnlich wie mit der Sprache ist es dann mit ihr, manchmal mag ich sie und manchmal dann aber eben auch eher weniger.

Weil es so schön war kommen hier auch noch die Wochentage:

Woche bedeutet übrigens „týden“, womit wir wieder bei Mond und Gezeiten wären. (Tiden)

Die Wochentage sind nicht ganz so poetisch wie die Monatsnamen…

Montag – pondělí (von po neděle – nach Sonntag)
Dienstag – úterý (der zweite Tag – vergleichbar mit dem russischen vtoroj)
Mittwoch – středa (von střed – die Mitte)
Donnerstag – čtvrtek (von čtvrtý – der Vierte)
Freitag – pátek (von pátý – der Fünfte)
Samstag – sobota (vom Hebräischen – Sabbat)
Sonntag – neděle (von nedělat – nicht(s) tun)
Mit den Wochentagen habe ich aber mittlerweile überhaupt keine Probleme mehr, da ich sie im täglichen Gebrauch benötige und auch jeden Tag vor Augen geführt bekomme. Das ging recht schnell, sich diese zu merken.
(Update, 14.01.18)

Januar 2018: (leden)

Im Moment übe ich den Komparativ und den Superlativ. Generell ist Klára recht einfallsreich, was ihre Methoden angeht. So hatte sie dieses Mal ein, wie ich finde, sehr schönes Lied im Petto, es hieß früher „Krásný je vzduch“, wurde aber vom Autor (Jaroslav Hutka) selbst, in „Náměšť“ umbenannt, in Gedenken an ein dort stattgefundenes Festival (Náměšť na Hané) im Jahre 1973.

Das Adjektiv schön (krásný) ist regulär und die Steigerung funktioniert wie folgt:

krásn-ý

krásn-ější (-ější / -ší / -čí)

nej-krásn-ější (-ější / -ší / -čí)

Es gibt nur sehr wenige unreguläre Adjektive,  weswegen es gar nicht so schwer ist.

Hier aber nun zum Text, der in der Zeit des Kommunismus geschrieben wurde und deshalb auch recht passend vom Thema Freiheit handelt.

https://www.youtube.com/watch?v=5TxkeXwAb4Y

(Hier geht es zum YouTube-Video)

tschechisch:

Krásný je vzduch, krásnější je moře
Krásný je vzduch, krásnější je moře
Co je nejkrásnější, co je nejkrásnější, usměvavé tváře
Co je nejkrásnější, co je nejkrásnější, usměvavé tváře

Pevný je stůl, pevnější je hora
Pevný je stůl, pevnější je hora
Co je nejpevnější, co je nejpevnější, ta člověčí víra
Co je nejpevnější, co je nejpevnější, ta člověčí víra

Pustá je poušť i nebeské dálky
Pustá je poušť i nebeské dálky
Co je nejpustější, co je nejpustější, žít život bez lásky
Co je nejpustější, co je nejpustější, žít život bez lásky

Mocná je zbraň,mocnější je právo
Mocná je zbraň,mocnější je právo
Co je nejmocnější, co je nejmocnější, pravdomluvné slovo
Co je nejmocnější, co je nejmocnější, pravdomluvné slovo

Velká je zem šplouchá na ní voda
Velká je zem šplouchá na ní voda
Co je však největší, co je však největší, ta lidská svoboda
Co je však největší, co je však největší, ta lidská svoboda

Wie ihr vielleicht schon gemerkt hat, verläuft jede einzelne Strophe nach dem selben Schema und ich habe versucht in diesem Schema zu bleiben also auch Taktmäßig. Deshalb ist der Text manchmal nicht eins zu eins übersetzt sondern sinngemäß und manchmal auch mit etwas „anderem“ deutsch, einfach damit es in den Takt passt.

