Hallo alle zusammen!!

Wunderschöne Grüße aus dem immer noch sonnigen und heißen Indien!! (Eigentlich sollte demnächst mal die Regenzeit beginnen, aber die lässt anscheinend noch etwas auf sich warten…. die Father und Brother meinten, dass wegen des Klimawandels die Regenzeit immer weniger intensiv und kürzer wird. Das führt natürlich vor allem zu Problemen in der Landwirtschaft, wie auch zu Wassermangel generell)

Schon wieder sind die Wochen viel zu schnell vergangen und es gab viele aufregende und schöne Ereignissen aber erstmal möchte ich noch kurz vom Teacher’s Day am 8.September erzählen:

Donnerstag, 8.September:                                                                                     Zum einen wurde an diesem Tag Mother Mary’s Geburtstag gefeiert und zum anderen der Teacher’s Day, sprich der Tag der Lehrer, um den Lehrern für den Unterricht zu danken. (Darüber würden sich bestimmt auch einige Lehrer in Deutschland freuen… :D) Es wurden ein paar Reden von Schülern und von Lehreren gehalten, davon habe ich leider meistens nichts verstanden, aber die waren bestimmt schön 🙂 und dann gab es noch verschiedene Aufführungen eigentlich hauptsächlich Tänze und Leute, die etwas vorgesungen haben. Echt eine total nette Idee und wunderschön gemacht! Und an alle Jungs da draußen: Von den tamilischen boys könnt ihr euch alle eine Scheibe abschneiden, die haben es schon ziemlich drauf! Was natürlich nicht heißen soll das die Mädels nicht auch gut waren!! 😀 Am Abend gab es dann noch ein Festessen, dass heißt Fleisch und mehrere Soßen und eine Art Pudding zum Nachtisch!! *_*

So nun wieder ein Zeitsprung zurück in die „Gegenwart“ (wohl eher frühere Vergangenheit):

Montag und Dienstag, 13/14. September:                                                            Diese Woche am Montag sind Anna und Marie zu uns ins Projekt gekommen und haben uns ein paar Tage besucht. Es war echt schön mal wieder so richtig Deutsch zu reden (Anika und ich versuchen die meiste Zeit uns auf Englisch zu beschränken) und sich über die Erfahrungen auszustauschen! Allerdings hatte sich der „geplante Urlaub“ für die beiden dann etwas anders entwickelt… 😀 Aufgrund dessen, dass von Montag bis Donnerstag ein Meeting bei uns im Haus war, (Alle Salesianer aus Indien, die mit Straßenkinder arbeiten, haben sich getroffen um das Jahr zu planen und sich auszutauschen) war besonders viel in der Küche zu tun: Das führte zu großer Emotionalität bei uns Vieren, da beim Zwiebeln schälen regelmäßig die Tränen flossen.

Zudem hatten Anika und ich unsere erste richtige Unterrichtsstunde! (In der ersten Stunde haben wir hauptsächlich Kennenlernspiele gespielt…) Wir haben unsere Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt, bzw. die vorherigen Voluntäre haben das schon für uns getan, zum einen die Basic Lessons, sprich die Schüler sprechen noch so gut wie gar kein Englisch und die Fortgeschrittenen. Anika hat nun vorerst mal, die Anfänger und ich die Fortgeschrittenen. Vor allem momentan tun wir uns noch etwas schwer mit der Unterrichtsvorbereitung, da wir erst herausfinden müssen, welches Vokabular, welche Grammatik die Schüler schon hatten und welche Aufgaben und Übungen im Unterricht funktionieren und welche nicht….

Mittwoch, 14. September: Am Mittwoch Abend waren wir (Marie, Anna, Anika und ich) mit einigen Schülern in Trichy und sind auf den Rockfort „hochgeklettert“. Anika und ich fanden die 304 Treppenstufen Aufstieg eigentlich nicht so schlimm, aber unsere tamilischen Freunde kamen ganz schön ins schwitzen 😀  Da sind wir halt doch anderes gewohnt… Ganz oben auf dem „Berg“ stand ein kleiner hinduistischer Tempel (leider weiß ich nicht mehr genau für welchen Gott). Von dort hatte man einen wunderschönen Blick über die Stadt leider war es fast schon dunkel, aber auch die ganzen Lichter der Häuser sahen wirklich wunderschön aus. Nach den gefühlten 200 Fotos die wir geschossen hatten, davon vielleicht 5 von meinem Handy, traten wir den Weg nach unten an. Ich bin sehr froh, dass wir momentan immer noch jemanden dabei haben der sich auskennt und der uns hilft sich durch die vielen Menschen zu drängeln , den Straßenverkäufern und Bettlern zu entwischen und auch die Straße zu überqueren!! Ich glaube die beste Taktik ist: Wenn der vordere Teil der Straße frei ist, geht man langsam in die Mitte, bleibt stehen und wartet bis man sich vor einem Motorrad- oder Rikschafahrer vorbei mogeln kann. Aber bis ich dieses Prinzip wirklich beherrsche, kann es glaube ich noch ein paar Wochen dauern.

