So, Muraho und Frohes Neues Jahr euch Allen! Hier kommt nun-etwas verspätet- auch von mir der obligatorische Weihnachtsbericht! ; ) Hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen und bekommt einen kleinen Einblick in meine Weihnachtszeit!
Der 24.Dezember: ganz normal hier, für uns aber bussy
Da in Ruanda erst am 25. Dezember Weihnachten gefeiert wird, war der 24. Noch ein „ganz normaler“ Tag; die Angestellten der Schreinerei kamen normal zur Arbeit und alle Läden waren geöffnet. Ich hab an dem Tag zwar schon ein paar Weihnachtsglückwünsche bekommen, aber wirklich in Weihnachtsstimmung war ich zuerst nicht.
Während der Feiertage schrumpfte unsere Kommunität etwas, denn unter anderem fuhr der Bruder/Praktikant zu einem Treffen aller Praktikanten nach Burundi und die beiden Aspiranten machten sich auf in den Urlaub bei ihren Familien. So waren Emma und Ich auf einmal alleine im Oratorium und auch noch verantwortlich für alle Schlüssel, die an Chöre für Proben oder andere Veranstaltungen ausgegeben werden mussten. Nicht zu vergessen, die Musikbox und das Klavier, das auch manchmal verliehen wird…zum Glück ist das eine Art Selbstläufer. Die Angestellten in der Küche wissen, wem sie welchen Schlüssel geben müssen und so mussten wir nur ein paar Mal hektisch hin und her laufen und irgendwelche Schlüssel suchen : )
Es war einfach so Vieles anders im Vergleich zu meiner Weihnachtszeit in den letzten Jahren. Außerdem war der 24. für Emma und Mich noch relativ vollgepackt. Am Abend davor wurde spontan entschieden, dass wir für das (Straßen-)Kinderprojekt Ejo Heza am 26. Eine kleine Weihnachtsfeier machen würden. Geplant war, den Vormittag wie immer zu gestalten (Waschen, Spielen, Reden, Anwesenheit, Essen) und für die Kinder zusätzlich Kekse zu backen, Saft und Fleisch zu besorgen. Irgendwie mussten wir uns darum aber alleine kümmern und da weder Emma noch Ich schonmal für eine unbekannte Anzahl an Kindern Fleisch und Saft kalkuliert und (geschweige denn in Ruanda)gekauft hatten, machte sich leichte Überforderung breit. Der wöchentliche Gang zum Markt, um die Lebensmittel für das Mittagessen der Kinder zu besorgen, stand dann auch noch an…Dazu kam noch, dass Emma und Ich uns in den Kopf gesetzt hatten, für alle Angestellten und Mitglieder der Kommunität als Weihnachtsgeschenk Weihnachtsplätzchen zu backen und -da ja Weihnachten war- mussten noch einige Krippen vorbereitet werden. So waren unser Tage gefüllt mit Marktbesuchen, Fahrten in die Stadt (für Saft und Fleisch), Plätzchenteig abbacken, Verzieren, massenweise Spritzgebäck fabrizieren, Tütchen packen, Krippen basteln und aufstellen und unserer normalen Arbeit im Oratorium, das natürlich jeden Tag im Jahr offen für alle ist.
Zum Glück musste einer der Salesianer so wie so in die Stadt und so konnte ich ihn begleiten und zusammen mit dem Küchenjungen Ernest das nötige Fleisch und die Saftflaschen kaufen. Ernest war uns übrigens eine sehr große Hilfe beim Markteinkauf. Er hat Emma- während ich die Krippe im Salon aufgebaut habe- dort hin begleitet und sein Verhandlungstalent unter Beweis gestellt. So haben wir am Ende viel weniger bezahlt als die Male davor mit den Aspiranten. Und das, obwohl es kurz vor Weihnachten war!
