Janine in Nkhotakota

Abenteuer Afrika

Ja, ich lebe noch :)

Nach langer Zeit kommt endlich noch mal ein Lebenszeichen aus der Ferne.

Tut mir Leid, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen, aber irgendwie kam ich einfach nicht dazu..
Mein Jahreswechsel war sehr schön, ich bin mit Henrike und ihrer Schwester, die zu Besuch hier war zu einer richtig schönen, etwa 15km entfernt en Stelle am Strand gefahren . Dort haben wir gemütlich zu Abend gegessen, gekniffelt und das Wellenrauschen und den Mondschein genossen.
Statt Böllern habe ich um Mitternacht nur 2 Autos hupen hören, was wahrscheinlich der Willkommensgruß für 2013 war!

Anfang Januar ist Henrike mit ihrer Schwester verreist und ich durfte das Experiment „Janine ganz allein im fernen Malawi“ ausprobieren. Da die Schule nach den Weihnachtsferien ebenfalls wieder angebrochen war es aus mit Freizeit für mich und es ging wieder ans Arbeiten. Es war schön, alle Kids mit ihren freudestrahlenden Gesichtern wiederzusehen und es tat mir persönlich auch gut, wieder ans Arbeiten zu kommen. Die ersten Schulwochen waren doch etwas stressig, da für die Schüler Ausweise erstellt wurden. Dafür war ich verantwortlich, hab die ganzen Bilder gemacht und anschließend dem Computerlehrer gegeben, der diese am Computer als Ausweise verarbeitet hat und dann bin ich in die Stadt geflitzt um die Ausweise auszudrucken.

Mitte bis Ende Januar kamen dann Krankheitszwischenfälle, die mein Ziel zu sagen: „Ich bleib schon gesund!“ in den Boden versinken ließen. An einem Mittag hab ich Eier vom Vortag gegessen, was sich als nicht sehr klug herausstellte, da ich abends und nachts insgesamt 6 mal rückwärts essen durfte. Am nächsten Morgen bin ich logischerweise nicht zur Schule gegangen, wurde aber gegen halb 8 durch Lärm, den ich vor der Türe hörte geweckt. Dann rief die Stimme von Father Chris: „Janine, bist du wach und noch am Leben?“ und ich antwortete mit einem verschlafenen „Ja, gib mir 2 Sekunden.“, öffnete meine Augen, sah aus dem Fenster und stelle fest, dass sich die ganze Schule vor unserem Haus versammelt hatte. Als ich die Tür öffnete begannen die Schüler ein Lied zu singen, was auch sonst in der Assembly gesungen wird. Das hat mich mega gefreut, vorallem weil es auch zeigt, dass denen was an einem liegt. Es war wirklich rührend und ganz unerwartet 🙂 Unsere Köchin und meine Freundin Juliet kam ebenfalls noch als überraschender Besuch vorbei und ein, zwei Tage später war ich auch wieder ganz die Alte.

Der zweite Zwischenfall hatte wieder mit meinen Fußwunden zu tun. Bereits vor 3 Monaten oder so habe ich mir ja durch Flip-Flops Wunden zugezogen, die aber mitlerweile glücklicherweise verheilt sind. Allerdings häuft sich die Anzahl der Mücken und ich werde öfters gestochen und kann die Finger nicht von meinen Stichen lassen. Ich kratzte mir die Stiche auf, dann brachten Fliegen Bakterien in die Wunden und im Endeffekt schwoll der Fuß an und ich musste mit Father Joseph das Krankenhaus aufsuchen. Der Arzt nahm an, dass es eine Pilzinfektion war und verschrieb mir ich 18 Pillen pro Tag die ich 5 Tage einnehmen musste. Das Antibiotikum schlug mir dann aber auch auf den Magen und bereitete mir ein allgemeines Unwohlsein und Schwächegefühl, aber glücklicherweise hab ich die Einnahme jetzt beendet, meine Wunden sehen besser aus und mir geht’s wieder prima!

Mein Visum, was wir im Dezember (mit der heiklen Grenzgeschichte beantragt haben), hat Father Joseph in Lilongwe verlängern lassen, aber jetzt ist die Bescheinigung für die Arbeitserlaubnis auch endlich da, also kann ich ohne Probleme ein- und ausreisen. Das ist vorallem für Kenia und Südafrika wichtig zu wissen. Dann ist das auch schonmal geritzt und ich brauche mich auf keine böse Überraschung am Flughafen gefasst zu machen!

Am 29. Januar haben Father Joseph und ich Henrike dann vom Flughafen in Lilongwe abgeholt und demnach ist die ganze Community wieder vereint. Die Zeit der sturmfreien Bude habe ich auf gewisse Weise schon genossen, aber es ist auch schön, Rike wieder um mich zu haben.

