Nun endlich melde auch ich mich mal wieder zu Wort. Jetzt gab es einige Zeit nichts zu lesen, was verschiedene Gründe hat. Im Moment leben wir hier noch ein sehr europäisches Leben. Unsere Tage bestehen aus Spanischhausaufgaben machen am Vormittag, lernen und in der Stadt spazieren gehen. Jeden Mittag um ein Uhr gibt es Essen, mit vielen leckeren Früchten zum Nachtisch(die Mangos hier sind unsagbar lecker und ich weiß schon jetzt, dass ich die Mangos in Deutschland nie wieder besonders mögen werde:)). Am Nachmittag dann Sprachschule, zu der wir uns – tada- schon alleine mit dem Bus finden! Wir haben rausfinden könnnen wo wir umsteigen müssen und können jetzt ganz einfach einen der vielen kleinen Busse an den Straßenrand winken und einsteigen. Die Abende verbringen wir meistens zusammen im Zimmer mit vielen schönen Gesprächen,  Tagebuch schreiben, Tagesschau schauen und mehr über Peru und Lima erlesen. Denn als junge und eindeutig europäisch aussehende Frauen sollten wir hier abends alleine nicht mehr in der Stadt unterwegs sein – davon haben uns alle abgeraten und so lassen wir das vorerst lieber.

So ungefähr sehen unsere Wochen aus. Das Eintauchen in dieses andere Leben, in die Sprache, in die peruanische Kultur ist spannend. Es ist schön hier zu sein, es geht uns gut und wir haben irgendwie immer etwas zu tun, sodass wir bis jetzt noch nicht zu viel Heimweh hatten. Auch wenn es immer wieder Momente gibt, in denen mir der eine oder andere sehr fehlt. Ein Anfangstief hatte bis jetzt weder Anna noch ich, was aber wahrscheinlich vor allem daran liegt, dass wir hier einfach wirklich noch wie Touristen leben und viel Kontakt nach Hause haben können.

Trotz allem sind wir noch nicht in Quebrada Honda in unserem Projekt angekommen und es  fühlt sich oft nach einer viel zu langen Zeit hier in Lima an, die wir ja irgendwie auch wie Touristen verbringen. Ich glaube es wird Zeit für uns, dass wir in unserem Projekt anfangen können das zu tun, wofür wir hier sind. Wofür wir gekommen sind. Auch wenn wir die Zeit hier in Lima für unser Spanisch brauchen, brennt da in uns beiden der Wunsch, endlich nach Quebrada gehen(naja, fliegen) zu können. Daher auch so lange keine Berichte. Denn eigentlich soll es vor allem unsere Arbeit im Projekt sein, von der ich, von der wir erzählen wollen. Hier in Lima die Altstadt anzuschauen und den Pazifik zu sehen(eine sehr liebe Mitarbeiterin aus dem Haus war mit uns dort) sind wunderschöne Erfahrungen und stehen doch so im Gegensatz zu dem, wofür wir eigentlich hier sind…trotz allem auch ein paar Bilder von unseren typisch touristischen Erlebnissen im Anhang.

Unserem Spanisch geht es ganz gut. An manchen Tagen haben wir richtige Erfolge zu verzeichnen und verstehen so viel mehr als noch am Tag davor, und an anderen Tagen ist es sehr schwer und depremierend. Aber es wird besser und wir können uns schon ganz gut verständigen. Wir haben für die Patres und itaienische Ärzte, die zu Besuch waren, typisch deutsch gekocht und haben sehr viel Freude mit unserer peruanischen Köchin gehabt, die uns ganz ganz lieb unterstützt hat. Ein Essen kochen für 14 Leute und dann auch noch mit drei Gängen…aber alles hat gut geklappt, lediglich bei der Möhren-Ingwer-Suppe habe ich es mit dem Ingwer ein bisschen gut gemeint;)…..

Abendliche Grüße zu euch ins nächtliche Deutschland. Uns geht es also wirklich gut und wir freuen uns schon sehr,  im Oktober endlich im Projekt anzukommen. Quebrada kann also kommen…..

eure Laura