Hier ein Ausschnitt aus der Krippe, die ich für die Küche gebastelt habe : )
An dem Abend gab es einige Messen in den Kirchen der Umgebung, zu denen sich dann die Salesianer aufgemacht haben. Die Messe der Novizen war aber die einzige, die mit den Zeiten des Oratoriums zusammen passten. Und so machten wir uns dann in der Abenddämmerung und mit unseren schicksten Klamotten auf den Weg auf die andere Seite zum Noviziat. Während der Messe dort, in der wieder voller Inbrunst gesungen wurde, kamen dann die ersten kleinen „WOW, es ist wirklich Weihnachten!“-Momente und ich saß einfach nur glücklich in der Bank, während die Novizen die ruandische Version von „Seht ihr unseren Stern dort stehen“ geschmettert haben. Dieses Lied haben wir übrigens in den letzten Tagen gefühlt 1.000 Mal gehört ; )
Die Messe im Noviziat ging gut 1 ½ Stunden und da die Salesianer alle früher als wir los sind, um in den verschiedenen Kirchen zu zelebrieren, dachten wir eigentlich, wir wären die Letzten, die wieder in der Kommunität eintrudeln. Doch als wir in den Salon kamen, empfing uns dort nur die glitzernde und blinkende Krippe. Wir waren dann etwas ratlos, aber nach etwas Warten kam dann Père Gaspard. Zur Feier des Tages haben wir uns erstmal mit nem Bier vor den Fernseher gesetzt, um Nachrichten zu gucken. Nachdem die Anderen nach einer weiteren Dreiviertelstunde noch nicht da waren, haben wir schon mal angefangen zu essen. Es gab echt leckeres Hühnchen und Ananas zum Nachtisch! Die anderen Salesianer kamen erst nach Hause als Emma und Ich schon wieder auf unseren Zimmern waren (der Tag war dann doch was anstrengend und wir wollten auch noch mit unseren Familien telefonieren).
Am 25. haben wir uns Morgens direkt in die Küche begeben, um für die Kinder des Ejo Heza Projektes Spritzgebäck zu machen!
In action bei der Spritzgebäck-Massenproduktion. Da die Spritzbeutel gerissen sind, mussten wir etwas improvisieren, aber das war natürlich kein Problem für uns Beide ; )
„Impa Noheli!“
Nach einem schnellen Frühstück ging es dann zur Rango Church in die Weihnachtsmesse. Auf dem Weg dort hin und auch in den darauffolgenden Tagen haben wir so oft „Noheli nziza“ (Frohe Weihnachten) gesagt und gewünscht bekommen, diese Vokabel können wir jetzt gar nicht mehr vergessen! Das Wort „Noheli“ wurde aber auch noch oft in einem anderen Zusammenhang benutzt. So kamen viele Kinder, aber auch bekannte Erwachsenen, auf uns zu und fragten uns nach Noheli- einem Weihnachtsgeschenk. Wir wurden in den letzten 4 Monaten auf Grund unserer Hautfarbe schon oft nach Geld, Schuhen, Essen etc gefragt. Ich fühle mich dabei immer noch sehr unwohl, doch mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Doch an den Weihnachtstagen kam diese Frage so oft, da wusste ich nicht genau wie ich damit umgehen sollte. Ich habe dann allen einfach ganz fröhlich Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch gewünscht und erklärt, dass ich keine Weihnachtsgeschenke für sie habe.
In der Kirche erwartete uns eine ähnliche Krippelandschaft und blinkende Untermalung wie im Salon. Es wurde ein kleines Häuschen mit Bananenblätterdach gezimmert. Dieses konnte man aber gar nicht erkennen, weil es komplett mit Luftballons, Lametta, Weihnachtsbaumkugel, Girlanden, Lichterketten und Sternen bedeckt war! Alles blinkte und glitzerte und auch im Altarraum waren blinkende Lichterketten in den Stoffbahnen befestigt worden, die als normale Verkleidung der Wände am Altar dienen. Diese farbigen Stoffbahnen werden zwischendurch ausgetauscht- ich habe aber noch kein Muster bezüglich der Farbkombis und Anlässe erkennen können. Jetzt an Weihnachten sind die Stoffe gelb und weiß- festlich, nicht?
In den Ecken der Kirche und auch draußen überall wurden große, grüne Bananenblätter zur Verzierung angebracht/ in den Boden gesteckt. Das wirkte schon sehr beeindruckend und verlieh- in Kombi mit den Trommlern, die sich vor der Kirche versammelt hatten und lautstark die Messbesucher begrüßten- dem Ganzen ein sehr festliches und besonderes Ambiente.
