Es ist Mitte Juni und spätestens jetzt merke ich, wie ich anfange die Zeit hier rückwärts zu zählen – es ist nicht mehr so, dass ich auf Nachfrage mit der Information starte, wie lange ich schon hier bin, sondern wann es wieder zurück geht. In 10 Wochen um diese Zeit bin ich wieder zu Hause. Das fühlt sich fast noch komischer an, als das Gefühl vor knapp einem Jahr am Flughafen, als es für ein Jahr nach Sambia ging. Meine Mitvolontärin und ich haben uns hier super gut eingelebt. Viele Dinge sind alltäglich geworden und die Arbeit mit den Salesianern ist zwar in vielerlei Hinsicht jeden Tag ein bisschen neu, dennoch ist aber auch dort Routine eingekehrt. Die Aufgaben sind vielschichtig und unser nächstes großes Projekt wird eine viertägige Pilgerreise mit einem Haufen Kinder aus der Gemeinde und dem Jugendzentrum sein. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Auch dadurch bedingt, dass wir viel Energie in diese Veranstaltung stecken, geht es ansonsten im Moment eher ruhig zu.

Deshalb möchte ich heute mit euch ausnahmsweise keine Erfahrung direkt aus dem Projekt teilen. Vor einigen Wochen hatten wir Besuch von einer Volontärin, die für die Salesianer an den verschiedenen Standorten der Provinz kleine Imagevideos gedreht hat. Der Kurzfilm für Mansa ist kürzlich erschienen und gibt meiner Meinung nach tolle Einblicke ins Projekt. Hier auf dem Blog schreibe ich vor allem über die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Mansa hat aber als Einrichtung noch viel mehr zu bieten. Außerdem gibt das Video auch einen Einblick in die Clubs im Jugendzentrum, von denen ich zwar viel schreibe, aber kaum Fotos hochlade. Die Aufnahmen zeigen so viele verschiedene Aspekte der Arbeit der Salesianer hier in Mansa und sagen so viel mehr aus, als seitenlange Berichte. Daher möchte ich euch mit diesem Artikel auf das Video aufmerksam machen. Anschauen könnt ihr es auf Youtube unter diesem Link: https://youtu.be/cHYd2cGjomE

Für diejenigen, denen das Englisch ein bisschen Probleme bereitet, fasse ich hier die Erläuterungen zu den Videosequenzen kurz zusammen (keine wortwörtliche Übersetzung!):

Unser Rektor Father Antonio erklärt: Die Salesianer in Mansa bieten der Bevölkerung in Mansa in der Region Luapula hauptsächlich drei Angebote an.

Der erste Sektor ist die Gemeinde. In der Gemeinde gibt es 16 Outstations, die in den Dörfern verteilt sind. Die am weitesten entfernte Outstation ist 42 Kilometer entfernt und Richtung Norden 32 Kilometer. Die christliche Bevölkerungsgruppe ist das Hauptanliegen der Gemeinde. Wir bieten Sakramente und Sonntagsgottesdienste an. Es gibt 3 Besuche in Outstations an einem Sonntag, während in der Gemeinde 3 Messfeiern stattfinden – eine in Englisch und zwei in der Lokalsprache (Bemba).

Der zweite Bereich ist das Jugendzentrum. Dort bieten wir der jungen Bevölkerung von Mansa zwanglose Freizeit- und Bildungs-Aktivitäten an. Wir haben Teilnehmer im Alter von 7 bis zu 24/25 Jahren.

Der dritte Sektor ist die Schule.

Elisabeth Chambwa: Ich habe diese Schule gewählt, weil ich gehört habe, dass es eine gute Schule ist, wo man einen guten Abschluss machen kann.

Mit der Schule bieten wir eine volle Sekundarschule an, von Klasse 8 bis Klasse 12. Die Schule bietet sowohl Bildung als auch Evangelisierung. Junge Leute mit unterschiedlichen Lebensweisen finden ein Zuhause, einen Spielplatz, eine Kirche und eine Familie, wo sie lernen und spirituell sowie intellektuell aufwachsen können.

Madaliso Daka: Ich glaube, dass andere Schulen sowas nicht bieten können. Diese Schule fokussiert sehr auf religiöse Dinge und es hilft uns im Alltag, denn man muss auch spirituell wachsen, nicht nur intellektuell.

Gloria Kaunda: Das ist die beste Schule in Mansa. Die einzige Schule, über die man sagen kann, dass sie in fast allen Bereichen am Besten ist. Die Umgebung ist sehr sauber und auch akademisch gesehen ist es die beste Schule.

Natasha Chalenga: Ich habe gemerkt, dass so viele Dinge gut sind. Schüler und Lehrer sind freundlich und ich finde die Schule gut und fantastisch.

Deborah Chibwe: Ich kann sagen, dass ich die besten Möglichkeiten habe. Mein Ziel ist es, Ärztin zu werden und ich hoffe sehr, dass ich das erreiche.

Natasha Chalenga: Wenn ich das College abschließe, möchte ich Lehrerin werden, das will ich schon seit meiner Kindheit.

Nicolas Mulenga Nduma: Meine Vision für die Zukunft ist, eine erfolgreiche Person zu werden, so dass ich meiner Familie und dem Land als Ganzes helfen kann.

 

Ich hoffe, das Video konnte euch einen lebendigen und umfassenden Eindruck von der Einrichtung hier in Mansa geben. Viele bunte Bilder und Videos sind eben manchmal besser als 1000 Worte!

Liebste Grüße
Hannah