Hallihallo alle zusammen!

Heute ist der 5. November es ist 13:00 und es hat schon wieder 34° Grad. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber manchmal vermisse ich so ein bisschen Regen und Kälte um meine kuscheligen Pullis anziehen zu können und das ohne zu schwitzen!! Oder eine heiße Tasse Schokolade um bei nasskalten Novemberwetter einfach nur drinnen rumzusitzen. So selbstverständlich wie die Jahreszeiten für mich immer waren, sind sie halt irgendwie doch nicht.                                                                                                                        Im Sommer ist es warm und alle Menschen sind immer draußen, im Herbst werden die Blätter bunt und fallen von den Bäumen, im Winter schneit es und es ist lange dunkel. Und letztendlich im Frühling erwacht langsam alles wieder zum Leben und die Menschen kommen aus ihren „Maulwurfshügeln“ gekrochen.                                                                      Oft vergesse ich einfach, dass es jetzt schon November ist und es in Deutschland langsam Winter wird, weil es für mich einfach immer noch Sommer ist und das wahrscheinlich auch für den Rest des Jahres so bleiben wird! Auch wenn uns hier immer alle sagen, dass ja gerade Winter ist und es erst im Sommer richtig warm werden wird!

Aber mittlerweile kommen Anika und ich aber ganz gut mit der Hitze zurecht und wir haben uns wirklich schon gut daran gewöhnt, wie wir manchmal lustigerweise feststellen müssen.

 

Kurzes Wiedersehen mit den anderen Volunteers aus Vilathikulam

Beispielsweise hat Fr. Agilan uns mit auf einen Ausflug nach Vilathikulam mitgenommen und aufgrund der Klimaanlage im Auto haben Anika und ich ganz schön gefroren (wahrscheinlich war diese auf ca. 20° Grad eingestellt oder so 😀 ) und wir waren froh, dass wir unsere Kuscheldecken aus dem Flugzeug dabei hatten. Auf der Fahrt von Manikandam nach Vilatikulam machten wir zuerst einen Stop in Madurai, um dort zu frühstücken.

Die Don Bosco Gemeinschaft in Indien ist wirklich sehr groß: In jeder größeren Stadt ist mindestens ein Projekt und da ja quasi alles „Familie“ ist, ist es kein Problem nur mal zum Essen vorbeizuschauen und dann direkt weiter zu fahren. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt kamen wir an unserem ersten Teilziel an. Ein früherer Bekannter von Fr. Agilan hat geheiratet und wir sollten nur kurz vorbeischauen: „Nur um unser Gesicht zu zeigen, Hände zu schütteln und ein Foto zu machen.“ Diese Feier war nicht so groß, sondern eher privat und im familiären Kreis, da der Bräutigam Hindu und die Braut Christin ist und dies in Indien leider immer noch nicht selbstverständlich ist. Auch generell ist das Thema Heirat ein sehr großes Thema und ich werde sicherlich mal einen Blogartikel nur über Heirat schreiben, allerdings müsst ihr euch darauf noch etwas gedulden, da selbst nach zwei Monaten ich noch nicht sagen kann, dass ich alles komplett verstanden habe.

Danach flüchteten wir erfolgreich vor der Einladung noch zum Essen zu bleiben, und fuhren weiter nach Vilathikulam, wo die Einrichtung ist in der Lydia und Anna arbeiten und wohnen. Es ist immer schön auf jemanden Bekannten zu treffen und es ist noch viel schöner Deutsch zu reden und sich über all die Erlebnisse auszutauschen!!

Nach dem Mittagessen durften Anika und ich, die beiden bei ihrem Unterricht in die Child Labour School begleiten: Die Kinder waren wirklich goldig und aufgrund dessen, dass sie mittlerweile (Anna’s und Lydia’s Verdienst) „Sister, may I have the camera please!“ sagen können, sind sehr viele lustige Bilder entstanden! (Der Deal war sobald die Kinder diesen Satz fehlerfrei sagen können, bekommen sie die Kamera nur blöd, dass mittlerweile jedes der Kinder diesen auswendig weiß.) Danach mussten wir uns leider wieder sehr schnell wieder verabschieden, da wir noch ca. 5 Stunden wieder zurück fahren mussten…

 

Der erste Unterricht an der Krea School

Wie ich schon im letzten Post angekündigt hatte, sind Anika und ich nun seit 3 Wochen noch zwei Tage in der Woche in der Krea School beschäftigt, um dort mit den Kindern zu basteln, Upcycling zu versuchen, und Musik zu machen.