Dieses Wochenende war es besonders belebt auf unserem Campus, da vom 01. bis 03. Februar ein Don Bosco – Fest anstand. Zu Gast hatten wir rund 140 Jugendliche, darunter auch knapp 40 meiner Schüler, was ich sehr schön fand. Freitag Abend kamen die Kids an, Rike und ich haben zur Begrüßung und Auflockerung ein paar Kreisspiele als „Icebraker“ moderiert und die Grundstimmung war schonmal super. Anschließend ging es dann zum Abendgebet in die Kirche, was die Schwestern des benachbarten Konvents vorbereitet hatten. Währenddessen wurde ich aber herausgerufen, da einer meiner Schüler (aus welchem Grund auch immer) eine kleine Nadel verschluckt hat, die das Namensschild an seinem Shirt befestigt hatte. Der erste Gedanke war, dass das Ding so schnell wie möglich raus sollte und daher haben wir mit Husten etc. versucht die Nadel Richtung Mund zu befördern. Da diese Versuche aber kläglich scheiterten hab ich Father Joseph aus der Messe geholt, der dann mit „dem Notfall“ und mir ins Krankenhaus gefahren ist. Im ersten war leider kein Arzt zu finden, im zweiten Krankenhaus unseres Orts hatten wir aber Glück und konnten einen Arzt sprechen. Dieser ging jedoch davon aus, dass der Pin schon lange auf dem Weg Richtung Magen ist und nicht mehr im Hals steckt. Daher wurde dem Patienten nur geraten möglichste viel zu essen und zu trinken, damit das Stück Metall auf natürliche Art und Weise den Körper verlassen kann. Mensch, mensch, das hätte aber auch anders ausgehen können 😉
Am nächsten Morgen sind wir um 5 Uhr aufgestanden, zum Motto passend wurden ein paar Bäume gepflanzt und dann habe ich bei Frühstücksvorbereitungen geholfen. Als dies beendet war gingen die Vorbereitungen für das Nachmittagsprogramm los, abends gabs noch eine Disko für die Kids und gegen 1 Uhr ging es dann ins Bett. Am Sonntag Morgen gingen alle gemeinsam in die Chichewamesse, danach gab es Mittagessen und anschließend gingen die Kids nach einem kurzen Zusammentreffen nach Hause. Ruhen konnte ich dann allerdings nicht, sondern ich habe mich auf den Weg zu Juliet gemacht, da es ihr wohl nicht so gut ging. Abends habe ich mit den Fathers gemeinsam noch ein Fußballspiel des Afrika-Cups geschaut, der momentan in Südafrika stattfindet und gegen 11 Uhr bin ich hundemüde ins Bett gefallen.

In der kommenden Woche geht die Zwischenexamenvorbereitung los und vom 23. bis 28. Februar fliegen Henrike und ich zum Zwischenseminar nach Nairobi, Kenia, wo wir alle Don Bosco Freiwilligen, die dieses Jahr in Afrika eingesetzt sind wiedertreffen, um unsere bisherigen Erlebnisse zu reflektieren.
Kaum zu glauben, dass bald schon Halbzeit ist!

Ich hoffe, in Deutschland ist alles soweit noch okay!

Ganz liebe Grüße,
Eure Janine

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  1. Benedict Steilmann

    In Deutschland ist alles soweit okay, denke ich.
    Ihr macht ja ein tolles Programm da. Danke für deinen Bericht.
    Herzliche Grüße, auch an Rike!
    Benedict

  2. Eleonore Neumann

    Hallo Janine,
    nochmals herzlichen Glückwunsch zur Arbeitserlaubnis, gut, dass die Sache geklärt ist. 🙂
    Hab weiterhin soviel Feude und Spass an Deiner Arbeit.
    Liebe Grüße von den Homies :- *

  3. Jonas

    Wow, da hast du ja mal wieder einiges erlebt 😉
    Wünsche dir ganz viel Spaß in Nairobi und genieß die Zeit mit den anderen Freiwilligen.
    Die Bilder sind sehr cool. Ich glaube Essen und Tanzbewegungen unterscheiden sich nicht stark von den tansanischen 😉

  4. Maik Neumann

    Na mein Schwesterherz ♥
    Es freut mich das dir die Zeit so viel Spaß bereitet und du so viele schöne Erfahrungen sammeln kannst!! Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und tolle Erlebnisse die dir jeden Tag ein Lächeln aufs Gesicht zaubern können 🙂
    Ich hab dich unendlich doll lieb :-*

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