Hannah in Sambia

"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht"

Auf nach Livingstone!

Nach einer gefühlten Ewigkeit finde ich endlich wieder Zeit, einen Blogbeitrag zu schreiben. In den letzten Wochen ist so viel passiert, dass ich einfach nicht eher dazu gekommen bin. Wir waren nämlich die erste Hälfte des Februars gar nicht in unserem Projekt in Mansa, sondern in Lusaka zum Zwischenseminar und anschließend mit der Seminargruppe in Livingstone und im Chobe Nationalpark, aber alles der Reihe nach….

 

Anfang Februar ging es für Rosa und mich höchst widerwillig zum Zwischenseminar nach Lusaka. Wir hatten leider so überhaupt keine Lust, unser Projekt zu verlassen. Unser Rektor sah sich einen Tag vor Seminarbeginn (an dem wir natürlich immer noch stur unsere Verzögerungstaktik praktizierten) mehr oder minder genötigt duchzugreifen und zwang uns, nun doch endlich das Busticket in die Hauptstadt zu kaufen. Schweren Herzens mussten wir also Mansa verlassen. Zum Glück war unser Motivationstief dann aber schnell überwunden, als uns unsere Koordinatoren aus Deutschland sowie 6 Mitvolontäre aus Sambia, Rwanda und Uganda im Provinzialhaus in Lusaka in die Arme schlossen. Das Gepäck voller  Erfahrungen, Fotos, Geschichten und Lachen konnten wir uns 6 Tage lang austauschen und sowohl über lustige Momente als auch über Probleme im alltäglichen Leben diskutieren. Die Atmosphäre war wunderbar, nicht zuletzt durch die Schokolade, die extra 7000 Kilometer weit für uns eingeflogen wurde. Außerdem konnten wir viele Spiele und Energizer austauschen und so unser Repertoire für das Oratorium durch die Ideen der anderen erweitern. Sogar für eine Kanutour zur Entspannung war Zeit.

Wir haben die Tage mit den anderen Volontäre sehr genossen und sind dankbar für den Austausch. Trotzdem steckten Rosa und ich mit unseren Gedanken auch immer ein bisschen in Mansa fest. Jeden Tag haben wir den Schülerinnen und Schülern Nachrichten geschrieben und versichert, dass wir zurückkommen und sie auch alle so sehr vermissen. In dieser Woche ist uns einmal mehr bewusst geworden, wie schnell die Zeit vergeht. Das lag nicht nur daran,dass wir auf dem Seminar einen Brief bekommen haben, den wir noch vor unserer Ausreise an uns selbst geschrieben hatten. Das Seminar hat auch die Hälfte unseres Aufenthaltes hier markiert. Manchmal fällt es mir schwer, die Zeit zu reflektieren, denn in einem Moment fühlt es sich an, als wäre ich gerade erst angekommen und im nächsten, als wäre Mansa mein Zuhause. Das Seminar endete mit der Präsentation unserer “Masterpläne” für das kommende halbe Jahr: 8 Mädchen mit 8 Plänen für 4 verschiedene Einrichtungen in 3 ostafrikanischen Ländern. Nach einer Woche Seminar haben wir Lusaka also verlassen, voll bepackt mit frischer Motivation und neuen Ideen.


Nach dem Seminar wollten wir die Gelegenheit einmal in Lusaka zu sein gleich nutzen und von dort aus weiter nach Livingstone reisen. Das war eine tolle Chance, die berühmten Viktoriafälle zu sehen. Also haben wir eine Woche Urlaub eingelegt. Obwohl wir die Schülerinnen und Schüler sowie die Kinder und Jugendlichen im Oratorium vermisst haben, war es auch eine schöne Gelegenheiten, das Land, indem wir für ein Jahr leben, besser kennenzulernen und mit Freunden ein bisschen auszuspannen. Natürlich waren die Victoriafälle ein Highlight auf unserer Tour. Dafür sind wir extra morgens schon vor 6 Uhr aufgestanden, um die großen Touristenmassen zu vermeiden und einen Blick auf den Sonnenaufgang erhaschen zu können. Die Schönheit der Landschaft und die raue Natur war unglaublich beeindruckend, so dass wir den ganzen Vormittag an den Fällen verbracht haben. Wie so oft sagen Bilder hier vermutlich mehr als 1000 Worte…

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war eine Safari im Chobe Nationalpark in Botswana. Um dort die vielen wilden Tiere beobachten zu können, sind wir schon früh am Morgen über die Grenze gefahren. Nach einer Bootstour auf dem Choberiver und einem Mittagessen in einer gemütlichen Lodge nicht weit vom Ufer hat uns unser Guide für eine Tour mit dem Jeep durch den Park abgeholt. Während wir die Fahrt genießen konnten und dabei zahllose Elefanten, Büffel, Paviane und Antilopen beobachtet haben, wurde mitten im Herz des Nationalparks ein Camp für die Nacht aufgebaut.

Als wir erschöpft von dem langen Tag und voller neuer Eindrücke dort ankamen, warteten schon 8 gemütliche Zelte und ein Abendessen auf uns. Es war zuerst ein komisches Gefühl, zwischen all den wilden Löwen, Hyänen und etlichen anderen Tieren einfach aus dem Auto auszusteigen. Aber letztendlich werte ich die Nacht im Nationalpark als eine absolut einmalige Erfahrung. Im Zelt zu liegen und genau zu wissen, dass wilde Tiere draußen herumlaufen, einige davon auch zu hören… das war unglaublich und sicher eine Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde! Am nächsten Morgen wurde unser Besuch in Botswana dann von einer frühen Tour mit dem Auto durch den Park und einem leckeren Frühstück komplettiert, bevor es wieder zurück nach Sambia ging.

Nach diesen zwei aufregenden Wochen voller neuer Eindrücke und Erfahrungenh hat sich nach Mansa zu fahren angefühlt, als würden wir nach Hause kommen. Nach so langer Zeit ohne die Kinder und Jugendlichen im Projekt sind wir umso glücklicher, jetzt wieder jeden Tag in der Schule und im Oratorium verbringen zu können.

 

Liebste Grüße aus Mansa

Eure Hannah

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  1. Volker

    Hallo Hanna das war wieder ein sehr schöner Blog und man ist immer wieder beeindruckt wie du das schreibst ich hatte richtig Gänsehaut wie bei einem spannenden Roman mach weiter so es sind wertvolle Erfahrungen für dein Leben es grüßen dich herzlich Gerda und Volker

  2. Thomas Frenzel

    Hallo Hannah,
    dass sind ja tolle Bilder und Eindrücke der letzten Wochen. die wirst Du sicher so schnell nicht vergessen.
    Ich hoffe, Du konntest inmitten der wilden Tiere trotzdem schlafen 🙂
    Weiterhin eine schöne und ereignisreiche Zeit.
    Hier hatten wir heute frühlingshafte 18 Grad, und das im Februar!
    Liebe Grüße aus Frankfurt
    Thomas

    • Hannah Kurtze

      Dankeschön, hier hört die Regenzeit so langsam aber sicher auf. Von COLD season ist aber beim besten Willen nicht viel zu merken. An den Nachmittagen ist es ziemlich heiß und nach 3 Runden Fangenspielen mit den Kindern bin ich schon geschafft 😅 Viele Grüße!

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