Manchmal bekommt man im Trotro doch ein bisschen Angst. Jetzt gerade sitzen wir in einem dieser Trotros, die bei der nächsten stärkeren Belastung auseinanderfallen zu scheinen, und fahren in Serpentinen die grünen Hügel der Eastern Region hoch und runter. Mit Linus und Jael sind wir auf dem Weg nach Koforidua, die Hauptstadt der Eastern Region. Gut und erleichtert angekommen machen wir uns zunächst auf die Suche nach einem Bankautomaten und dann nach einem Hotel. Die günstigste Absteige aus dem Reiseführer war dann leider schon voll, deswegen mussten wir in ein etwas teureres Hotel einziehen. Kaum angekommen fragen wir den Inhaber wie wir denn am besten zu den bekannten Botifällen kommen. Nachdem er uns Verbindung und Preise genannt hat nehmen wir ein Taxi zur Trotrostation. Der Fahrer will zunächst 5 Cedis, wir beharren aber auf den uns genannten 2 Cedis. Als er stur bleibt, sagen wir ihm, er solle weiterfahren, und schon bittet er uns einzusteigen – für 2 Cedis. Weiter geht’s im Trotro zu den Wasserfällen, die in zwei wunderschönen Strahlen aus ca. 30m Höhe vor einer Felswand herunterstürzen und den ganzen Platz in feinen Nebel tauchen.
Eine kleine Wandertour führt uns zu dem Umbrellastone, der seinem Namen alle Ehre macht, als der Regen einsetzt.
Einer der dort arbeitenden Ghanaer erzählt uns, wie er mit einer Steinschleuder Vögel erschießt und ist sichtlich beeindruckt, als er hört, wie viele ghanaische Gerichte wir schon probiert haben. Sonntagmorgen verlassen wir das Hotel und jedes zweite Kind auf der Straße ruft uns zu: „Obruni let´s go to church!“ Begleitet sind sie meistens von äußerst fein zurechtgemachten Eltern, die uns entschuldigend zulächeln. Wir aber gehen nicht wie Rest Ghana in die Kirche sondern mal wieder zu einem Wasserfall. Weil wir keinen Eintritt zahlen wollten, nehmen wir kurz vor dem Eingang zum Wasserfall einen Trampelpfad in den Busch, der uns am Fluss entlang zu einer wunderschönen Stelle direkt oberhalb des Wasserfalls führt, von der man einen herrlichen Blick ins Tal hat.
Pünktlich zur heißesten Zeit des Tages kommen wir dann auf die wundervolle Idee auf einen der Berge hochzulaufen. Ein kleiner Pfad führt uns steil den Berg hoch und lässt uns so schwitzen, dass wir mit trinken gar nicht nachkommen. Oben angekommen treffen wir auf mehrere drei Hütten-Dörfer mitten im Busch, in denen sofort ein paar Kinder angerannt kommen, die ganz große Augen machen.
Im Trotro zurück sind wir alle sichtlich erschöpft, die meiste Zeit der Fahrt wird geschlafen. Aber das Gefühl mal wieder ein bisschen gewandert zu sein und am Abend glücklich ins Bett fallen zu können ist ein äußerst willkommenes!
Andreas
Freut mich sehr, dass ihr so regelmäßig bloggt – macht Spaß zu lesen. Bitte weiter so 🙂
Bei den Boti-Falls hattet ihr mehr Glück als wir damals – bei uns gabs kein Wasser und also auch keinen Wasserfall 🙂 (Trockenzeit) War alles irgendwie ausgetrocknet.
Liebe Grüße
Andreas (einer eurer Vorgänger 😉 )