Rike und Ruanda

Ein Listen- und Termintaktermensch in einer buhoro buhoro-Welt

Was wir gerade so machen

Kaum hat man mal kurz nicht hingeguckt und schon sind mehr als 2 Wochen um! Langsam können wir zwischen „normalen“ und „unnormalen“ Tagen unterscheiden, wir kennen die Plätze vom Besteck in den Schubladen und haben so Stück für Stück eine eigene Routine entwickelt. Hier ein kleiner Einblick in das, was bis jetzt so geschehen ist! 🙂


Huiuiui, es sind so viele Sachen passiert, so viele Hände geschüttelt und neue Dinge probiert, dass ich mich erstmal ein bisschen sortieren muss. Wenn ich das geschafft habe, möchte ich euch aber gerne ein bisschen von dem erzählen, was wir hier gerade so machen;)

Was wir hier so allgemein machen, fragt ihr euch?- Da kann ich euch direkt weiter helfen! Die Woche über habe ich ein bisschen im Menüpunkt les Salésiens de Don Bosco à Rango rumgeschrieben und unter Unsere Arbeit und die der Salesianer einen kleinen Überblick über die Arbeit der Salesianer in Rango erstellt. Außerdem bin ich kreativ geworden und habe euch mal das Gelände aufgemalt und beschrieben. Da könnt ihr gerne mal vorbeischauen! 🙂

Ich kann nicht behaupten, dass ich schon einen kompletten Überblick über alle Aufgabenbereiche und das Leben der Salesianer habe, aber das was ich bis jetzt verstanden habe, möchte ich natürlich schon mit euch teilen. So habt ihr schon jetzt einen ungefähren Eindruck, was wir hier machen. Sobald mein Wissen aktualisiert wird, passiert das Gleiche auch mit dem Menüpunkt!

Buhoro buhoro

-„Langsam Langsam“ auf Kinyarwanda

dachte sich mein Körper die Woche über und ließ mich das auch sofort merken. Da hab ich mich wohl im letzten Eintrag zu früh darüber gefreut, dass mein Körper keine großen Reaktionen auf die Umstellung von Klima, Schlafrhythmus und Essen gezeigt hat…aus diesem Grund lag ich gute 2 Tage flach und habe mich erstmal nur von Reis und Tee ernährt.

dachten sich die Angestellten im Immigration Office, die da zu zweit rumsaßen und während wir unsere Reisepässe mit dem nun offiziellen Volontärsvisum für ein Jahr (wohoooo!) ausgehändigt bekommen sollten, erstmal Whats App Videos und Facebookbeiträge anschauten.

sagte Père Gaspard die ganze Zeit, als er mit uns im Auto, aber nicht m Steuer saß: Auf einem unsere „Ausflüge“ nach Huye hat er Emma fahren lassen und war wohl nicht immer ganz mit ihrem Fahrstil einverstanden (für mich unverständlich, Emma du bist eine gute Autofahrerin! 😉 ).

dachten sich die Angestellten im Immigration Office dann nochmal, als wir 2 Tage nach dem Erhalten des Visums wieder aufkreuzten. Unsere Vor- und Nachnamen waren nämlich auf dem Visumsaufkleber vertauscht. Ihre Entgegnung auf unsere Feststellung: Und was sollen wir das jetzt machen? Das war wohl nicht so die große Sache und wir können beruhigt mit dem Visum unser Leben hier leben, in Deutschland nicht vorstellbar 😉

deutsche Spuren

Es ist schon lustig…da ist man tausende an Kilometern von zu Hause entfernt und findet hier in Ruanda einiges, was einen an Deutschland erinnert und zum Schmunzeln bringt! Es ist nicht unüblich, dass wir auf der Straße Leute sehen, die in Deutschlandtrikots joggen gehen oder in T-shirts irgendeiner deutschen Dachdeckerfirma ihrem Alltag nachgehen. Auch im Oratorium treffen wir auf viele Jugendliche die in Shirts vom „FC Rot-Weiss“ oder sonstigen kleinen Vereinen Sport machen. Da sieht man halt, wo die Kleidung herkommt 😉 🙂

Im Schrank im Aufenthaltsraum stapeln sie die Tassen, die Besucher und Volontäre als Gastgeschenke mitgebracht haben. Bonn,Friedberg, Marburg (da hat Felix Lobrecht Politik Wissenschaften studiert, wissen die Wenigsten…): alles dabei! Und auch am Eingang zum Aufenthaltsraum stand eine Zeit lang ein gläsernes Ortsschild der Ortsgemeinde Ralingen- ein Andenken an den deutschen Besuch von „Handwerk Hilft“ von vor knapp 2 Wochen.