Die Messe an sich ging gut 3 ½ Stunden. Ja, ihr habt richtig gehört ; ) Generell sind die Messen hier länger als in Deutschland. Das liegt unteranderem daran, dass von jedem Lied gefühlt 10 Strophen gesungen werden, es fast immer 2 Lesungen gibt und die Predigt des Pfarrers nicht gerade kurz ausfällt. Hinzu kamen jetzt in der Weihnachtsmesse auch mal so eben 35 Taufen und 10 mal die Feier der heiligen Erstkommunion. Da hatten die beiden zelebrierenden Salesianer echt was zu tun, aber die Eltern haben sich mit ihren Kindern artig in eine Reihe gestellt, die durch die ganze Kirche ging (!)
Während der Messe haben wir einige Lieder wiedererkannt, die wir auch aus der deutschen Weihnachtszeit kannten und konnte so bei fast allen Liedern zumindest mitsummen : ) Begleitet wurden einige Lieder von tanzenden Kindern, die mit gelben Stoffkronen als Könige (oder Sterne?) verkleidet waren und im Gang vorm Altar hoch und runter tanzten. Als dann die Körbe für die Kollekte rumging, staunten Emma und Ich nicht schlecht, denn auf einmal bildete sich zum zweiten Mal während der Messe eine lange Schlange vorm Altar, die bis zum Ausgang reichte. In der Reihe hatten sich alle möglichen Kirchenbesucher eingefunden -Kinder, ganze Familien, ältere Damen und junge Paare- , die alle einen traditionell ruandisch geflochtenen Korb auf dem Arm trugen. Einer der Novizen, mit denen wir in der Reihe saßen, erklärte uns, dass es sich dabei um Geschenke der Gemeindemitglieder an die Kirche handelte. Einige brachten Hostien, Kerzen oder Tischdecken für die Messen, Andere Gegenstände, die die Kirche weiterverkaufen konnte, um dann mit dem Geld was anzustellen. Darunter waren Früchte, Eier…und sogar ein Huhn! Das musste dann einer der Messdiener schnell in die Sakristei bringen. Sowas hab ich auch noch nicht gesehen!
Auf dem Hin- und Rückweg zur Messe sind wir-wie eigentlich jedes Mal- vielen bekannten Gesichtern begegnet, doch da es Weihnachten war, unterhält man sich mit Einigen natürlich etwas länger und auch vor der Kirche haben wir diesmal viel länger gebraucht; einige von den Trommlern kannten wir und mussten diese natürlich begrüßen, viele Messbesucher, die noch einen schönen Tag wünschen….
Nach der Abendandacht haben wir uns dann mit den Salesianern im Schein der blinkenden Krippe und mit Weihnachtsmusik, die aus einigen Boxen dudelte, zusammen zu einem kleinen Aperitif hingesetzt, Weihnachtsstorys ausgetauscht und ich hab mich an ein paar Weihnachtsliedern auf der Ukulele versucht. Es gab wieder ein echt leckeres Abendessen und die Brüder haben sich sehr über unsere selbstgebackenen Kekse gefreut. Der Abend war echt gemütlich und wurde noch perfekt durch einen kleinen „Weihnachtsmoment“ abgerundet: Nachdem Essen, Reden und Nachrichtenschauen ist dann jeder langsam in sein Zimmer geschlufft und ich bin noch kurz rüber zur Emma gehüpft. Da haben wir dann für uns noch ein paar deutsche Weihnachtslieder gesungen, Plätzchen gegessen und unsere kleinen Geschenke ausgetauscht. Das Ambiente wurde von einem Tannenzweig gerockt, den meine Oma mir per Post geschickt hatte (Danke! ; ) )
Die Ejo Heza- Weihnachtsfeier
Für das Projekt haben wir am 26. mit ca 60 Kindern gerechnet und die Rechnung ging auf! Das war schon mal sehr erleichtern, als wir während dem ersten Programmpunkt – sich selber und Kleidung waschen- realisierten, dass es wirklich für jeden einen Saft und genügend Plätzchen gibt! Der Leiter des Noviziats hatte sich spontan dazu entschieden, seine Novizen als Hilfe zu uns zu schicken und so waren Emma und Ich nicht alleine, sondern hatten noch 15 Novizen an unserer Seite. Diese mussten sich aber erstmal an die Situation gewöhnen, denn (halb) nackte Kinder, die über den Rasen laufen und Fußballspielen oder ihre Kleidung mit Seife waschen, sind die halt einfach nicht gewöhnt. Da mussten wir ihnen erstmal erklären, dass es normal ist, wie die Kinder hier gerade rumlaufen (wie sollten sie denn auch sonst ihren Körper und die Klamotten waschen? ) ; )
Dass die Novizen zum Helfen da waren, war echt eine große Hilfe, aber direkt alle 15 zu schicken, war vielleicht doch etwas zu viel. Einige haben den Kindern beim Waschen geholfen und sich mit ihnen unterhalten, aber Andere saßen auch nur -arbeitslos- irgendwo rum…wir hatten schonmal überlegt/versucht, 1-2 Novizen für jeden Samstag fürs Projekt zu gewinnen, doch das kollidiert leider mit deren Programm im Noviziat.
