Alles passt: Strahlender Sonnenschein, stahlblauer Himmel, ein angenehmer Seewind, ein endloser Sandstrand, der von Kokospalmen gesäumt ist und vor uns der Atlantik, auf dem die riesigen Kanus der einheimischen Fischer schaukeln.
Am Abend zuvor haben wir noch lange darüber nachgedacht, ob und was wir heute machen sollen, und haben uns dann spontan für zwei kleine Fischerorte in der Nähe entschieden. Im Reiseführer hatten wir gelesen, dass in Old Ningo heute Markt sei, und dass der Ort eine schöne Lagune hätte. Diesen Plan haben wir noch mit Händen und Füßen und Google Übersetzer einem spanischen Freiwilligen erklärt, der gerade für zwei Wochen in Ashaiman ist und uns begleiten wollte.
Die Fahrt mit dem Trotro verlief problemlos, und jetzt sind wir hier im Fischerort Prampram, der zunächst nur als Umsteigepunkt gedacht war. Als wir aus dem Trotro ausgestiegen sind, gefiel uns aber der Blick aufs nahe Meer so gut, dass wir uns zur Küste aufgemacht haben. Am Strand nämlich wurden die oben angesprochenen ca. 10 Meter langen Einbäume (Kanus) hergestellt. Zahlreiche Arbeiter arbeiteten mit den vershiedensten Werkzeugen an dem riesigen Stück Holz.
Weiter unten stehen dann die fertigen, sehr bunt angemalten Kanus am Strand, umgeben von Fischernetzen und Palmen. Man fühlt sich mit dieser ursprünglichen Fischereiwirtschaft und der traumhaften Umgebung wie in eine andere Welt versetzt.
Dennoch raffen wir uns auf und kommen mit einem Sharing Taxi nach Old Ningo. Als die Straße kurz nach Ortseinfahrt schon hoffnunglos verstopft ist, sind wir uns sicher, dass der Reiseführer Recht hat: Heute ist Markt. Die Hauptstraße ist gesäumt von Ständen und auf einmal hört man über dem gewöhnlichen Marktlärm afrikanische Gesänge. Bald kommt ein Trauerzug um die Ecke, angeführt von acht Sargträgern und trauernden Angehörigen. Je weiter der Trauerzug vorbeischreitet, desto besser wird die Stimmung der Teilnehmer: Während vorne noch geheult wird, tanzt, singt und lacht man hinten ausgelassen. Wir entfliehen diesem ganzen Chaos Richtung Strand, wo sich uns ein hühnenhafter Ghanaer mit Händen groß wie Bratpfannen vorstellt, jedem einzelnen fünfmal die Hand gibt und meint, falls irgendwas wär, sollten wir uns einfach an ihn wenden. Der Sandstrand führt uns direkt zu der Lagune, wo wir im Schatten eine kurze spanische Siesta machen.
Dort entschließen wir uns, am Strand nach New Ningo zurückzulaufen, das zwischen Prampram und Old Ningo legt. Diese Entscheidung führte zu einer 2,5-stündigenWanderung, barfuß durch den Sand. Schon blad fällt einem die traumhafte Gegend schon gar nicht mehr so auf. Was uns aber auffällt, ist ein Kadaver einer ziemlich großen Schildkröte und später auch ein toter Sepia. Als wir diesen fotografieren, kommt ein ghanaischer Fischer angerannt, packt den Sepia im Nacken und erklärt uns in gebrochenem Englisch, dass wir uns glücklich schätzen sollten ihn als erstes gefunden zu haben. Er will, dass wir ihn mitnehmen und zum Abendessen machen. Wir lehnen dankbar ab, und überzeugen ihn, dass er den Sepia gerne mitnehmen kann. Darüber freut er sich ganz offensichtlich riesig.
Als uns dann vom langen Sandspaziergang die Füßr und Beine wehtun, sehen wir schon Prampram, New Ningo lag wohl doch nich direkt am Atlantik.
Nun erwartet uns die andere Seite des zauberhaften Strands: Das letzte Stück des Sandstrands vor Prampram dient als öffentliche Toilette, überall sind Menschen, um ihr Geschäft zu verrichten, und seine Schritte muss man nun ganz genau planen. Und das Strandstück hinter Prampram ist eine Müllkippe geworden. Das gehört leider genauso zu Ghana, wie die netten Menschen und die wunderbare Landschaft. Dennoch war dieser Ausflug der, der uns am meisten beeindruckt hat und uns landschaftlich am besten gefallen hat.
Oma Irmgard
Hallo, lieber Markus, wir freuen uns immer sehr über Deine interessanten Berichte – toll, dass
ihr zusammen so viel unternehmen könnt. Ihr scheint ja schon ganz gut zurecht zu kommen.
Wer weiß, vielleicht hätte der Sepia ja gut geschmeckt – wahrscheinlich werdet ihr es im
Laufe des Jahres doch einmal probieren.
Jetzt beginnt ja nun bald die Schule, wir sind gespannt!
Viele Grüsse auch an Roman – sei fest gedrückt O + O
Wittnauer Bub
Sau geile Sache was ihr da erlebt….
aber hey….Fischkopf essen aber frischen Tintenfisch liegen lassen is halt Quatsch 😀