„La- ura, Gatarina“ hören wir die Kinder uns schon von weitem begrüßen. „La-ura und Gatarina“- so sprechen die Kinder unsere Namen aus und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir durch Rango gehen und sie unsere Namen rufen, um uns Hallo zu sagen. Sie kommen zu uns und wollen: „Gitari, Gitari“. Laura und ich haben beide unsere Ukulelen dabei und die Kinder lieben es, auf diesen zu spielen. Jeden Tag ist es mit das Erste, was sie zu uns sagen und wenn wir dann die „Gitari“ holen, fangen sie begeistert an, auf diesen zu spielen und dazu zu singen. Jeder will spielen und manchmal gibt es ein kurzes Gerangel darum, wer als nächstes darf oder sie rufen „La-ura“, „Gatarina“ und zeigen auf die Person, die die Ukulele schon viiiel zu lange hat, damit sie an die Reihe kommen.

Die Stunden mit den Kindern machen uns viel Spaß und wir freuen uns über die Momente, in denen wir die Kinder mit unseren Ukulelen glücklich machen können. Allerdings gibt es auch sehr schwierige Momente. Vor ein paar Tagen waren Laura und ich auf dem Weg zum VTC (Vocational Training Center, das Ausbildungszentrum hier auf dem Gelände) Auf einer Mauer, an der wir vorbeikommen liegt ein Junge, der fast jeden Tag zum Spielen zu uns kommt, und schläft. Er wacht nicht auf, als wir vor ihm stehen und uns unterhalten, wir denken, dass er von einer kurzen Nacht auf der Straße müde ist und lassen ihn schlafen. Später kommt er, als wir mit anderen Kindern grade etwas spielen. Ganz anders als sonst sieht er irgendwie traurig aus. Er hat keine Lust auf die Spiele und wir vermissen sein ansteckendes Grinsen. Ein anderer Junge übersetzt für uns: der Junge möchte nicht spielen, weil er so großen Hunger hat und deswegen so müde ist. Ein Salesianer gibt ihm 2 Bananen und danach fängt er wieder an zu lachen und will mitspielen. Als dann alle Kinder gehen müssen, kommt er zu Laura und sagt: „Umugati, umugati“ Das heißt Brot. Wer wird auch schon von 2 Bananen am Tag satt? Oft werden Laura und ich nach „Banana, Banana“ oder eben Brot oder irgendetwas anderem gefragt.

Genau deswegen wollen wir das von unseren Vorgängerinnen begonnene Projekt weiterführen: Sie haben 2-3 Mal im Monat für die Kinder von den Spendengeldern eingekauft und gekocht. Jeder, der mindestens einmal in der Woche in der Schule war, darf mitessen. So müssen sich die Kinder wenigstens an diesen Tagen keine Sorgen darüber machen, wo sie als nächstes etwas zu essen herbekommen und haben gleichzeitig mehr Motivation, zur Schule zu gehen.

Am Samstag waren wir auf dem Markt und haben Reis, Tomaten und Auberginen für die Kinder gekauft. Als wir abends vom Markt zurückkamen, waren die Kinder noch da und ein Salesianer hat ihnen gesagt, dass es am nächsten Tag Essen geben wird, damit sie es allen anderen Kindern weiter erzählen. Die Kinder haben sich riesig gefreut und fingen an zu singen. Der Salesianer hat für uns übersetzt: „Morgen werde ich was essen, morgen werde ich was essen“ sangen die Kinder. Am nächsten Tag konnten wir 43 Kindern eine Mahlzeit geben. Das Essen für alle 43 Kinder zusammen hat umgerechnet ungefähr 10 Euro gekostet. Die Kinder haben sich riesig gefreut.

 

Beim Handstand machen..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit etwas mehr als einer Woche haben wir jetzt Kinyarwanda-Unterricht

 

 

 

 

 

 

 

 

Viele Grüße aus Rango

Katharina