Wir waren im Nachhinein überrascht, wie gut dieser Tag doch geklappt hat; das Essen hat für alle gereicht(wobei wir nach dem Anwesenheitscheck schnell in die Küche hüpfen und beim Tellervorbereiten helfen mussten, irgendwie dauerte das diesmal länger), es gab genügend Kekse und Säfte, die Kinder hatten bei der Animation, die die Novizen für Sie vorbereitet hatten Spaß, wir haben es geschafft, die nie auffindbaren Kabel für die Musikbox zu finden, damit die Kinder ein bisschen tanzen konnte und es gab keine größeren Streits wegen Seife und Co.
Novizen in ihrem Element- Animation bei den Kindern
Nach dem Essen der Kinder waren Emma und Ich noch relativ lange mit dem Abwasch beschäftigt. Normalerweise helfen dabei immer einige Kinder, doch an diesem Tag sind schon viele angehauen. Währenddessen saßen die Novizen gemütlich in der Schulmensa und haben selbst gegessen (ja, ihre Teller mussten wir dann auch sauber machen)…da kann man sich dann direkt mal im Wut-Haushalt-Management üben ; ) Danach saßen wir Beide kaputt, aber sehr zufrieden mit dem Verlauf des Tages- beim Mittagessen.
Es ist lustig zu sehen, wie sehr sich auch der Kopf an Abläufe und Gewohnheiten anpasst. Das Projekt mit den Kindern ist eigentlich immer Samstags. Und Samstagsabends wird in der Kommunität auch immer der Rosenkranz gebetet. Deshalb waren Emma und Ich voll darauf vorbereitet, den Rosenkranz zu beten, als wir uns an diesem Abend in die Kapelle setzten, mussten dann aber feststellen, dass es nur ne normale Donnerstagsabend-Andacht gab, ups.
Strong und independent
Dadurch, dass die Aspiranten insgesamt 2 Wochen weg waren, waren wir in vielen Dingen nur auf uns gestellt. So zum Beispiel auch beim Beenden des Oratoriums Abends. Bei uns hat es dann immer etwas länger gedauert, sich bei den Spielern durch zu setzten und die Bälle einzusammeln…aber das haben wir mit der Zeit auch schon hinbekommen. Schwieriger war es da eher, jemanden für das Mot du Soir -das Abendwort- zu finden, das ja auf Kinyarwanda gehalten werden sollte. An einem Abend hat das mit dem Freiwilligensuchen irgendwie nicht so geklappt und so kam es dann dazu, dass ich mein erstes Mot du Soir auf Kinyarwanda gehalten habe! Das war jetzt echt nichts Besonderes, vor allem weil ich doch etwas aufgeregt war, und bestand nur aus einer kleinen Vorstellung von mir, der Anmoderation zum Vater Unser Beten und einer kleinen Verabschiedung. Aber immerhin!
