Angekommen.

Bei meiner ersten selbstständigen Fahrt mit den Jeepnies in Cebu zu meinem neuen Projekt lerne ich, dass die Kirche, die in der Mitte des Projektes liegt schon aus der Ferne gut erkennbar ist. Es ist das Lourdes Parish im südlichen Teil der Stadt Cebu.

Eine Einführungswoche habe ich bereits hinter mir, diesen Montag ziehe ich auch in mein neues Zimmer direkt im Projekt.

Und JA, ich bin sehr zufrieden. Mein Aufgabenbereich ist vielfältig und nicht statisch. Abgesehen davon habe ich den Eindruck sehr gute, freundliche Leute um mich zu haben.

Konkret bedeutet dies, dass ich nun einen Wochenplan habe, der sogar noch erweiterbar ist.
Viele Fotos konnte ich in der kurzen Zeit noch nicht machen, auch verzichte ich jetzt erst einmal auf konkrete Erlebnisse.

Montag:
Nach dem Frühstück um 7.30 Uhr darf ich mich noch ein wenig ausruhen, bevor um 9.00 Uhr meine Arbeit in der „Physical Therapy“ beginnt. Der werde ich mit Kindern mit entweder körperlicher, aber meist geistiger Beeinträchtigung arbeiten, spielen und vielleicht auch Musik machen. Diese Kinder sind vor allem aus armen Familien, die es sich bei weitem nicht leisten können professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Einige meiner Mitarbeiter hier sind allerdings zumindest ein wenig dafür ausgebildet. Die genauen Referenzen (und was die im philippinischen Maßstab dann bedeuten) konnte ich aber noch nicht herauskristallisieren.
Anschließend schließe ich mich den „Grand“- Father Mac bei seinem Feedingprogramm an. Man muss hierzu sagen, dass dieses eigentlich nicht zu den offiziellen Projekten der Salesianer gehört, aber der gute Mann zieht es durch. Unter anderem sammelt er dafür Spenden und wie zu erwarten hat er auch mich um ein paar für seine Weihnachtsaktion gebeten. Da dies aber kein offizielles Projekt der Salesianer ist habe ich mich sehr zurück gehalten auf das bisher entstandene Spendenkonto zuzugreifen, auch, weil ich noch nicht weiß, ob es damit dann Probleme geben würde. Jedoch habe ich ihm zugesagt, dass ich mich umhören werde, ob vielleicht eine extra Spendenaktion in Deutschland dazu möglich ist.

Sollte also jemand nach einer Möglichkeit suchen dieses Weihnachten ein paar Kindern und Familien eine Freude zu machen, so wäre sie hiermit gegeben. In diesem Falle würde ich mich um eine persönliche Nachricht freuen und nicht über eine direkte Überweisung an das Spendenkonto. Bevor ich nämlich nicht geklärt habe, wie das ablaufen kann, möchte ich noch keine Gelder für DIESE spezielle Aktion annehmen.

Das besondere an diesem Feedinprogramm ist, dass es nicht stationär ausgeführt wird, sondern wir mit einem Jeep durch die Stadt fahren und an Orten anhalten, an denen besonders arme Familien leben. Unterstützt werden wir dabei von ein paar Schülern aus dem Scholarship-Programm, dazu aber später mehr.
Hiervon habe ich ein paar wenige Fotos machen können. Nur für einen groben Eindruck:

Sobald wir unsere Tour beendet haben beginnt mein feier Nachmittag. Der könnte sich vor allem deshalb als nützlich erweisen, weil Dominik, der Volontär in dem Boys Home auch am Montag seinen freien Tag hat.

Dienstag

Der Dienstag beginnt für mich zur gleichen Zeit zum Frühstück, allerdings bin ich direkt im Anschluss im offiziellen Feedingprogramm meines Projektes dran. Hier kann ich in der Küche helfen (habe bereits zusagen bekommen ein wenig über das Essen und die Zubereitung zu lernen). Aus dem Umkreis werden von einem Fahrer besonder arme, teils unterernährt Mütter mit ihren Kleinkindern abgeholt und in den großen Raum gebracht. Dort gibt es ab 10.30 ein wenig Programm um das Verhältnis zwischen Mutter und Kind zu stärken und auch ein wenig Bildung von Anfang an an die Kinder zu geben. Hierbei helfe ich natürlich tatkräftig und als (einziges) männliches Vorbild. Das dürfte vor allem für die kleinen Jungs ganz gut sein.