Und als wir letztens vor unserem Haus saßen und auf einen Salesianer gewartet haben, fuhren auf einmal 2 weiße Autos mit „deutsche Zusammenarbeit“-Aufklebern vor! Die Herren waren von der giz und haben sich bei der TVET School nach freien Ausbildungsplätzen für mehr Jugendliche erkundigt, da sie in diesem Bereich noch Finanzierungsmöglichkeiten haben. So trifft man hier doch immer wieder auch Deutsche oder „deutsche“ Gegenstände! 🙂

total perplex erstmal ein Foto gemacht: unerwarteter deutscher Besuch

die sich anschleichende Routine

Langsam haben wir beide hier die Abläufe verstanden und wissen ungefähr, was unsere Aufgaben sind und wer alles auf dem Gelände arbeitet. Alle Gesichter, Namen und Tätigkeiten, die uns in der letzten Zeit vorgestellt wurden, können wir noch nicht hundertprozentig zuordnen, aber es wird!

Mittlerweile ist auch unsere Kommunität komplett: vor einer Woche kam der 2. Aspirant an. Nun sind wir 5 Salesianer (4 Pères und 1 Frère), 2 Aspiranten und 2 Volontäre! Jeder geht hier seinen eigenen Aufgaben nach und doch sind wir durch die täglichen Messen, Andachten und Essenszeiten ständig in Kontakt und Austausch miteinander. Auch die Abende werden nun geselliger: jeder hat sich an uns „Neue“ gewöhnt und wir finden nun gemeinsam eine Abendroutine vorm Fernseher mit den Nachrichten auf Französisch und Kinyarwanda und vorm Couchtisch mit einigen Gesellschaftsspielen 🙂 An das frühe Aufstehen, um in die Morgenmesse zu gehen, hat sich mein Körper eigentlich auch schon recht schnell gewöhnt. Und mit dieser coolen Morgensonne (siehe Beitragsbild) wird auch die mögliche Demotivation am Morgen vertrieben!

Auch unsere Arbeit wird langsam zur Routine: wir wissen mittlerweile, wann wir ungefähr mit den Kindern im Oratorium rechnen können, welche Regeln es hier beim Basketball und Volleyball gibt und welche Kinder man hier öfters sieht. Ich habe mich jetzt auch schon ein paar Mal ans Volleyball- und Basketballspielen getraut und es macht echt Spaß! Ich bin zwar noch lange nicht so gut wie die ganzen Kinder und Studenten, aber ich habe mich zumindest schon mal mit dem Ball angefreundet, der sonst eigentlich nicht so mein bester Freund ist 😉

Wir tasten uns hier so langsam an die Kinder ran, schauen wer, welche Sprachen sprechen kann und welche Interessen bestehen. So können wir bald entscheiden, welche Aktionen sich hier besonders lohnen. Da das Interesse groß ist, werden wir auf jeden Fall bald mit kleinen Englisch-Sessions beginnen und ich hab mich mal umgehört: die Idee, eine Art Tanzkurs zu machen stößt nicht auf Demotivation! Ich bin auf jeden Fall mega motiviert und würde mich sehr freuen, wenn ich hier ein paar Kinder zum Tanzen bekomme. In welche Richtung das dann Stiltechnisch geht, sehen wir ja dann.