(dada dada dadadadadada

 dada dada dadadadadada

 dadadadadada dadadadadada da da da da da da

 dadadadadada dadadadadada da da da da da da)

deutsch:

Schön ist die Luft, doch das Meer ist schöner                                                             Schön ist die Luft, doch das Meer ist schöner

Doch was ist am schönsten, doch was ist am schönsten, lächelnde Gesichter      Doch was ist am schönsten, doch was ist am schönsten, lächelnde Gesichter

Fest steht ein Tisch, doch ein Berg steht fester
Fest steht ein Tisch, doch ein Berg steht fester
Was steht am festesten, was steht am festesten, der Glaube des Menschen
Was steht am festesten, was steht am festesten, der Glaube des Menschen

Leer ist die Wüst und himmlische Distanz
Leer ist die Wüst und himmlische Distanz
Doch was ist am leersten, doch was ist am leersten, Leben ohne Liebe
Doch was ist am leersten, doch was ist am leersten, Leben ohne Liebe

Mächtig ne Waff, mächtiger das Recht
Mächtig ne Waff, mächtiger das Recht
Was ist am mächtigsten, was ist am mächtigsten, nur ein wahres Wort
Was ist am mächtigsten, was ist am mächtigsten, nur ein wahres Wort

Groß ist die Erd, auf die Wasser fällt
Groß ist die Erd, auf die Wasser fällt
Doch was ist das größte, doch was ist das Größte, die menschliche Freiheit
Doch was ist das Größte, doch was ist das Größte, die menschliche Freiheit

(Update, 28.01.18)

Februar 2018: (únor)

Die Aussprache der tschechischen Sprache ist nicht gerade leicht. Vor allem am Anfang ist es mir persönlich sehr schwer gefallen, die tschechischen Wörter richtig auszusprechen. Mittlerweile komme ich jedoch ganz gut damit zurecht. Mir fehlen einfach oft die Worte, wenn man das so sagen darf. Das bedeutet, mir fehlt der Wortschatz zu einem bestimmten Thema oder ich verstehe normale Konbersationen nicht, da die Sprache an sich oft sehr schnell gesprochen wird. Seit Januar versuche ich so viel tschechisch zu sprechen wie nur möglich, denn das Reden ist das beste Training!

Das tschechische Alphabet und die Aussprache der Buchstaben:

34 Buchstaben

č, ď, ch, ň, ř, š, t’ und ž werden als eigenständige Buchstaben verwendet

Tabelle:

A a also, Arbeit
Á á langgezogenes a Jahr, fahren
B b Bahn, Bernhardiner
C c wie z im Deutschen Zitrone, Zug
Č č wie tsch im deutschen Entschuldigung
D d Danke, dort
Ď ď [dj]-Laut ähnlich wie in: Nadja
E e Äste
É é langes ä abwägen
ě wie [jä]- Laut ausgesprochen ger, ten
F f Fenster
G g Gold, Girlande
H h ist im Tschechischen nicht stumm nahe
Ch ch deutlicher als im Deutschen ich
I i kurzes i bin, Ingo
Í í langgezogenes i niemals, Schiene
J j wie betontes j im Deutschen Jagd, jede
K k kurzes k Kamm, Kombüse
L l Betontes l lange, Laune
M m Mensch

N n nichts
Ň ň [nj]-Laut Cognac, Lasagne
O o ähnlich: Hotel, Otto
Ó ó langgezogenes o Tor, Ohr
P p p Post
Q q quengeln
R r Zungenspitzen-r rasend, Rettich
Ř ř existiert im Deutschen nicht, [rsch]-Laut
S s wie scharfes s/ß im Deutschen Kasse, dass
Š š wie deutsches sch schade
T t t Tisch
Ť ť [tj]-Laut Portier, Tantiemen
U u Schuss, Luft
Ú ú langgezogenes u Tuch
Ů ů langgezogenes u Tuch
V v wie stimmhaftes w im Deutschen Wasserkraft
W w wie deutsches w Witz, Watt
X x wie deutsches x extra
Y y wie kurzes i Fisch
Ý ý wie langgezogenes i Riese, wieder
Z z wie stimmhaftes s im Deutschen Sonne, Liesing
Ž ž stimmhafter [sch]-Laut Dschungel, Journalist

(‚): čárka – Strich; (°): kroužek – Kringel; (ˇ): háček – Häkchen

Zum lernen des schwierigsten tschechischen Buchstabens:

Ř ř

https://www.youtube.com/watch?v=qhp2Von-KpY

Dann viel Erfolg:

Tři sta třicet tři stříbrných stříkaček stříkalo přes tři sta třicet tři stříbrných střech.

Dreihundertunddreiunddreißig silberne Wasserspritzen  spritzen über dreihundertunddreiunddreißig silberne Dächer.