Die Krea School ist eine private Schule, in welcher den Kindern wirklich viele Möglichkeiten offen stehen. Das Ehepaar, die Besitzer der Schule, sind sehr darauf bedacht, die Kreativität und einzelnen Talente der Schüler zu fördern. Der Unterricht beinhaltet von Yoga bis Karate ungefähr alles, was man sich nur vorstellen kann und was mir auch besonders gefällt ist die familiäre Atmosphäre an der Schule. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke sind dies eigentlich auch gerade die Sachen, die mir gefehlt haben: Eine schöne, gelassene Atmosphäre und mehr Freiraum, in dem man seine eigenen Talente entdecken kann und seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen kann. Die Schule hat insgesamt ca. 700 Schüler und geht von der ersten bis zur 12. Klasse.

Die ersten beiden Stunden Unterricht in der Schule lassen sich eigentlich ganz gut mit den Worten spontan und chaotisch beschreiben. Normalerweise sollen wir pro Tag zwei Gruppen für jeweils 1,5 Stunden unterrichten, dabei ist das Alter der Kinder sehr unterschiedlich. In der ersten Gruppe waren Schüler von der 6. bis 9. Klasse, dann 1. bis 3. Klasse und 4. und 5. Klasse. Die vierte Gruppe gab es diese Woche noch nicht, da die Schüler aus so vielen verschiedenen Klassen kommen, sodass es etwas schwierig mit der Organisation ist. Für den Beginn hatten Anika und ich uns vorgenommen Bälle aus Luftballons und Sand zu machen, das hat mit der einen Gruppen sehr gut mit der anderen etwas weniger gut geklappt. Aber die Hauptsache war, dass die Kinder und wir Spaß hatten und das hatten wir auf jeden Fall. Nur das Klassenzimmer sah danach dementsprechend aus 😀

In den anderen zwei Wochen ist es uns dann zum Glück schon gelungen etwas Struktur und Ordnung in den Unterricht zu bringen, da wir besser einschätzen konnten, welchen Altersgruppen man wie viel zumuten kann. Und was schon funktioniert und was nicht. Mit der 1. – 3. Klasse haben wir in den beiden Wochen Papierboxen und Karten mit Mandalas gebastelt, mit den anderen Gruppen haben wir begonnen die Zeitungsröllchen für die Papierkörbe herzustellen und mit der ein oder anderen Gruppe klappt auch schon Bruder Jakob (englisch: „Brother John“) im Kanon.

 

 

Der Ausflug nach Kalanai

Letzte Woche Samstag durften wir unsere Schüler bei einem Ausflug nach Kalanai begleiten, das ist ein Damm des Kauveri – Rivers. Vorerst war jedoch die Aufgabe der Schüler sich in einem modernen Shoppingcenter umzuschauen und die verschiedenen Designs der Werbung und anderen Verkaufsplakaten zu analysieren. Das Shoppingcenter muss man sich vorstellen wie zum Beispiel ein Real bei uns, sprich schon sehr westlich geprägt mit Rolltreppen, mehreren Stockwerken inklusive einem Stockwerk mit Essen, wo es sogar Donuts, Milchshakes und andere, uns bekannte, Köstlichkeiten gab. Solche Shoppingcenter sind hier eher selten und so war es witzig für uns zu sehen, wie einige Schüler sich zum ersten Mal daran versuchten Rolltreppe zu fahren und auch sonst mit großen Augen durch die Gegend liefen. Anika und ich fühlten uns sehr wohl, da diesmal (was sonst eigentlich nie vorkommt) wir uns besser zurecht finden konnten, wie unsere „students“.

