Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt…

Es ist erstaunlich, wie schnell sich nach einem Tag in der Stadt oder in einer der Don-Bosco-Einrichtungen das Gefühl eingestellt hat, nach Hause zu kommen. Dabei sind meine Mitvolontärin Jule und ich eigentlich noch gar nicht an unserem Endziel angekommen…

Knapp zwei Wochen sind wir jetzt hier in Santa Cruz de la Sierra, der bevölkerungsmäßig größten Stadt Boliviens, aber es fühlt sich an, als sei es schon um einiges länger. Wir leben derzeit mit drei anderen deutschen Volontärinnen, einer Holländerin und einem Mexikaner in der Casa de los Voluntarios, einer Art WG, in der wir uns je zu zweit oder zu dritt ein Zimmer teilen und eine gemeinsame Küche sowie einen Aufenthaltsraum haben.

Gleich nebenan ist der Mercado de 4 Noviembre, in dem man alles kaufen kann, was man im Alltagsleben benötigt. Mit Obst und Gemüse beladene Verkaufsstände wechseln sich hier mit Milchwaren und sonstigen Lebensmitteln ab, genauso sind aber auch Hygieneartikel, Schreibwaren oder Kleidung erhältlich. Wir genießen es sehr, uns hier fast täglich unter die Einkäufer zu mischen und die vielen Gerüche und optischen Eindrücke auf uns wirken zu lassen.

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Obststand auf dem Mercado 4 de Noviembre direkt neben der Casa de los Voluntarios

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Blick auf einen Verkaufsstand im Abasto, dem größten Markt der Stadt

Die Lage der Casa ist auch im Hinblick auf unsere Mitarbeit im Projekt sehr günstig. Die Einrichtung Mano Amiga, in der neben kleineren Kindern besonders auch jugendliche Mädchen ein Zuhause finden, liegt gleich schräg gegenüber und um zur größten Einrichtung, dem Hogar Don Bosco, zu kommen, muss man nur ein kleines Stück die Straße hinuntergehen. (Weitere Informationen übers Hogar gibt es z.B. unter https://www.blogs.donboscovolunteers.de/baerbelinbolivia oder https://www.blogs.donboscovolunteers.de/leainbolivien)

Aber auch etwas weiter entfernte Ziele wie das Stadtzentrum oder in anderen Stadtteilen gelegene Don-Bosco-Einrichtungen wie das Barrio Juvenil oder das Techo Pinardi sind trotz der heißen Temperaturen gemütlich erreichbar. Unser Lieblingsfortbewegungsmittel sind Micros, kleine Busse, die abhängig von ihrer Nummer je eine bestimmte Strecke zurücklegen. Für jede Fahrt zahlt man einen Festpreis von 2 Bolivianos (umgerechnet etwa 30 Cent) und kann beliebig ein- und aussteigen, feste Haltestellen gibt es keine.

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Ein Micro-Bus, unser Lieblingsfortbewegungsmittel in Santa Cruz. Wer einsteigen will, winkt den Bus einfach heran, zum Aussteigen genügt ein „Pare, por favor“ (Anhalten,bitte)

Auch das Taxi ist hier ein häufig gesehenes Verkehrsmittel, wobei die Anzahl der Sitze nicht unbedingt mit der Anzahl der beförderten Personen übereinstimmen muss 🙂 Zu acht hat man jedenfalls auch gemütlich Platz.

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Warten auf den Micro…

Für Jule und mich geht es jetzt am morgigen Dienstag weiter in „unser“ Projekt, die Granja Moglia im 65 Kilometer entfernten Montero. Dort wird sich dann nochmal ein anderer Alltag für uns einstellen, in dem auch wir -anders als bei den gelegentlichen Aufenthalten in den Einrichtungen bisher- eine feste Rolle in der Einrichtung einnehmen werden.

Ich freue mich nach einer abwechslungsreichen Phase des Eingewöhnens jetzt sehr auf die Ankunft in Montero und die täglichen Aufgaben, die dort bei der Arbeit mit den Kindern auf uns warten.