Was wir jetzt in den letzten Tagen auch zum ersten Mal gemacht haben, war allein auf dem Markt für das Samstagsprojekt ein zu kaufen. Dabei haben uns sonst immer die Aspiranten begleitet und beim Verhandeln geholfen. Doch ich muss sagen: das bekommen wir auch alleine hin! Wir haben nur bei einem Stand etwas mehr als üblich bezahl, die die restlichen Sachen haben wir wirklich für die Preise bekommen, die wir einkalkuliert haben und die wir manchmal sogar noch nicht mal mit den Aspiranten bekommen! Der Rückweg stellte sich als etwas anstrengend heraus- 12 kg Maniokmehl, 6kg Bohnen, 8 mal Salat, ganze Tasche voller Möhren, Tomaten und Zwiebeln…- doch auch das haben wir locker gemeistert! Auch einen Samstag mussten wir ohne die Aspiranten beim Straßenkinderprojekt auskommen, doch auch das haben wir meiner Meinung nach echt gut hinbekommen. Shoutout an uns selber, Emma! ; )
Eine kleine Exkursion zum Silvesterabend
So, ich weiß, der Bericht wird immer länger und länger und damit bin ich auch nicht gerade zufrieden, aber jetzt für Silvester noch einen eigenen Eintrag zu machen…da fehlt gerade die Motivation ; ) Also begeben wir uns nur auf eine kurze Reise in die Vergangenheit. Diese Reise führt uns auf die andere Straßenseite, ins Noviziat. Dort haben die beiden Salesianerkommunitäten aus Rango nämlich dieses Jahr Silvester gefeiert. Der Ablauf einer allgemeinen Feier bei den Salesianern hat sich mir jetzt schon etwas erschlossen: Abendmesse, Empfang+ Aperitif mit ein paar Liedern, Abendessen, Programm, zu dem alle irgendwie etwas beitragen, ein paar Tänze und ein Abschlussgebet.
Genau so lief es auch am Silvesterabend ab (nur eben nicht-wie normalerweise_ bis 21/22:00 Uhr, sondern bis nach Mitternacht ; ) ) Besonders zu erwähnen ist hier vielleicht, unser Ausflug in die große Küche des Noviziats, in der wir den Novizen beim Abwasch geholfen haben. Da wurde mal eben Geschirr eines mehrgängigen Abendessens von ca 30 Personen abgewaschen, nebenbei noch 3-stimmig gesungen (Novizen) und ein kleiner Salsa-Crashkurs gegeben (Ich). Für das Programm des Abends hatten Emma und Ich auch was vorbereitet und als es dann soweit war, haben wir unsere Version des Cupsongs und von dem Lied „Stargazing“-meinerseits unterstützt von der Ukulele- zum Besten gegeben. Die Novizen haben ein paar Lieder rausgehauen, es gab Bananenbier und kurz vor Mitternacht wurde dann noch der Rosenkranz durchgebetet. Es war ganz lustig zu beobachte, wie sich die Novizen und auch Emma und Ich während des Rosenkranzes entspannten und zur Ruhe kamen, nachdem schon einige Lieder angestimmt und durchgetanzt wurden. Da man die Gebete für den Rosenkranz langsam aufsagen kann, ohne darüber nachdenken zu müssen, war die Zeit des Rosenkranzgebetes ideal, um ein bisschen über das vergangene Jahr zu reflektieren. Und dabei kam einiges herum! Aus diesem Grund saßen Emma und Ich in den letzten Minuten vor Mitternacht perplex auf dem Sofa im Salon des Noviziates und konnten es einfach nicht glauben, dass schon bald 2019 zu Ende sein sollte. Das Jahr, in dem so Vieles passiert ist. So viele Meilensteine, Erkenntnisse, neue Erfahrungen und die wunderbare Möglichkeit, diesen Freiwilligendienst anzutreten, der uns schon jetzt viele neue Dinge gebracht, uns gefordert, glücklich und dankbar gemacht hat. Dieses Gefühl, kurz bevor der Countdown angestimmt wurde, kann ich euch leider gar nicht richtig beschreiben….ich war einfach glücklich und dankbar und so perplex von den ganzen Eindrücken des Abends (zu dem unter anderem das Bild von im Kreis tanzenden Novizen gehört, die alle möglichen zufälligen Gegenstände rumschwenken. So wurde mit einer Schüssel voll Nüssen, einem Rosengesteck, einer Stofftasche und Gläsern getanzt). Außerdem wirkte das Alles irgendwie so unrealistisch. Ganz komische, aber auch sehr interessante Kombi an Gefühlen…Wie auch immer, es hat echt Spaß gemacht.