Da der Februar leider wie immer so kurz ist, kommt hier ein bisschen verspätet das Update zum Monat Februar.

(Update, 08.03.18)

März 2018: (březen)

Wie ich schon erwähnt habe, gibt es in der tschechischen Sprache recht viele Fälle, sieben um ganz genau zu sein.

Heute will ich euch von dem Fall erzählen, der mir am Liebsten ist, weil er so herzlich sein kann:

Der Vokativ…

Diesen Fall benutzt man, wenn man jemanden ruft, im Deutschen wäre das zum Beispiel:

„Hey Tobi komm´mal bitte her“!

Im Tschechischen dagegen würde es heißen:

„Hallo Tobíku, pojd´sem prosím!“

Der Name „Tobias“ ist in der tschechischen Version „Tobiáš“.

Die deutsche „Verniedlichung“ meines Namens ist ja Tobi, im Tschechischen ist sie Tobík.

Jetzt kommen wir zu den jeweiligen Endungen, damit ihr dann man schauen könnt, wie euer Name im tschechischen Vokativ aussehen würde. Dazu müsst ihr aber vielleicht erst einmal schauen, ob es euren Namen im Tschechischen in einer anderen Form gibt wie zum Beispiel Georg im Tschechischen Jiří wäre.

Es lohnt sich aber auch, die Verniedlichung seines Namens im Tschechischen zu suchen, denn diese ist oft sehr nett und es gibt sehr viele davon. Diese verändert aufgrund der Endung dann auch den Vokativ des Namens

„Verzeichnis:Tschechisch/Grammatik/Vokativ (5. Fall)

Der 5. Fall (Vokativ) ist im Deutschen nicht bekannt. Im Tschechischen wird er immer dann benutzt, wenn jemand direkt angesprochen wird oder gerufen wird. Regelmäßig wird der Vokativ (Ruf-fall) bei den Lebewesen oder Substantiven, die als Lebewesen behandelt werden verwendet.

Bildung des Vokativs: (die Anrede im Plural bleibt im Nominativ)

Bei weiblichen Substantiven

Endung –a wird zu –o Slečna → Slečno!
Veronika → Veroniko!
Endungen auf –e, –i, –í, –y, –o, –ová oder Konsonant ändern sich nicht Marie → Marie!
Gabi → Gabi!
Karin → Karin!
Paní Bergová → Paní Bergová!

Bei männlich belebten Substantiven

Endung –a wird zu –o Honza → Honzo!
Kolega → Kolego!
Endungen auf –i, –í, –y, –o ändern sich nicht Bruno → Bruno!
Jiří → Jiří!
Billy → Billy!
harten und einigen neutralen Endungen wird ein –e angehängt Pan → Pane!
Petr → Petře!
David → Davide!
Filip → Filipe!
nach weichen Endungen –ž, –š, –č, –ř, –c, –j und einigen neutralen Endungen wird ein –i angehängt Aleš → Aleši!
Thomas → Thomasi!
Daniel → Danieli!
nach Endungen auf –g, –h, –ch, –k wird ein –u angehängt Marek → Marku!
Pan Čech → Pane Čechu!

Männliche Familiennamen werden in der Umgangssprache nicht verändert. In der Schriftsprache werden die männlichen Familiennamen nach den oben erläuterten Regeln dekliniert.

Achtung Konsonantenwechsel im Vokativ Singular:

k → č — člověk – člověče!
h → ž — bůh – bože!
r → ř — mistr – mistře! (nur wenn vor dem r ein Konsonant steht)
c → č — chlapec – chlapče!“

(Update, 28.03.18)

April 2018: (duben)

Passend noch zu Ostern schreibe ich in diesem Update über die verschiedenen Namen der Tage in der Karwoche beziehungsweise der Osterwoche:

Gründonnerstag (Zelený čtvrtek) ergo „grüner Donnerstag“

Karfreitag (Velký pátek) ergo „großer Freitag“

Ostersamstag (Bílá sobota) ergo „weißer Sonntag“

Ostersonntag (Neděle velikonoční) ergo „Ostersonntag“

Ostermontag (Pondělí velikonoční) ergo „Ostermontag “

Das Fest Ostern an sich wird übrigens mit dem Wort „Veliconoce“ übersetzt, was soviel bedeutet wie „große Nacht“.

