Dieser Morgen hält einige Überraschungen für uns bereit. Die erste ist die wieder einmal unangenehme Uhrzeit, zu der der Wecker klingelt. 5.30 Uhr. Im Halbschlaf werden die Sachen zusammengepackt, die Rucksäcke aufgezogen und auf ein Matatu (Minibus) gewartet. Es ist stockdunkel und hat für einen Ghanaer gefühlte 10 Grad minus. In Nairobi treffen wir uns nach einem grandiosen kenianischen Kaffee mit Maria, die diesen Morgen gelandet ist. Von Nairobi machen wir uns auf Richtung Masai Mara Nationalpark. Auf der ersten Etappe nach Narok kann man aus dem Matatu grandiose Ausblicke über die riesige Savanne genießen, die ab und an von vulkanischen Bergen unterbrochen wird. Windhosen fegen über das staubtrockene Land. Die vereinzelten Städte gleichen Dörfern, wie man sie aus Western kennt. Immer wieder überholen wir von Eseln gezogene Karren. In Narok entscheiden wir uns gegen ein äußerst dubioses Matatu und nehmen zu sechst ein Taxi für die zweite dreistündige Etappe zum Nationalpark. Vier drängen sich auf die Rückbank, einer genießt den Beifahrersitz, einer sitzt auf der Handbremse. Die Fahrt auf einer endlosen Schotterpiste, die durch das Grasland führt, stellt den Reisenden vor eine Wahl zwischen zwei Übeln: Ist das Fenster offen, kommt eine solche Menge Staub ins Auto, dass man sich ein Tuch vor den Mund bindet, ist das Fenster zu, bekommt man einen Schweißausbruch angesichts der Hitze. Doch sie hält auch angenehme Überraschungen bereit: Zunächst sehen wir Gazellen, Gnus , dann sogar Zebras. Plötzlich laufen keine drei Meter von uns entfernt zwei majestätische Giraffen vorbei.  Bevor wir die untergehende Sonne bewundern können, haben wir noch eine Reifenpanne, worauf sogleich Masaikinder aus dem nahegelegenen Dorf angerannt kommen. Als es schon dunkel ist kommen wir in dem Camp an, wo wir in drei großen Zelten den nötigen Schlaf genießen können.

Maria, Valerie, Lena, Roman, Anna, Markus (von links)