Liebe Leserinnen und Leser!

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Der Titel meines neuen Eintrages mag euch vielleicht etwas merkwürdig vorkommen. So gar nicht wirklich tschechisch klingend…

Das ist auch verständlich, da er „Danke“ auf Suaheli bedeutet.

Jetzt kommen zwei Fragen auf:

Frage 1: Warum Suaheli?

Ehrlich gesagt, die „offizielle“ Antwort kenne ich (noch) nicht. Ich denke einfach, weil es so exotisch klingt. Das Wort exotisch passt auch sehr gut zu meinem heutigen Eintrag. Es führt mich direkt auch zu Frage zwei…

Frage 2: Warum „Danke“?

Vom 08. Juni bis zum 10. Juni fand das letzte Wochenende der Vorbereitung auf den bevorstehenden Dienst der zukünftigen Volontäre statt.

Am Freitag fand noch einmal normales Programm für die Teilnehmer statt. Deshalb war Zeit für mich, meine Aufgaben, die für die folgenden zwei Tage noch anstanden, zu Ende zu bringen. Das bedeutete im Genaueren.: Ich fertigte zum einen die Zertifikate für die Teilnehmer an. Diese bescheinigten ihnen, an diesem Kurs der Vorbereitung teilgenommen zu haben. Sie brauchten dieses Dokument zwingend für ihre Aussendung. Außerdem bereitete ich für die vielen verschiedenen Menschen, die an diesem Wochenende anwesend sein würden, Namensschilder vor. Zudem sorgte ich dafür, dass die Unterbringung der Gäste geplant war. Diese sollten teilweise von Samstag auf Sonntag übernachten.

Jetzt zum Danke…

Am Samstag um 16 Uhr begann dann das Programm. Dieses trug eben den Namen „Danke“.

Mit diesem Programm, das eigens von den Teilnehmern des Kurses vorbereitet worden war, wollten sie allen anwesenden für ihre Unterstützung danken. Es waren nämlich Verwandte und Bekannte gekommen. Außerdem waren neben  dem gesamten Team auch noch ehemalige Freiwillige anwesend. Und ganz besonders wichtig für diese Veranstaltung war auch ein Salesianer, der extra für dieses Wochenende aus Rom gekommen war. Er selbst war schon als Provinzial in Afrika tätig gewesen. Deshalb kennt er sich als Missionar sehr gut mit dem Thema Dienst im Ausland aus.

Zwei zukünftige Freiwillige moderierten das Programm. Es wurden ein Paar ehemalige Volontäre interviewt. Es wurde ein aktueller Freiwilliger in Angola über Skype angerufen. Die zukünftigen Freiwilligen führten lustige Szenen auf, in denen sie darstellten, was sie ihrer kreativen Vorstellung nach, wohl in ihrem kommenden Dienst im Ausland erwarten würde. Das meiste natürlich auch auf etwas ironische Art und Weise.

Team

Das Team, welches alle Wochenenden vorbereitet hatte, zu dem ich offiziell auch dazu gehörte, führte ebenfalls eine kleine Szene auf. In dieser Szene stellte jedes Mitglied im Rhythmus zu laufender Musik mit einer Geste dar, was es hauptsächlich in dem Team geleistet hatte. Diese Geste wurde wiederholt, bis die Musik zu Ende gespielt hatte.

Der Priester und Vorsitzender unserer Organisation schleckte ununterbrochen an einem Kochlöffel. Er übernahm neben vieler anderer wichtiger Tätigkeiten immer auch die Hauptverantwortung in der Küche. Der zweite Priester wollte sich an diesem Schauspiel nicht beteiligen. Eine Salesianer-Schwester läutete imaginär mit einer Glocke. Sie konnte mit einer unnachahmlichen Weise sehr gut Leute mit sich reißen. Sie war auch für das Wecken der Teilnehmer während der Wochenenden zuständig. Zwei ehemalige Volontärinnen, die ebenfalls im Team waren, stellten dar, dass sie zuhörten, beziehungsweise ein Gebet abhielten. Der Koordinator des Kurses las etwas von einer Liste vor. Und ich schleppte verschiedenste Gegenstände von einem Ort zum anderen. Erst liefen wir durch den Altarraum der Kirche und gegen Ende stellten wir uns alle nebeneinander und versuchten so gut wie möglich als Gesamtgefüge mit all unseren Bewegungen in einer gewissen Weise ineinander zu greifen.

Der Salesianer aus Rom hielt außerdem eine brennende Ansprache auf englisch, die aber auch ins tschechische übersetzt wurde. In dieser war sein Hauptgedanke, dass egal wo man hingeht und auch egal wie lange man dort ist, für diesen Zeitraum ganz gehen und dort zu Hause sein muss. Er tat hielt diese Ansprache mit sehr lebendigen, italienischen Temperament.

Abend der Begegnung

Nach dem Programm in der Kirche folgte ein gemeinsamer Abend der Begegnung, an dem man sich austauschen konnte und außerdem auch noch mehr über den ganzen Dienst erfahren konnte. Somit diente die ganze Veranstaltung natürlich auch als Werbung für die Zukunft. Der Abend endete mit der Möglichkeit im Rahmen einer Anbetung in der Kirche für die zukünftigen Freiwilligen zu beten. Während dessen saß ich an der Rezeption, damit die Gäste von der Kirche zurück ins Haus kamen und so machte ich mir dort so meine Gedanken und dachte an die zukünftigen Freiwilligen.

