Ida und ich beim Start nach Chennai – Direktflug von Frankfurt

Nun bin ich schon vier Tage im Projekt und richte mich so langsam hier ein. Ich wurde von allen herzlich in Empfang genommen, vor allem von den Kindern, die am ersten Abend für Ida und mich „We welcome you“ gesungen haben.

Anbu Illam. Dort wohne ich für die nächsten 11 Monate

 

An diesem Tag wurde ich von einem Don Bosco Standort zum nächsten geführt, damit ich eine Vorstellung davon habe, wo ich was finden kann, zum Beispiel das Office oder das Center, wo ich auch schon den Provincial von Chennai kennen lernen durfte. Dieser leitet die 50 verschiedenen Don Bosco Einrichtungen von Chennai.

 

Mir gefällt hier alles sehr gut. Besonders der Verkehr, in dem sich scheinbar niemand so wirklich an Regeln hält. Jeder fährt wie er will; sobald eine Lücke da ist, wird diese anvisiert. Allerdings ist das hier völlig normal, und es scheint, als hätte jeder hier ein ziemlich gutes Gefühl für den Platz. Die Hupe dient hier auch nur zur Ankündigung, sodass die anderen Fahrer wissen, dass Du direkt hinter ihnen bist. So vergehen keine 10 Sekunden ohne das Geräusch einer Hupe.

Das indische Essen ist sehr lecker, wobei ich gespannt bin, was die nächsten Wochen da noch so auf mich zu kommt, denn mir wurde gesagt, dass es bisher noch eigentlich gar nicht scharf sei. Uns wird zwar jedes Mal Besteck angeboten, doch ab dem zweiten Tag haben wir eigentlich nur noch mit der Hand gegessen – wohlgemerkt nur mit der rechten. Es war gar nicht so einfach, und wir wurden auch etwas belächelt, doch nach 2-3 Mahlzeiten hatten wir den Dreh raus.

Die Temperaturen sind im Vergleich zu Deutschland recht hoch, doch wir wurden gewarnt, dass es aktuell eigentlich noch recht angenehm wäre…. Es würde noch viel heißer werden, doch das wird wohl erst im nächsten Sommer der Fall sein. Noch dazu ist es sehr schwül, sodass man fast dauerhaft am schwitzen ist.

Mittwoch haben wir die Kinder zum ersten Mal zur Schule gebracht. Das bedeutet 20 Minuten quer durch Chennai zu laufen, über Straßen und unter einer Brücke durch. Wir begleiten aber nur die kleinen Jungs, also die bis zu 8 Jahren, die älteren schaffen den Weg auch alleine. Gegen 16:00 Uhr kommen dann alle wieder zurück, wobei die Kleinen natürlich wieder abgeholt werden müssen. Dann ist „Gamestime“, wo vor allem Fußball und Kabaddi gespielt wird. Kabaddi ist eine in Indien sehr beliebte Sportart, bei der sich zwei Teams gegenüber stehen. Abwechselnd geht ein Spieler aufs Feld der Gegner und versucht einen der Spieler zu berühren und auf seine Seite zurück zu kommen. Wird er aber im Gegnerfeld gefangen oder aus dem Spielfeld gedrängt, so kriegt nicht er, sondern das gegnerische Team einen Punkt.

So viel erst mal fürs Erste; ich hoffe, ich kann euch noch viele weitere, spannende Dinge erzählen. Aktuell bin ich hier ja noch in der Einfindungsphase.