Im Wort „Vanoce“ (Weihnachten), steckt ebenfalls das Wort „noc“ (Nacht).

Man kann also sagen, dass die wirklich wichtigen Dinge oft in der Nacht passiert sind, passieren, oder passieren werden.

(Update, 06.04.18)

Mai 2018: (Květen)

Im Mai war ich mit einer kleinen Gruppe aus Stuttgart in Taizé. Diese wurde ebenfalls von einem Salesianer als Begleiter angeboten. Nachdem ich letztes Jahr in Taizé noch nicht entschieden war, ob ich nach Prag gehen werde oder nicht, nutzte ich diese Woche, um in mich hinein zu hören, was das Beste für mich sein würde. Als ich damals aber in dem Lieder-Heft nach den tschechischen Texten gesucht hatte, dachte ich so bei mir, diese Sprache wirst du niemals lernen.

Dies lies mich dann aber am Ende nicht genug einschüchtern und letztendlich entschied ich mich für Prag, worüber ich jetzt, einen Monat vor meinem offiziellen Abschluss in Prag, sehr froh bin. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich damals dann auch immer wirklich die tschechische Übersetzung gefunden habe oder ob ich nur dachte, dass ich sie gefunden hätte. Vielleicht war es auch eine andere slavische Sprache. Nur dieses mal in Taizé konnte ich ganz klar die Übersetzungen erkennen und manchmal auch sogar übersetzen.

Es gibt aber leider nur ein Paar Lieder, die man auch wirklich auf tschechisch singen kann, und wenn dem nicht so ist, steht die Übersetzung dann meistens auf polnisch da, weil es die meistgebrauchte west-slavische Sprache neben eben tschechisch und slowakisch ist, die sich beide ja wie bereits schon erwähnt sehr ähnlich sind. Aber sogar beim polnischen verstehe ich nun einige Wörter. Die kyrillische Alphabet kann ich leider noch nicht lesen, aber vielleicht könnte das ja ein Ziel für die Zukunft sein, wenn ich mich damit in meiner Freizeit beschäftige. Aber vielleicht sollte ich mich auch darauf konzentrieren, die tschechische Sprache nicht komplett zu vergessen, das wäre nämlich sehr schade. Einige Begriffe und das sind bestimmt die Wichtigsten, werde ich hoffentlich aber niemals vergessen. Es wäre für mich schon ein Erfolg wenn ich in einigen Jahren noch das Vaterunser auf tschechisch beherrsche!

 

https://www.youtube.com/watch?v=A55_iP1ZQMY

Dieses Lied ist das einzige original-tschechische Lied in dem Heft, und wir haben es doch tatsächlich einmal abends gesungen, da es aber wohl recht unbekannt ist, war ich einer der wenigen, der mitgesungen hat. (Falls ihr die Übersetzung auf deutsch nicht entziffern könnt: Werdet Salz, Salz der Erde, und sucht nach dem Schatz des Glaubens. Werdet Licht, Licht der Welt, das in der Dunkelheit leuchtet). Ich habe leider auch keine Tschechen in Taizé getroffen, aber in einem Gebet für alle Nationen die diese Woche dort waren, wurden die Tschechen auch erwähnt.

Wer zu Hause ein Heft aus Taizé hat, kann ja gerne einmal schauen, ob er die restlichen singbaren tschechischen Übersetzungen findet. Neben tschechischen Taizé-Liedern gefallen mir hier in Tschechien auch die tschechischen oder slowakischen Lobpreis-Lieder, die hier jeden Sonntag-morgen in der Messe für Familien gespielt werden. Darüber hinaus gibt es in Prag aber auch Abende, an denen in bestimmten Kirchen Gebete mit den Gesängen aus Taizé stattfinden oder eben Gebete mit Lobpreis-Liedern. Diese Abende geben mir Kraft und großes Vertrauen in Gott.