Nachdem dann gegen 13.00 Uhr alle gegessen und wir abgespült haben nehme ich mein Mittagsmahl zu mir und gehe auf die andere Straßenseite zum Scholarship Programm. Alternativ kann ich während der ganz großen Hitze hier mir auch, wenn es die aktuelle Arbeit her gibt, ein kleines Nickerchen machen. Dies ist hier wohl Gang und Gebe.

Das Scholarship Programm ist im Prinzip ein Sponsorprogramm, durch das Kinder aus armen Familien eine Chance auf Bildung bekommen. Ich habe ein paar Weihnachtskarten dieser Kinde rund Jugendlichen an ihre Sponsoren ins Deutsch übersetzt. Sie sind sehr dankbar und das Übersetzen war sehr sehr lehrreich.
Meine Aufgaben bei diesem Programm sind recht vielfältig. Mal sind es Office-Dinge, wie eben das Übersetzen, ab 16.00 Uhr, wenn die Schüler selbst da sind kann ich bei deren Betreuung helfen. Übrigens gibt es hier auch zwei niederländische Volontärinnen, die ähnliches Aufgaben haben. Wie sehr sich unsere Zeiten überschneiden wird sich wohl noch zeigen, aber wohl nicht so sehr. Trotzdem ist ges ganz nett die beiden hier zu haben. Sie sind sehr freundlich und hoch motiviert.

Mittwoch

Der Mittwoch gleicht dem Dienstag in allen Einzelheiten. Im übrigen gibt es auch noch das Youth Center. Im Prinzip ist das der Platz und ein paar Räume in dem Komplex, in dem auch das Scholarshipprogramm ist. Abends ab 18.30 Uhr werden dann die Tore geöffnet und die Jugendlichen können hier her kommen. Bis 21.30 Uhr steht dieses Youth Center dann zur Verfügung. Ich darf mich hier einbringen, weiß aber noch nicht, wie das konkret aussehen wird.

Donnerstag

Wieder ab 9.00 Uhr bin ich hier in der Physical Therapie. Danach gehe ich heute allerdings früher schon ins Scholarship Programm, es ist mein offizieller Büro Tag. Nach dem Mittagessen ist es wie schon Dienstag und Mittwochs.

Freitag

Der Freitag gleicht dem Montag, denn auch hier begleite ich Father Mac. Möglicherweise werde ich an Freitagen Nachmittags Mathe in Pasil unterrichten. Jedenfalls gab es dafür eine Anfrage, bisher weiß ich aber nichts Offizielles. Wenn nicht, so wäre auch der Freitag mit dem gleiche Nachmittagsprogramm versehen wie schon die Tage zuvor.

Samstag

Der Samstag ist der bisher am wenigsten klare Tag für mich. Im Prinzip soll ich an diesem für „Sport und Spiel“ da sein. Was das konkret heißt sehe ich dann wohl nächste Woche. Es wird also spätestens in zwei Wochen den nächsten Lagebericht geben.

Sonntag

Mein offizieller freier Tag. Eine der acht (oder waren es zehn, eine unglaubliche Zahl für einen Tag) Messen werde ich hier in der großen Kirche besuchen. Ansonsten bietet sich an in anderen Projekten vorbei zu schauen oder mit den anderen Volontären etwas zu unternehmen. Könnte auch etwas sein, um die Stadt besser kennen zu lernen. Oder vielleicht werde ich den Tag bitter nötig haben, um ein wenig auszuruhen. Oder ich finde doch ein paar Aufgaben. Wie auch der Samstag steht hier noch alles offen.

Alles in allem klingt das, was ich nach einer Woche so erfahren habe sehr positiv. Und auch recht vielfältig. Meine musikalischen Fähigkeit kommen hier auch zum Einsatz, wie zum Beispiel beim „caroling“, also dem Sternsingen. Dies war etwas, dass ich in Dumaguete doch recht schmerzlich vermisste. Bisher sieht es ein wenig so aus, als würde meine sportliche Aktivität darunter leiden. Hierbei hoffe ich ja, dass sich während der Youth Center Zeit etwas ergibt. So ganz ohne Bewegung kann ich nicht.

Bilder und konkretere Eindrücke und Erlebnisse gibt es dann in den folgenden Wochen. Jetzt darf ich mich erst einmal freuen.
Im übrigen auch auf eure Fragen. Im Moment ist so viel neu, dass auch ich den Überblick verliere. Deswegen fühle Dich dazu aufgerufen nachzuhaken oder einen Wunschreport anzuregen.