Sri Lankan Refugee Projekt (SLR Projekt)

Was ist Heimat?

Was ist Heimat?

Wir wurden Fremde für die Bürger unseres Landes und ebenso sind wir Fremde für die Bewohner Indiens.“ (Akshaya Nath, indiatoday)

Dieses Zitat beschreibt meiner Meinung nach die schwierige Situation der srilankanischen Flüchtlinge, in Indien/ Tamil Nadu, ganz gut. Obwohl viele schon seit 30 Jahren in Indien wohnen oder sogar hier aufgewachsen sind, fühlen sie sich nicht als „Bürger Indiens“. Dies hängt vor allem auch damit zusammen, wie die Regierung mit den Flüchtlingen umgeht.

Nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka, der von 1983 bis 2009 andauerte, flohen viele Tamilen nach Tamil Nadu. Bis heute leben über 100.000 Menschen in schlecht versorgten Flüchtlingscamps, werden von Arbeitnehmern ausgebeutet oder bekommen weniger Gehalt, da ihnen die indische Staatsbürgerschaft nicht zugesprochen wird.

Schon seit mehreren Jahren kämpfen die Sri-Lanka-Tamilen dafür in der Gesellschaft und vor dem Gesetz anerkannt zu werden: Sie fordern eine doppelte Staatsbürgerschaft, eine bessere Integration/ Versorgung und eine gerechte Behandlung, sprich das Ende der Ausbeutung.

Der Bürgerkrieg in Sri Lanka war ein von 1983 bis 2009 dauernder bewaffneter Konflikt, in dem tamilische Separatisten, […], um Unabhängigkeit vom Inselstaat Sri Lanka kämpften. […] Der schwelende ethnische Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen mündete am 23. Juli 1983 in einen Bürgerkrieg. Nach über 25 Jahren endete der Bürgerkrieg am 18. Mai 2009 mit dem vollständigen militärischen Sieg der sri-lankischen Regierungstruppen über die Rebellen. Die Zahl der Todesopfer während des Krieges zwischen 1983 und 2009 wird auf 80.000 bis 100.000 geschätzt.“

Aufgrund der schwierigen Situation der Srilankanischen Flüchtlinge hat sich Don Bosco Media vor allem der Ausbildung und Weiterbildung der Srilankanischen Jugend angenommen, um ihnen eine Existenzgrundlage und eine Möglichkeit für eine gesicherte Zukunft zu eröffnen. Seit 2011 wurden mehr als 200 Studenten in DBIICE ausgebildet und in die Arbeitswelt entlassen.

Meine eigene Erfahrungen:

Auch bei dem Austausch mit den Srilankanischen Jugendlichen hier merkt man, dass sie sich keinesfalls als „Inder“ beschreiben würden, obwohl die meisten hier geboren wurden bzw. noch sehr jung waren als sie nach Tamil Nadu gekommen sind. Ebenso haben viele vor nach der Ausbildung, wenn es möglich ist, nach Srilanka zurückzukehren. Ob die Situation in Sri Lanka sich dann jedoch bessern wird, lässt sich infrage stellen. Dass die Integration hier nicht so wirklich funktioniert, ist meiner Meinung nach, das Verschulden der indischen/ tamilischen Regierung, die die Flüchtlinge anscheinend gar nicht integrieren will.

Ich finde unser Projekt ein schönes Beispiel dafür, das Integration gelingen kann, unter den Jugendlichen spürt man keinerlei Spannungen aufgrund dessen, dass der eine aus Indien und der andere aus Sri Lanka kommt. Und wenn abends manchmal alle Jugendlichen zusammen draußen sitzen, trommeln und tamilische Lieder singen, ist es einfach das unwichtigste der Welt, welchen ethnischen Hintergrund du besitzt.