Mittlerweile ist nun auch schon der Mai vorbei. Das heißt noch ca. 2,5 Monate in Indien. Oft denke ich, dass ich noch massig Zeit habe; wann anders habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit zerfließt. Aber mein Zeitgefühl ist hier in Indien sowieso etwas schwankend. Ich wollte euch heute mal wieder auf den aktuellen Stand bringen. Also wird dieser Blogeintrag mal zwei Themen ansprechen. Geld und Essen. Los geht’s!
Spendenupdate
Über Geld spricht man nicht! (in Deutschland) Ganz wie es bei den Indern üblich ist will ich hier kein Blatt vor den Mund nehmen. Insgesamt habe ich ca. 4,600€ gesammelt. Dafür nochmal ein herzliches Dankeschön an alle Spender. Das ist echt toll. Davon gehen 2,400€ an Don Bosco volunteers und dieses Geld finanziert somit meine Arbeit hier im Projekt. Ohne dieses Geld könnte Don Bosco volunteers keine Voluntäre in die Welt schicken.
Bleiben also noch ca. 2,200€, die dem Projekt hier vor Ort zu Gute kommen sollen. Philip und ich haben uns entscheiden unser Geld zu nutzen, um die Sanierung der Sanitäranlagen zu unterstützen. So haben wir in Absprache mit unserem Direktor den Antrag für die Unterstützung dieses Renovierungsprojektes bei Don Bosco volunteers eingereicht. Dieser Antrag ist gerade noch in Bearbeitung.
Crowdfunding
Außerdem hat uns im April Clement, ein französischer Voluntär, für einen Monat besucht. Clement hat mit unserer Unterstützung eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und im Rahmen dessen einen kleinen Infofilm gedreht. Die Kampagne mit Film findet ihr hier:
Webseite: https://www.leetchi.com/c/construction-de-nouveaux-toilettes-pour-lorphelinat
Video: https://www.youtube.com/watch?v=rPnm9-Ok008 LIKEN
Dass ihr euch dort über den genauen Zustand der in die Jahre gekommenden Sanitäranlagen ein Bild machen könnt, passt gut, weil ich mittlerweile aufgrund einer Datenbegrenzung keine (kaum) Bilder mehr auf diesen Blog hochladen kann.
Wer sich jetzt die Kampagne genau anguckt, sieht , dass wir 9000€ sammeln. Das liegt daran, dass Philips und mein Geld noch nicht ausreichen. Zusammen mit den Ersparnissen des Projektes reicht das erst für die erste Bauphase. Das Projekt und ich sind damit weiterhin auf fleißige Unterstützung angewiesen, damit wir die Sanierung vernünftig durchführen können. Also fleißig Werbung machen für das Projekt und meinen Blog, sowie die Möglichkeit zu spenden!!! Bis Dezember kann man noch spenden!!!
Kochupdate
Soviel zum ernsten Teil des Lebens. Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass ich euch lange keine Kochgeschichten erzählt habe. Das liegt nicht daran, dass wir nicht mehr kochen. Ich schaffe es aber einfach zeitlich nicht, jedes Mal einen eigenen Eintrag zu schreiben. Also hier die Highlights der letzten Kochaktionen.
November :
Es gab Spiegeleier, Bratkartoffeln mit Speck, Bohnen und grünen Salat. So war jedenfalls der Plan. Da wir nicht wussten, wo wir „Bacon“ herbekommen, fragten wir die Angestellten, ob sie uns welchen kaufen können. Diese meinten, kein Problem. Wir haben uns drauf verlassen. Am Abend lag dann aber kein Bacon für uns bereit. Stattdessen „German Bratwurst“. Und die waren verdammt teuer gewesen. Aber gut, da keiner jemals hier Speck gegessen hatte, durften wir auch nichts anderes erwarten. Für die Bratkartoffeln muss ich mich schuldig bekennen. In der wok-ähnlichen Pfanne ist das ganze eher zu einem angebratenen Kartoffelbrei geworden. Geschmeckt hat es trotzdem.
Zum Salat muss man sagen, dass wir damals noch sehr grün hinter den Ohren waren. Im Süden Indiens gibt es wegen des Klimas keinen grünen Salat. Also wurde hieraus einfach ein Gurkensalat. Bei den Spiegeleiern konnte aber zum Glück wirklich nichts schiefgehen.
Eine Überraschung waren aber die Bohnen. Auch wenn die Salesianer durchaus Bohnen in der Suppe oder kleingeschnitten kennen, waren sie sehr angetan von der Idee, sie einfach größtenteils unbehandelt zu kochen. Auch wenn wir das Menü umstellen mussten, waren die Salesianer sehr erfreut.
Dezember :
Zu Weihnachten konnten wir aufgrund eines fehlenden Ofens nicht backen. Keine Plätzchen :(. Also musste ein Kinderpunsch her. Da wir keine Punschmischung bekamen, musste Weihnachtstee über Amazon bestellt werden. Zusammen mit Zimt und Orangen wurde das Produkt trotz Weihnachtsstress ganz gut. Die Inder bei der Weihnachtsfeier waren zweigeteilt. Manche waren sehr angetan. Der größte Teil vermisste aber noch die typisch indische Überzuckerung wie bei jedem anderen Tee. Also ein Teilerfolg.
Januar :
Philips Mutter hatte uns Ravioli und Tortellini mitgebracht. Also sollte es diesmal ganz entspannt werden. Es hat auch alles geklappt. Einzig Matteo hat es geschafft im Regal daneben zu greifen und statt saurer Sahne frische Sahne zu kaufen. Also wurde bei der Käsesoße improvisiert und das Obst wurde die nächsten Wochen mit ordentlich Sahne versüßt.
April:
Da Clement als Franzose da war, wurde natürlich „French Toast“ zubereitet. Ich habe dafür sogar tatsächlich 10 Scheiben Schinken auftreiben können. Zum ersten Mal mussten wir uns beim Kochen nicht hetzen und das Ergebnis war neben den Schokopfannkuchen mein Favorit bis jetzt.
Ferienzeit
So jetzt hat der Blog nur zwei Themen bekommen und ist trotzdem schon wieder so lange geworden. Nun gut, was soll man machen? Morgen beginnt die Schule und die meisten Kinder sind wieder zurück gekommen. Die Ferien waren eher ruhig. Wir haben von Clement mit einem Kurzurlaub in der Hillstation Ooty Abschied genommen. Auch haben wir die anderen Don Bosco Voluntäre getroffen. Zusätzlich habe ich mich um die Bewerbung an der Uni gekümmert und andere organisatorische Dinge erledigen können. Ansonsten ist auch einfach mal Zeit gewesen ein Buch zu lesen, was in der Schulzeit auch sehr selten vorkommt.
Bis zum nächsten Mal
Euer Matteo
P.S.: Nein ich habe Februar und März nicht vergessen. In diesen Monaten haben wir es schlichtweg nicht geschafft, das Kochen zu organisieren.
Nochmal Entschuldigung, dass es keine (kaum) Bilder mehr gibt.
Josias Grube
Sehr coole deutschlandhose, die der eine Junge auf dem Bild anhat🤗