Niemand ist so arm, dass er kein Lächeln schenken könnte, niemand so reich, dass er keines bräuchte.
Von den letzten Ferienwochen auf der Granja, der Don-Bosco-Feier und dem Encuentro de Hogares
Mitte Januar hieß es für unsere Jungs Abschied zu nehmen von ihrer Familie oder Freunden und Geschwistern im Hogar Don Bosco und gleichzeitig die neue alte Umgebung auf der Granja mit den zugehörigen Aktivitäten und menschlichen sowie tierischen Bewohnern wieder willkommen zu heißen. Auch wir packten unsere Rucksäcke und transportierten den Großteil unseres Hab und Guts zurück in unser Zimmer auf der Granja. Nun galt es, die drei verbleibenden Wochen der langen Sommerferien mit Programm und abwechslungsreichen Aktivitäten zu füllen.
Dabei wurden wir auch einige Tage von Elena, einer Granja-Volontärin aus dem Jahr 2013/2014 unterstützt, sodass wir beispielsweise eine Olympiade mit verschiedenen Stationen wie Schubkarrenrennen, Eierlauf sowie Dosenwerfen auf die Beine stellen konnten. Besonders gut gefallen den Jungs aber immer kreative Aktivitäten, bei welchen sie sich einzeln beschäftigen können. Viel Spaß hat deshalb ihnen und uns das Färben der alten Schult-Shirts gemacht, die auch diese Woche im Karneval, aber auch sonst im Alltag viel getragen wurden.
Außerdem stand ein Ausflug in den großen Park in Montero auf dem Programm, der den Kindern und uns besonders wegen der Unmengen an Wasser, die in alle Richtung verspritzt wurden, eine große Freude machte. Auch bei Wind und Regenwetter wurde fleißig weiter Fußball gespielt, was dann in einer Matschpartie endete – alles eine Vorbereitung auf Fasching, wie wir später erfuhren 🙂
Damit die Kinder außerdem für stürmische Tage besser ausgerüstet waren, bastelten wir aus Plastiktüten und Stöcken sowie Armbandschnüren Drachen, die dann auch gleich ohne Wind getestet wurden und sich in die Lüfte erhoben.
Aber unser Weg führte uns auch sehr bald wieder nach Santa Cruz, sowohl mit als auch ohne unsere Granja-Jungs. An unserem ersten freien Freitag nach der Rückkehr auf die Granja fuhr ich gemeinsam mit sechs weiteren deutschen, holländischen und italienischen Volontärinnen schon zum zweiten Mal zu den Wasserfällen Espejillos, um dort einen heißen Tag im kühlen Wasser zu verbringen. Wiederum waren die üblichen Transportmittel, Jeeps mit offener Ladefläche (sog. Camionetas) alle im Inneren des Naturreservats, sodass wir mithilfe eines sehr netten Herren, der seinen Laden an der Wegkreuzung zum Eingang der Espejillos hat, etwas improvisieren mussten und er uns letztendlich über seine Bekanntschaften im Ort ein Taxi organisieren konnte. Das war allerdings für den schlammigen Weg nur bedingt geeignet, sodass wir nach dem durchqueren des Flusses im feuchten Sandboden geballte Frauenpower aufbringen mussten, um unser baldiges Ankommen zu sichern.
Schließlich konnten wir aber den Nachmittag im kühlen Nass genießen und kehrten erst mit Einbruch der Dunkelheit ins Volontärshaus zurück.
Außerdem standen am 31. Januar sowie am 2. Februar noch zwei besondere festliche Ereignisse auf dem Programm, die uns diesmal im Rahmen unserer Arbeit auf der Granja nach Santa Cruz führten. Im Januar stand das Don-Bosco-Fest anlässlich des Todestages Don Boscos an, das mit Spielen und einem großen gemeinsamen Essen im Rahmen des gesamten Proyecto Don Bosco gemeinsam begangen wurde.
Im Februar erwartete uns dann das sogenannte „Encuentro de Hogares“, das wir im August vor unserer Abreise nochmals miterleben dürfen und bei dem es sich um ein Zusammentreffen zahlreicher Hogare aus Santa Cruz und der näheren Umgebung handelt.
Was ich von diesem Tag ganz besonders tief im Gedächtnis behalten werde, ist die ausgelassene Stimmung, die schon bei der Ankunft der einzelnen Hogare sowie im festlichen Gottesdienst den Tag einleitete und jedem ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Dieses Lächeln blieb auch erhalten, als wir die zahlreichen einstudierten traditionellen Tänze bestaunen durften, die jedes Hogar in einer Art Wettbewerb zum Besten gab.
Auch Jule und ich hatten dabei mehr als nur eine Zuschauerrolle, sondern gaben gemeinsam mit einigen unserer Granja-Jungs Caporales zum Besten 🙂
Kurz danach ging eine erlebnisreiche, intensive Sommerferienzeit zu Ende und der Schulalltag schlich sich langsam aber sicher auf der Granja ein.
Kommentare sind geschlossen.