Nach dem Shoppingcenter ging es dann wieder in den Bus und weiter nach Kalanai. Es ist immer wieder faszinierend wie schnell sich hier die Landschaft ändert. So verwandelte sich diesmal innerhalb von einer guten Stunde die Landschaft von trockenen, flachen Feldern, zu einer sehr grünen, etwas hügeligeren Landschaft.                                                                         In Kalanai angekommen spazierten wir über den Damm und genießten dann, auf einem Platz am Rande des Flusses, unser Mittagsessen. Auf diesem Platz befanden sich mehrer Verkaufstände, Bänke, eine Wasserstation (die wir vorsichtshalber nur zum Händewaschen benutzen) und einige Fahrgeschäfte: eine Schiffsschaukel und eine Art Riesenrad. Diese mussten natürlich sofort ausprobiert werden und wenig später saßen wir  zusammen mit unseren Schülern in der Schaukel: Manche johlten, streckten die Arme in die Luft, andere versuchten sich möglich wenig zu bewegen und bloß nicht raus zu schauen, andere bekamen es doch etwas mit der Angst zu tun. Nach einem weiteren Abstecher in einen Park (schon wieder so viel grün!), wo dann noch der Geburtstagskuchen einer Schülerin verputzt wurde, ging es dann fast schon im Dunkeln wieder Richtung Manikandam….

Happy Birthday!

Happy Birthday!

Eine kurze Erklärung zu dem Bild: Wenn jemand Geburtstag hat, gibt es eigentlich immer Kuchen, Snacks oder Süßigkeiten. Der Kuchen hier besteht zur Hälfte aus Biskuitteig (mit mindestens 50% Zucker) und zur Hälfte aus einer Zuckerglasur  (sprich wer gut in Mathe aufgepasst hat, weiß der Kuchen besteht zu 75% nur aus Zucker :D). Es ist hier Brauch, dass der beste Freund/  die bester Freundin, der Kuchensponsor oder auch alle anderen, das  Geburtstagskind mit einem Stück Kuchen füttern (siehe Bild). Somit ist die Chance zu entkommen und keine Kuchen zu essen sehr gering 😀  Nach dem einige Freunde dann das Geburtstagskind gefüttert haben, wird der Kuchen an die restliche Geburtstagsgesellschaft verteilt 🙂 .  Noch zu dem Zuckergehalt: Man muss sagen (leider) gewöhnt man sich an alles 😀 am Anfang fande ich den Kuchen wirklich noch unglaublich süß und fast nicht essbar. Mittlerweile denke ich mir: „Naja ist schon süß, aber eigentlich geht es ja.“ 

 

Happy Diwali!

Letztes Wochenende war hier das Diwali-Fest. Dieses ist das größte, wichtigste Fest im Hinduismus, etwa wie Weihnachten im Christentum. Die ganze Familie kommt zusammen, es gibt unglaublich viel zu essen, man bekommt neue Kleidung oder trägt besondere Kleider und es gibt „crackers“, also Böller und Feuerwerk!!! Und das nicht nur einmal um 24:00Uhr!! Schon eine Woche vor dem Fest hat man es regelmäßig in der Umgebung krachen gehört und während den Feiertagen (Freitag, Samstag, Sonntag), war man durchgehend von einer lauten krachenden Geräuschkulisse umgeben! Bei Tag wurden die Böller gezündet und in der Nacht Unmengen an Raketen abgefeuert. Während dieser Zeit blieben Anika und ich im Projekt und Felix und Stefan aus Keera Eral kamen uns besuchen. Zusammen haben wir uns aufs Dach gesetzt und das Feuerwerk bestaunt. Als wir zusammen nach Trichy gefahren sind, um nochmal den Rockfort zu erklimmen, war der Bus etwas sehr überfüllt und der Boden der Straße voll mit Papierschnipsel der Böller und Straßenverkäufern, die Kleidung verkauften.  Das nächste Mal werde ich hierzu noch ein paar Bilder hochladen !!

Bis dahin eure Lea <3

 

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Hallihallo alle zusammen! Heute ist der 5. November es ist 13:00 und es hat schon wieder 34° Grad. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber manchmal vermisse ich so ein bisschen Regen und Kälte um meine kuscheligen Pullis anziehen zu können und das ohne zu schwitzen!! Oder eine heiße Tasse Schokolade um […]

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