Hannah in Sambia

"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht"

Lasset die Spiele beginnen…

Nach einer etwas längeren Pause gibt es heute endlich den nächsten Blogartikel aus Mansa. Tatsächlich startete das neue Jahr recht ruhig und auch die Schule ist nun erst seit zwei Wochen wieder geöffnet. Wobei knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler auf die erste Woche dankend verzichtet hat. Die 8. und die 10. Klasse hatten aus irgendeinem Grund offiziell Schonfrist und so startete das Trimester verhältnismäßig ruhig.

Das neue Jahr fing für Rosa und mich mit einer nicht ganz so erfreulichen Botschaft an: Father Chris wird nach Lusaka versetzt, da er in seiner Funktion als Verantwortlicher für die Jugend der Provinz dort gebraucht wird. Nach über 4 Monaten hier sind wir zu einer kleinen Wohngemeinschaft zusammengewachsen und haben uns immer besser kennengelernt. Daher traf uns die Nachricht, dass Father Chris gehen muss. Keine Witze mehr, wenn man sich mal in der Küche trifft, keine elend langen Abendessen mehr, weil er immer so lange zum Salat schneiden brauchte, keine Sprüche mehr und auch keine gruselig-komischen Geschichten mehr über Geister und kleine weiße Männchen im Flur. Aber was noch viel schlimmer ist: Ein Pfarrer weniger in der Gemeinde und kein Hauptverantwortlicher mehr für das Jugendzentrum…

Nachdem wir alle den Schock über diese Nachricht verwunden hatten, reiste Father Chris auch schon ab in Richtung Panama, wo der Weltjugendtag stattfindet. Hinterlassen hat er uns einen Monatsplan mit täglichen Aufgaben für das Oratorium. Seither wird das Jugendzentrum von Brother John geleitet und wir geben als Team unser Bestes, alles so umzusetzen, wie es ursprünglich angedacht war. Jeden Tag gibt es daher nun für alle Kinder ein Spiel, welches das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Zusammenarbeit in der Gruppe fördern soll.

Das kann manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein, insbesondere wenn das Oratorium gut besucht ist und 200 Kinder zur gleichen Zeit beschäftigt werden müssen. Nach der ersten Woche hatten die Kinder aber verstanden, dass es jetzt jeden Tag ein Gruppenspiel auf dem Basketballplatz gibt. Mittlerweile versammeln sie sich dort schon fast von alleine und auch die Einteilung der Kleingruppen geht immer schneller von statten. Wir bekommen für diese Zeit zum Glück Hilfe von den anderen Jugendleitern aus den Sportclubs. Andernfalls könnten wir so viele Gruppen gar nicht zur gleichen Zeit betreuen. Das ist nicht nur eine große Erleichterung, es lässt uns auch als Leitungsteam besser zusammenwachsen. Es ist schön zu sehen, wie wir so auch unter den Jugendleitern langsam Freundschaften knüpfen.

 

Und nach Feierabend spielen wir auch gern mal eine Partie Wasserkegeln gegeneinander. Die täglichen Spiele finden nämlich neben den Kindern auch die älteren Teilnehmer im Oratorium ganz cool. Und die wollen wir natürlich nicht vergessen…

 

Im Moment dreht sich im Jugendzentrum und in der Schule alles um das Don Bosco Fest am kommenden Donnerstag bzw. Samstag. Dafür werden schon seit einigen Tagen diverse Auftritte eingeübt, um ein Programm gestalten zu können. Auch wir Volontäre sind natürlich wieder einmal gefragt, etwas beizusteuern. Dieses mal haben wir uns aber gegen einen Auftritt auf der großen Bühne entschieden und stattdessen beschlossen, ein Don Bosco Alphabet auszuhängen. Zu jedem Buchstaben des Alphabets von A bis Z haben wir uns etwas überlegt, das mit Don Bosco zutun hat. Dazu gibt es dann immer 3-4 Sätze zur Erklärung. Ab Anfang dieser Woche soll dieses kleine Lexikon dann in der Schule ausgehängt werden.

Die Feierlichkeiten im Jugendzentrum werden wir leider nicht miterleben können. Diese werden nämlich am kommenden Samstag stattfinden, wenn Rosa und ich bereits auf dem Weg zum Zwischenseminar nach Lusaka sind. Dort treffen wir uns mit allen Don Bosco Volontären im südlichen bzw. östlichen Teil Afrikas und unseren Trainern Kathi und Benedict. Danach geht es noch eine Woche auf Reisen zu den Viktoriafällen. Ich fahre mit gemischten Gefühlen: Einerseits freue ich mich auf das Seminar, darauf die anderen wiederzusehen und Erfahrungen auszutauschen. Andererseits läuft hier gerade Vieles wirklich gut und ich fühle mich so wohl, dass ich eigentlich gar nicht zwei Wochen lang aus dem Projekt gerissen werden will.

Ihr dürft euch im nächsten Beitrag aber dann ganz sicher auf tolle Fotos von unserer Reise freuen. Bis dahin liebste Grüße in das winterlich-kalte Deutschland – hier sind es übrigens (wenn es nicht gerade regnet) immer noch schwülwarme 25-30 Grad 😉

Eure Hannah

 

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  1. Gudrun Pahnke

    Liebe Hannah, mit großem Interesse haben wir gerade deinen neuen Bericht gelesen und die Fotos und Videos angeschaut. Schön, dass es dir weiterhin gut gefällt und es dir gelingt, alle Herausforderungen zu meistern. Auch wenn du mit einem traurigen und einem neugierigen Auge das Zentrum verlassen musst, wünschen wir dir eine schöne Zeit mit vielen interessanten Eindrücken sowohl auf dem Seminar als auch auf der Reise. Liebe Grüße aus dem nass-kalten Salzgitter von Gudrun und Rolf

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