Ich bin doch recht stolz auf die Sachen, die ich im vergangenen erreicht habe und dankbar dafür, was ich alles schon erleben durfte. Ich bin auch dankbar dafür, dass ich mit Emma ins neue Jahr rutschen konnte (auch wenn mir diese Formulierung langsam echt auf den Geist geht…). Ich hoffe, ihr hattet alle auch einen schönen Start ins neue Jahr. Ich bin sehr gespannt, was dieses Jahr noch so bringt, vor allem da so viel Ungewisses dabei ist. Generell was den Freiwilligendienst angeht, ist vieles ungewiss oder wird uns von den Brüdern in der letzten Sekunde erzählt (weil sie die Infos meistens auch erst so spät bekommen, das ist hier aber kein Problem). Daran hab ich mich langsam schon gewöhnt: dass man nie genau weiß, was auf einen zukommt und was jetzt als nächstes passiert. Aber man weiß, dass man sich darauf freuen kann! : ) Aber auch bezogen auf meine Zeit nach dem Freiwilligendienst: wo werde ich zum Beispiel Ende September dieses Jahres sein? Was wird ich machen? Werd‘ ich ne Idee davon bekommen haben, was ich jetzt genau studieren möchte? Was mir wichtig ist? Wird ich auf all die Fragen, die sich mir in den letzten Monaten gestellt haben eine Antwort finden? Wie werde ich nächstes Silvester feiern? All das ist total ungewiss. Eigentlich machen mich Sachen, die man, die ich noch nicht geplant oder unter Kontrolle habe, total unzufrieden und hibbelig. Aber erstaunlicherweise muss ich sagen, gerade ist das nicht so. Ich freue mich einfach und bin gespannt darauf, was noch kommt und ich kann die Ungewissheit auf jeden Fall aushalten! ; )
Hier noch ein nachträglicher Weihnachtsgruß von uns an alle Leser:
Bis zum nächsten Mal!
Rike
P.S.: Juhuuu! Du hast es bis zum Ende geschafft! Ich entschuldige mich an dieser Stelle sehr für den Umfang dieses Beitrages. Aber das das nun doch schon etwas her ist, wollte ich Silvester und alles aus den Feiertagen in einen Beitrag packen, damit ihr nicht erste Ende Januar/ Anfang Februar von meinen Neujahrsgedanken erfahrt ; ) Für die nächsten Beiträge hab ich mir jetzt aber wirklich ne Wortgrenze gesetzt, sodass ihr die vielleicht wirklich easy bei ner Tasse Kaffee Samstagmorgens in einem Rutsch durchlesen könnt ; )
Anke
Liebe Friederike, ich wünsche dir fürs Neue Jahr 2020 Gesundheit, viel Spaß und weiter so tolle Erfahrungen und Eindrücke in Ruanda.
Ich verfolge deine Zeit dort und finde es super, was du so alles lernst und machst. Bleib dir treu und finde deinen Weg im Leben.
Ich freue mich auf weitere Berichte und wünsche dir einen schönen Urlaub mit den 3 anderen Volunteers.
Viele Grüße aus der Heimat
Anke , und Thorsten und Henni
Friederike Feithen
Lieben Dank für die Wünsche! 🙂
Ich hoffe,ihr hattet auch einen guten Start ins neue Jahr!
Ich freue mich immer sehr, über solche Nachrichten und hab auch noch einiges in meinem Kopf, was neue Beitragsideen angeht 😉
Wenn ich wieder in Deutschland bin, müssen wir mal wieder ein Familien-badminton-turnier starten!
Liebe Grüße 🙂
Ulla Foydl
Hallo Friederike, es macht mir richtig viel Freude deine Berichte zu lesen. Vielen lieben Dank für die tollen Eindrücke.
Schön das es dir so gut geht.
Lg aus weeze
Friederike Feithen
Hallo Ulla,
es freut mich sehr,dass ich hier die Möglichkeiten habe, meine Eindrücke mit euch zu teilen und, dass diese so gut bei euch ankommen! : )
Liebe Grüße!
Rike