Sonntag

Am Sonntag morgen fand noch eine letzte Einheit mit der Evaluierung des Kurses durch die Teilnehmer statt. Zu Beginn dieser Einheit wurde noch ein von mir zusammen gebasteltes Video gezeigt, das aus Fotos von allen absolvierten Wochenenden bestand.

Dann wurde es aber auch schon langsam ernst. Es kam zur offiziellen Aussendung der Freiwilligen in einem feierlichen Gottesdienst mit fünf Priestern, darunter die zwei Priester aus der Vorbereitung, ein bekannter einer zukünftigen Freiwilligen, der Salesianer aus Rom und der Provinzial der tschechischen Republik. Diese fünf legten allen Freiwilligen die Hände auf, nachdem diese alle gemeinsam eine Art „Schwur“ abgelegt hatten. Hinter jedem Freiwilligen stand der von ihnen gewählte Patron, welcher sie über das Jahr hinweg in besonderer Weise unterstützen sollte.

Der Salesianer aus Rom hielt eine englische (erneut übersetzt werdende) Predigt, die ähnlichen Inhalt wie am Tag zuvor hatte. Sein letzter Satz bleib mir jedoch besonders im Gedächtnis. Wenn ihr nicht weiter wisst, schaut nach oben, und er wies auf den schönen silbernen Kruzifix in unsere Kirche. Die Zukünftigen Freiwilligen erhielten neben einer Kerze und einer kleinen Schale auch ein Kreuz, das sie während ihres Dienstes verbinden und begleiten sollte.

Am Ende des Gottesdienstes machte unser Fotograf noch ein großes Gruppenfoto.

Im Anschluss an diesen Gottesdienst gab es noch ein zünftiges Mittagessen und dann hieß es auch schon Abschied nehmen.

Das Team und ein paar ehemalige Freiwillige räumten noch gemeinsam alles auf. Zum krönenden Abschluss des ganzen Kurses gingen alle Mitglieder des Teams gemeinsam essen. Im Rahmen dieses Abendessens verabschiedeten auch wir uns voneinander, da es auch in diesem Team zum nächsten Jahr einige Änderung geben wird.

Wohin geht es?

Bleibt noch zu sagen, wo die Freiwilligen ihren Dienst leisten werden. In Bulgarien (hier sind die tschechischen Salesianer als Missionare tätig. Deswegen gibt es zum einen Freiwillige, die dort nur für einen Monat sein werden, um dort Sommercamps zu veranstalten. Aber es gibt eben auch ein Paar, die dort für ein Jahr sein werden. Die weiteren Länder sind voraussichtlich: Ecuador, Indien, Tansania, Kenia, Demokratische Republik Kongo, Ghana, und Angola wobei hier noch zu erwähnen ist, dass der Freiwillige, der nach Angola geht aus Portugal kommt. Da er jedoch in Tschechien arbeitet, hat er den ganzes Kurs absolviert obwohl er so gut wie kein tschechisch spricht. Er hatte immer einige Übersetzer um sich. Die Freiwilligen werden in Einrichtungen der Salesianer arbeiten. Das können Oratorien, Schulen oder ähnliche Einrichtungen sein.

Und für mich?

Ich für meinen Teil kann jetzt eigentlich ganz entspannt auf den gesamten Kurs zurück schauen, obwohl es für mich selbst vielleicht nicht immer ganz einfach war. Ich habe jedoch viel neues gelernt und zwar vor Allem über Spiritualität, Vielfalt und Organisatorisches. Außerdem war es für mich interessant zu betrachten, wie verschieden man die Vorbereitung auf einen solchen Dienst gestalten kann. Denn dieser Dienst wird ausdrücklich als Dienst von und mit den Salesianern betitelt. Die Freiwilligen hier werden auch offiziell als Missionare entsendet.

Durch diese Erfahrung weiß ich nun noch besser, was es bedeutet ein Freiwilliger zu sein. Wir alle sind in diesem Ehrenamt auf der ganzen Welt, egal was wir tun, und wo wir uns befinden, miteinander verbunden. Nun, wo der Dienst unserer Teilnehmer bald erst beginnt, neigt sich mein Dienst hier schon dem Ende zu. Ich hoffe, dass ich hier ein gutes und schönes Ende haben werde. Ich hoffe auch, dass es meinen Kollegen, die auch aktuell noch im Einsatz sind, genau so geht. Aber gewiss ist, wo ein Ende kommt, gibt es auch einen neuen Anfang. Man nimmt sehr viel von diesem Ort, an dem man ein Jahr zu Hause war, mit in die Heimat. Auch ich bin sehr dankbar für alles was ich hier sehen und lernen durfte.

Dies ist noch nicht mein letzter Beitrag. Jedoch passt es hier gerade sehr gut zum Thema, mich zu bedanken. Bei allen, die an mich gedacht haben. Bei Allen, die an die Projekte meiner Kolleginnen und Kollegen gespendet haben.

Bilder auf Facebook:

https://www.facebook.com/adopcenablizko/

Video auf YouTube:

https://www.youtube.com/watch?v=-zNCGCBBYSs

Bericht im Internet:

http://www.sadba.org/novinky/novi-dobrovolnici-byli-vyslani-do-sveta/

Vielen Dank dafür, dass du meine Seite besucht hast und bis bald,

liebe Grüße,

TOBI