Donnerstag, 15.September:
Am Donnerstag durften wir, sehr zu unserer Freude, die Father und Anna und Marie auf einen Ausflug nach Velankanni begleiten. Das hieß um 5.00 am aufstehen und dann rein in unseren hinduistisch verzierten Bus. Die Fahrt dorthin insgesamt ca. 5 Stunden ließ sich aufgrund des Fahrtwinds, der Musik und generell der indischen Umgebung ganz gut aushalten. Für uns ist jede Autofahrt immer noch wie Kino….es gibt so viel zu sehen und es wird einfach nicht langweilig die Landschaft und auch das Treiben in den Städten zu beobachten!

Unser erster Halt war in Thanjavu, wo 1906 die ersten Salesianer Don Bosco landeten und eine Einrichtung gründeten. Dort in einer Higher Secondary School Don Boscos frühstückten wir und fuhren dann weiter. Nach noch einem weiteren Stop am Straßenrand um frische Kokusnüsse zu trinken und zu essen kamen wir schließlich so gegen halb zwölf in Velankanni an.

„Als Ort der Marienerscheinung ist Velankanni der wichtigste christliche Wallfahrtsort Indiens. Um 1600 soll es in Velankanni insgesamt drei Marienerscheinungen gegeben haben. An der Stelle der Marienerscheinung wurde eine Kirche errichtet, die mehrfach umgebaut und erweitert wurde, zuletzt 1974/75. Zahlreiche Pilger kommen nach Velankanni und beten um die Heilung ihrer Krankheiten. Personen, die nach einer Wallfahrt geheilt worden sind, spenden oft Nachbildungen der geheilten Körperteile aus Gold oder Silber. Ähnlich der Praxis bei Hindu-Wallfahrten lassen sich viele Pilger das Haar scheren (vgl. Tempelhaar). Außer von Katholiken wird die Basilika von Velankanni auch von örtlichen Hindus und Muslimen besucht. Für die Pilger, die aus verschiedenen Teilen Indiens nach Velankanni strömen, werden Messen in acht verschiedenen Sprachen gehalten: Tamil, Englisch, Malayalam, Kannada, Telugu, Konkani, Hindi und Marathi. “ (Wikipedia)

Dort hatten wir zuerst einmal Zeit uns wieder „frisch“ zu machen und dann trafen wir uns mit den Fathern um in einem kleinen Raum in der Kirche eine private Messe abzuhalten. Ich war sehr froh an diesem Tag mit den Fathern hier zu sein, weil so bekam der Besuch eine ganz andere Atmosphäre und Bedeutung als wenn man einfach nur als Tourist durch die Kirche wandert. Nach dem Mittagessen und dem Besuch der New Mother’s Church, fuhren wir dann mit dem Bus noch ein kleines Stück bis ans Meer!!!  Es war zwar nicht so wie man es aus den Reisebroschüren kennt, sprich weißer Strand und türkises Wasser, aber trotzdem Meer ist Meer. Im Meer badeten und standen zahlreiche Jugendliche, Kinder und Männer, die sich an diesem Tag bei bestimmt 40 Grad im Schatten abkühlten.

Danach war es dann auch schon wieder Zeit den Heimweg anzutreten. Nach ungefähr 3 Stunden Busfahrt über die ruckelige Straße, machten wir noch einen Stopp in Thanjavu und schauten uns die riesigen Hindutempel an! Vor allem bei Nacht mit der Beleuchtung sahen sie besonders beeindruckend aus!

Der Hindutempel

Der Hindutempel

Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir dann ziemlich müde und geschafft aber zufrieden Manikandam…..

Ansonsten waren Anika und ich in der letzten Woche viel mit dem Unterricht beschäftigt, da wir momentan noch sehr lange für die Vorbereitung brauchen. Aber das wird hoffentlich bald besser! Ab nächster Woche werden wir dann auch in eine Schule hier in der Nähe gehen um Englisch zu unterrichten bzw. können wir uns auch selber überlegen wie wir den Unterricht gestalten wollen.  Anika und ich hatten da überlegt, uns mal Upcycling zu versuchen 😀 Mal schauen ob das so funktionert…. Wir haben schonmal in unserem Zimmer versucht mit Kartons, Styropor etwas Ordnung zu schaffen und ich finde das Ergebnis gar nicht schlecht!

Die letzten zwei Tage war hier der Provincial zu Besuch. Das heißt das „Oberhaupt“ von den Salesianern in der Provinz von Tiruchy. Die Brother und Father können sich mit ihm über das vergangene Jahr reflektieren und auch persönliche Probleme besprechen. Zur Feier des Tages gab es auch wieder ein Programm von den Students und Anika und ich wurden dazu angehalten einen deutschen Song zu singen und zu tanzen. Im Gegensatz zu unserem Tanz, der hochgelobt wurde, wurde unsere Performance von 99 Luftballons eher nicht thematisiert 😀 Anscheinend hat das Mikrofon nicht gut funktioniert oder so….

99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont :D

99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont 😀

Viele Liebe Grüße und bis bald!!