Die Gänge sind eng und es drängeln sich unvorstellbar viele Leute durch. Manche ziehen noch Wägen hinter sich her, so breit, dass sie eigentlich gar nicht durch alle Durchgänge passen können. Unter kleinen Verschlägen, die miteinander ein zusammenhängendes Dach bilden, sitzen gemütlich Ghanaer, vor ihnen türmt sich Essbares. Und mitten drin sind wir mit einem ghanaischen Freund, David, der zielstrebig von einem Stand zum nächsten läuft. Wir haben nach den zahlreichen Abbiegungen und auf Grund des durch viele Ghanaer und Marktstände stark begrenzten Sichtfeldes schon längst die Orientierung verloren. Aber wir wissen, dass wir auf einem ghanaischen Markt sind. Eingekauft werden Yam, Kochbananen, Palmöl, getrockneter Fisch, Kotumbre Blätter, Nüsse, Zwiebeln, Tomatenmark, Peperoni und Brühwürfel. David, unser ghanaischer Freund, hatte uns nämlich angeboten mit uns ghanaisch zu kochen und natürlich auch die Zutaten auf ghanaischem Wege einzukaufen. Zu Hause wir das Erworbene erstmal auf dem Tisch ausgebreitet und dann geht’s los: Blätter waschen, klein hacken, kochen. Soßenzutaten werden in den Mixer geworfen. Die wichtigste Zutat sind die extra scharfen kleinen Peperoni, denn eine gesunde Schärfe darf einem guten ghanaischen Gericht nicht fehlen. Yam, eine große Wurzel, die man ähnlich wie Kartoffeln gekocht mit Soßen isst, wird zusammen mit den Kochbananen in einen Topf geworfen und gekocht. Soweit die stark verkürzte Version. Herausgekommen ist eine wegen des Palmöls und Tomatenmarks rote Soße, mit den Kotumbre Blättern (ähnlich Kohlrabi Blättern) und dem getrockneten Fisch und dazu gekochte Kochbananen- und Yamstücke. Die Soße duftet schon herrlich, aber erst geht es nochmal Hände waschen, schließlich wird , um das Afrika Gefühl zu vollenden, mit den Händen gegessen. Wir beide sind sofort begeistert, besonders die Kochbananen mit ihrem leicht süßlichen Geschmack zusammen mit der scharfen Soße – ein Traum. Die Esstechnik mit den Fingern ist gar nicht so schwer, die größere Schwierigkeit ist, dass das Essen so heiß ist. Aber auch daran gewöhnt man sich. Zum Nachtisch kommt noch eine herrliche Wassermelone auf den Tisch, die den ghanaischen Abend perfekt macht.
Michael
Mmm, das hört sich ja lecker an, da bekommt man ja beim Lesen schon Appetit!
Caroline
Kochbananen …hhmmmm Lecker! Diese Mischung aus Süß und Scharf uns salzig ..das ist nicht nur ghanaisch sondern ein Stuckweit afrikanisch…Guten Appetit!
Lukas (der Vorgänger)
Schöne Fahnen da an der Wand. Und schön, dass unser Kram auch immer noch hängt ;). Grüße an David!
Übrigens: diese Stew habe ich hier in Deutschland auch schon gekocht – mit Spinat.
Wittnauer Bursche
Roman deine Frisur verdient den Titel: kernassig