So, da bin ich wieder. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.

Inzwischen sind wir ja in der Adventszeit, wovon ich hier in Indien aber noch nicht viel mitbekommen habe. Der einzige sichtbare Unterschied zu sonst, ist bisher eigentlich nur, dass in der Kirche zwei Weihnachtsbäume stehen und dass an manchen Häusern, so wie auch hier bei uns, am Haus ein Christstern angebracht wurde. Jedoch steigt die Freude auf Weihnachten bei den Kindern merklich.

Ein bisschen unscharf, aber man erkennt es ja.

Father Leo hat den kleinen Kindern einmal scherzhaft gesagt, dass ich an Heilig Abend den Weihnachtsmann spielen würde. Seit dem fragen mich die Kinder immer wieder ob ich Santa Claus sein werde… Für die persönliche Einstimmung auf die Adventszeit
habe ich aus Deutschland ein Paket mit einem Adventskalender und ein paar leckeren Keksen zugesandt bekommen 😀 .

 

Die Regenzeit ist logischerweise auch schon überstanden, die Temperaturen steigen wieder auf die gewohnten 30° an. Mal was anderes als die aktuellen 2° in Bonn, wo ich herkomme.

Ein Teil des Hofes

Während der Regenzeit hatten wir hier in Bosco Illam die ganze Zeit volles Haus, da die Kinder nicht zur Schule gehen konnten. Sie mussten daher auch vor Ort von den Brothers unterrichtet werden. Der Hof konnte leider auch nicht genutzt werden, weil er meistens komplett unter Wasser stand.

Halli Galli (unten), Lotti Karotti (links) und Memory (oben).

Dafür wurden dann Spiele wie Schach oder Carrom ausgepackt. Dabei waren die von mir aus Deutschland mitgebrachten Spiele auch sehr beliebt (Halli Galli, Memory, 4 Gewinnt und Lotti Karotti). Die Kinder fragen mich auf dem Rückweg von der Schule auch immer wieder ob wir das „Carrot Game“ spielen können. Vor ein paar Tagen habe ich am Abend mal „Hoppe Hoppe Reiter“ mit den „Small Boys“ gemacht. Seit dem steht das jetzt auch auf dem Tagesplan. Von mir durch die Gegend gewirbelt zu werden ist auch sehr beliebt bei den Kleinen.

 

Inzwischen habe ich auch bisschen Sightseeing betrieben. Ich bin mit Ida, Father Leo und zwei seiner Schulfreunde (ebenfalls Fathers) Richtung Süden nach Puducherry/Pondicherry gefahren. Dort haben wir uns ein paar Kirchen angesehen und am Ende des Tages noch ein schönes indisches Bier genossen (Kingfisher).

Eine der vielen Kirchen in Verlankane.

Am zweiten Tag ging es dann weiter nach Verlankane, einem sehr bekannten Pilgerort in Südindien mit vielen verschiedenen Kirchen, einem Museum und einem Markt am Strand.

Der Markt in Verlankane.

Eine der Kirchen ist so groß, dass dort um die 20.000 Menschen unterkommen könnten. Doch das schönste an diesen zwei Tagen war das Miteinander in der Gruppe. Die anderen Fathers waren sehr herzlich und man hat schnell gemerkt, dass sie und Father Leo sich schon ewig kennen. Zusammen mit ihnen war es eine echt schöne Zeit.

 

Vor kurzem hatten wir hier Besuch aus Deutschland, von einem der Leiter der Projekte hier in Chennai. Zusammen mit ihm und Father Leo sind wir dann zu verschiedenen Slums in der Umgebung gefahren. Das hat mir sehr gefallen, vor allem weil die dort lebenden Kinder für uns auch eine kleine Show abgezogen haben.

Eine Tanzvorführund von einigen Slum-Kindern

Dazu gehörten Tanz, Gesang, es wurden Gedichte vorgetragen und es gab sogar ein kleines Theaterstück. Es war auch mal wieder schön sich mit einem Deutschen hier unterhalten zu können. Am nächsten Tag waren wir dann noch auf einer Veranstaltung für alle Don Bosco Projekte für Straßenkinder aus der Umgebung.

500 Don Bosco Kinder in einer Halle. Die weißen Gesichter waren zur Vorbereitung für den Tanwettbewerb.

Es war ein Tanzwettbewerb für den die Kinder meines Projekts auch schon wochenlang geprobt hatten. Dementsprechend war das Ganze auch sehr schön anzusehen, aber auch eine Herausforderung für meine Ohren. Auf die Dauer wird es echt anstrengend, wenn 500 Kinder in einer Halle sechs Stunden lang kreischen und jubeln.

Vor zwei Wochen haben wir auch Zuwachs bekommen, heißt ein neuer Junge ist hier untergekommen. Da er erst 10 Jahre alt ist, ist er bei den „Small Boys“, mit denen ich viel zu tun habe, mit dabei. Momentan testet er noch seine Grenzen aus, was bei der Study Time sehr anstrengend sein kann, aber es macht auch viel Spaß mit ihm. Er hat auch schnell Freunde gefunden und ist gut in der Gruppe aufgenommen worden.

Ein detailliertes Portrait von mir 😀

Ein kleines Fotoshooting nach der Schule.