Hab mit allen Dingen Geduld, besonders aber mit dir selbst.
Von einem neuen Zuhause mit 38 kleinen Brüder
Ganz eingenommen von meinem bolivianischen Leben, bin ich lange nicht mehr dazu gekommen, von meinen Erlebnissen zu berichten. Die Geduld, die wir anfangs mit vielen Dingen haben mussten, kann ich also nur ebenso von allen Lesern erbitten…
Jule und ich auf dem Weg zur Granja
Jule und ich sind mittlerweile schon mehr als zwei Monate auf der Granja Moglia in Montero zuhause. Dort leben wir mit 38 Jungen im Alter von 10 bis 16 Jahren sowie mit zahlreichen Tieren zusammen.
Unsere Aufgabe besteht aus der täglichen Begleitung unserer Schützlinge, angefangen beim Aufwecken gegen sieben oder halb acht Uhr morgens und dem gemeinsamen Frühstück im Speisesaal, über unsere Anwesenheit bei den Vormittagsaktivitäten, der Betreuung bei den Hausaufgaben und dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen.
Wochentags erledigen die Jungs anschließend noch einmal kleine Putzarbeiten, sogenannte Oficios, und machen sich dann für die Schule fertig. Wenn um halb zwei alle 38 geduscht und sind und ihre Schuluniform anhaben und der Camion um die Ecke verschwindet, kehrt auf der Granja (abgesehen von ein paar schreienden Affen und sprechenden Papageien) erstmal Ruhe ein.
Die Jungs vor der Abfahrt in die Schule
Wir haben unsere freie Zeit während der ersten Wochen oft zum Ausruhen genutzt, weil die Mittagshitze uns schläfrig gemacht hat und auch die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen ermüdend waren. Mittlerweile haben wir aber auch schon einen Tanzkurs in der Casa de la Cultura im Stadtzentrum gefunden, den wir einmal wöchentlich besuchen und durch den wir auch viele der traditionellen Tänze, von denen jedes Departamento eigene hat, kennenlernen.
Musik und Tanz spielen überhaupt eine wichtige Rolle im Alltag der Kinder und Jugendlichen. Ob beim Aufstehen, Fußball spielen oder während der Fahrt in der Schule – mit Musik im Ohr geht alles leichter und fröhlicher von Hand und Fuß. Probiert es selbst mal aus…
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