Doch die Routine, die wir langsam entwickeln, ändert sich nächste Woche schon wieder: die Schüler des Ausbildungszentrums werden dieses Wochenende mit einem großen Fest in ihr Praktikum entlassen und werden dementsprechend ab nächster Woche nicht mehr auf dem Gelände rumwuseln. So fallen auch einige Aufgaben weg, an die wir uns langsam gewöhnt haben. Dazu gehört das morgendliche Schlüsselsuchen für alle Klassen und den Werkzeugraum, das Mot du Matin und die „Assistenz“,die wir während des Mittagessens in der Mena leisten. Sobald sich dann ein neuen Tagesablauf für uns herauskristalisiert hat, werde ich diesen mal ordentlich unter dem Punkt „Ein Tag in Rango“ dokumentieren.

Umuziki

Wie einige wissen, mag ich Musik und Singen an sich sehr gerne. Eigentlich ist mein Kopf immer voller Musik. Voller „nerviger“ Ohrwürmer (Ich weiß echt nicht, was man gegen Jingle Bells im Sommer hat…), voller von mir selbst in meist komischer Kombi gestalteter Remixe, ausgedachter Lieder und Melodien, aber zwischendurch auch voller Lieder, die man so wirklich hört und auch auf Spotify finden kann!

Musik begleitet mich auch hier in dem Jahr die ganze Zeit und ich dachte mit dieser Playlist könnte ich euch einen kleinen Einblick in meinen Kopf geben 🙂 Im Laufe des Jahres werde ich da immer mal wieder ein paar neue Lieder hinzufügen. Das sind dann Lieder, die vielleicht irgendwie meine Gedanken reflektieren, mit denen ich mich intensiver auseinander gesetzt habe oder die mich einfach den Tag über als Ohrwurm oder Abends aus einer Playlist begleiten. Ich hab mir überlegt, dass ich einige von diesen Liedern ansprechen/erklären werde, aber der Rest liegt dann einfach so in der Playlist rum und freut sich, von euch angehört zu werden! 🙂

Ein Lied, das ich erst vor Kurzem hinzugefügt habe ist „Hard Sometimes“ von Ruel. Das ist ein juger Sänger, auf den ich durch einen sehr großen Fan in meinem Bekanntenkreis ( 😉 ) aufmerksam geworden bin. Seine Lieder sind alle recht melancholisch, aber auch sehr schön. In diesem Fall bewegt mich vor allem dieser Teil:

But I’ve been on the road, I’ve been missing home, See it on my phone that the world back there keep spinning ‚round without me

Hard Sometimes- Ruel

Das Lied an sich ist echt traurig und ich würde mich jetzt nicht mit jedem Wort im Liedtext identifizieren, aber ich finde die Message “ manchmal ist es halt hart“ ganz gut. Manchmal hat man halt Heimweh, manchmal geht’s einem nicht gut. Das gehört dazu. Aber das hört dann auch wieder auf! 🙂 Die Erkenntnis, dass ich hier nun für ein Jahr mein Leben lebe und alle Anderen genau das gleiche tun ist komisch. Aber es hilft mir auch, mich hier besser zurecht zu finden.

An dieser Stelle vielen Dank an alle, die mich zwischendurch wissen lassen, dass sie an mich denken und mein Leben hier verfolgen. Danke für eure Nachrichten und Kommentare. Ganz liebe Grüße nach Deutschland! 🙂

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  1. Fine

    Grüße aus Kenia! Das klingt alles so toll und ich liebe es, deinen super geschrieben, spannenden Blog zu lesen! Und ich freue mich darauf, dich hoffentlich irgendwie hier sehen zu können, dann sprechen wir miteinander Französisch, sofern deins dann nicht zu gut ist…! <3

    • Friederike Feithen

      Liebe Grüße zurück! 🙂 Der Schlenker nach Kenia wird auf jeden Fall mit eingeplant! <3 Das mit dem Französisch werden wir dann ja sehen….;)

  2. Emma Dierkes

    Hey Schatzi! Nun hab ich es auch geschafft und ich denke sogar an dich, so zwischendurch mal 😂
    Nein, ohne flaschs, danke, dass du meinen Fahrstil gut findest (Du hast ja auch keine andere Wahl… 😂)
    Ich bin da, wenn es mal wieder läuft. Also gut läuft, aber auch rausläuft, wenn du verstehst, was ich meine. So tränentechnisch 💖
    Liebe Grüße aus dem Zimmer nebenan

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