Gestern Abend ging ich wie jeden Dienstagabend um 20:15Uhr ins Provinzialat um mit den Salesianern um 20:30Uhr zu Abend zu essen. Ich war gerade in der Küche um der Köchin noch ein wenig zu helfen, einer der Salesianer, Pater Eric, befand sich im Wohnzimmer und sah fern. Plötzlich fielen Schüsse. Eric schrie, dass wir uns auf den Boden legen sollten. Weitere Schüsse fielen. Langsam versuchten wir, in Erfahrung zu bringen, wo das Ganze herkam. Wir stiegen in den zweiten Stock um von der mit einem Gitter umfassten Terrasse aus das Geschehen besser erkennen zu können. Direkt vorm Foyer war ein weißes Auto in das Eisengitter eines Copyshops gefahren. Das Gaspedal war wohl noch immer durchgetreten, da der Motor weiterhin aufheulte, das Auto hing jedoch vor der Wand fest. Ein Auto der FRCI (Militär) stand daneben, einer der FRCI war abgestiegen, sah in den weißen Wagen, stellte den Motor ab und sprang wieder auf die Ladefläche des FRCI-Autos. Die FRCI fuhren die Straße weiter, vorbei am Provinzialat.

Das Eisengitter, in das das weiße Auto hineingefahren war und wodurch es zum Stehen kam. Heute wird es bereits wieder repariert wie auf dem Foto zu sehen ist.

Später, als ich mich mit Pater Eric zum Ort des Geschehens begab, erklärte einer der bereits eingetroffen Polizisten, dass die FRCI ein Taxi verfolgten. Unklar ist jedoch noch, wer das Feuer eröffnet hat. Die FRCI hatten wohl versucht mit Schüssen das Taxi zum Stehen zu bringen.

Der Fahrer des weißen Autos hatte nichts mit der ganzen Sache zu tun, er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort und bekam wohl eine Kugel direkt in den Kopf. Kurze Zeit später ist er noch im Auto verstorben. Der Krankenwagen traf erst eine Stunde später ein, jedoch nur noch um den Tod festzustellen.

Das verfolgte Taxi ist wohl in das Viertel hinter dem Provinzialat geflüchtet, deshalb haben die FRCI sofort die Suche weitergeführt.

Heute heißt es, die Insassen des Taxis hätten den Wagen irgendwo im Viertel abgestellt und seien mit einem Floß über die Lagune, die direkt an das Viertel angrenzt, geflüchtet.

Es bleibt abzuwarten, was morgen in den Medien über die ganze Sache zu lesen ist. Fest steht jedoch: Bei der Verfolgung des Taxis ist ein unbeteiligter Zivilist durch das Militär getötet worden.