Entschuldigt die Verspätung!:)

(Update, 03.06.18)

Juni 2018: (Červen)

Jetzt ist es sogar schon dazu gekommen, dass mich ein sehr lieber Mensch ganz nett darauf hingewiesen hat, dass mein letzter Eintrag wohl etwas komisch geschrieben war. Ich weiß nicht ob das daran lag, dass ich müde war, oder daran, dass ich den ganzen Eintrag nicht wie sonst immer noch einmal gründlich kontrolliert habe. Es könnte aber auch sein, dass sich in meinem Gehirn einiges getan hat, und ich irgendwie schon Probleme mit der deutschen Sprache bekomme. Das ist ja eigentlich ja auch ein gutes Zeichen, und somit war dieser Hinweis eigentlich auch eher als Lob gemeint. Jetzt bin ich dann aber auch froh, zurück nach Deutschland zu kommen, bevor ich schon bald kein deutsch mehr sprechen kann.

Ich hoffe aber ebenfalls, dass ich mein Tschechisch nicht komplett vergessen werde. Ich werde mich bemühen müssen, mich auch weiterhin mit der tschechischen Sprache zu befassen. In Benediktbeuern, wo ich studieren werde, lebt schon seit langer Zeit ein tschechischer Salesianer. Vielleicht könnte ich ja mit ihm mein Tschechisch auf Trab halten.

(Update, 30.06.18)

Juli 2018: (Červenec)

Durch das viele Tschechisch habe ich mittlerweile manchmal Probleme damit, das normale deutsche „r“ auszusprechen. Aber welches ist da schon das normale? Ich habe mir von einem slowakischen Studenten der deutsch studiert, sagen lassen, dass es vier verschiedene deutsche „r“ gibt. Ich meine das „r“ in Rutsche. Vielleicht ist es auch ein Reflex, dass ich das „r“ einfach rolle.

Ich weiß, dass ich diese Rubrik hier „Meine Tschechisch-Kenntnisse“ genannt habe. Vielleicht passen aber inzwischen manche Updates gar nicht mehr so gut hier rein. Diese Rubrik hat sich in gewisser Weise weiterentwickelt. Genau so wie meine Slowakisch-Kenntnisse. Manchmal versuche ich ein Paar slowakische Begriffe, die ich irgendwie, irgendwo, irgendwann aufgeschnappt habe, einzubauen. Vor Allem die slowakischen Zahlen und deren Aussprache gefallen mir sehr. Wenn ich in der Tagesschau zum Beispiel den russischen Präsidenten Putin sprechen höre, kann es sein, dass ich ein Paar Wortfetzen verstehe, bevor die deutsche Übersetzung einsetzt. Ähnlich ist es da beim Polnischen. Im östlichen Mitteleuropa gibt es aber auch Sprachen, die der slawischen Sprachfamilie ganz und gar nicht ähnlich sind. Ich sage da nur, „ungarisch“.

Manchmal träume ich auf Tschechisch oder habe tschechische Gedanken oder fluche auf Tschechisch. Dies passiert zwar nicht all zu oft, aber gelegentlich schon einmal. Das ist dann immer recht amüsant und wenn ich davon erzähle, bin ich selbst auch ganz überrascht.

(Update, 10.07.18)

August 2018: (Srpen)

Da ich bereits zurück in Deutschland bin, wird hier bald auch ein letztes Update  für diesen Teil des Blogs folgen.

Und zwar jetzt…

Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich einmal so gut tschechisch sprechen kann, wie es wirklich am Ende war. Ohne die Hilfe durch meinen Sprachkurs und die Hilfe von Klára hätte ich das sicher nicht geschafft. Am Besten und am Meisten habe ich jedoch durch den täglichen Umgang mit native-speakern gelernt. Also durch reden, reden, reden. Nun ist die Frage, wie es weiter geht mit mir und der tschechischen Sprache. Ganz ehrlich gesagt, weiß ich das selbst nicht so recht. Ich hoffe ich werde nicht all zu schnell alles vergessen, denn  mir ist die Sprache wirklich sehr ans Herz gewachsen.

In einem Guide, der für die Volontäre in Kobylisy geschrieben wurde hat ein Ehemaliger wie ich finde sehr passend formuliert:

„In the beginning it will be quite hard for you, but after some months it will get better and better and I´m sure, in the end you will love the čeština!“
Mit diesem Zitat verabschiede ich mich auch von dieser Seite und danke euch für die regelmäßigen Aufrufe dieser Rubrik!

Vielen Dank dafür, dass du meine Seite besucht hast und bis bald,

Liebe Grüße, TOBI

(Update, 23.08.18)