So. Da war er dann, der 1. September. Um 19:25 Uhr geht unser Flug – mit einem kurzen Umstieg in Madrid landen wir dann in den frühen Morgenstunden des 2. Septembers auf unserem Zielflughafen Santa Cruz de la Sierra in Bolivien – so war der Plan!
Pustekuchen.
Meine beiden Mitvolontärinnen Hanna und Rebekka waren – wie ich auch – mit ausreichendem Zeitpuffer zum Flughafen gekommen und so hatten wir noch gemütliche zweieinhalb Stunden Zeit, um uns in die scheinbar endlos lange Schlange zum Check-In einzureihen. Vorne angekommen, stellten wir unsere Koffer auf das Fließband in der Hoffnung, sie in Bolivien wieder zu sehen.
Als wir damit fertig waren, wurde es auf einmal etwas unruhig am Schalter und die nette Dame, die uns eben noch unsere Flugtickets in die Hand gedrückt hat, erklärte uns nun, dass unser Flug „überbucht“ sei und wir umgebucht wurden auf den Flieger am nächsten Tag um die selbe Uhrzeit (aber nicht die gleiche Verbindung – dazu später mehr)… Kurz gesagt – Wir verbrachten eine Nacht im Hilton Hotel am Flughafen München, um am nächsten Tag, den 2. September, 19:25 Uhr, zu einem neuen Versuch anzusetzen.
Second try.
Hat soweit funktioniert. Unser Flieger erhob sich pünktlich um halb acht Uhr abends in den Münchner Sonnenuntergang und wir landeten gute zwei Stunden später in Madrid, Spanien. Dort angekommen, machten wir uns auf einen 25 minütigen Fußmarsch (ja, dieser Flughafen ist echt riesig) zu unserem Anschlussflug, der genau vom anderen Ende des Geländes abging.
Besagter Anschlussflug war aber nach der Umbuchung in München nicht mehr der Direktflug nach Santa Cruz, sondern über Buenos Aires. Kleiner Umweg, aber ist schon O.K., dachten wir uns. Da hat man wenigstens mehr von der Reise…
Als die riesige Hauptstadt Argentiniens dann vom Flugzeug aus zu sehen war, stellten wir uns schonmal auf einen Schwall feuchter, tropischer Hitze ein, der uns treffen würde, sobald wir den Flieger verlassen. Dort angekommen und mit dem „extremsten“ gerechnet, waren wir dann doch ein wenig überrascht, als wir bei knackigen – 1 Grad Celsius die Landungsbrücke des Flughafens passierten. Und natürlich waren wir auch unseren Erwartungen entsprechend, sommerlich gekleidet, sodass der Gedanke, nun 13 Stunden Aufenthalt in dieser Eiseskälte doch einen kleinen Schock mit sich brachte…
Naja, es ist halt noch Winter dort. Da Buenos Aires ziemlich südlich und – relativ – nah am Südpol liegt, ist es dort auch dementsprechend frisch in dieser Jahreszeit. Nichtsdestotrotz machten wir uns einen schönen Tag in der Stadt, aßen alle drei ein echtes Argentinisches Rumpsteak und saßen dann pünktlich um 23.15 Uhr in unserem letzten Flieger nach Santa Cruz in Bolivien. Das waren dann nur noch zwei Stunden, die für mich wie im Flug vergingen, da ich vom Start bis kurz vor der Landung geschlafen habe.
1:30, Santa Cruz Viru Viru International Airport.
Gelandet. Wir wussten schon, dass wir vom Flughafen abgeholt werden, aber neuesten Infos zu Folge erst um 3 Uhr nachts, da wir mit zwei holländischen Volontären gleichzeitig abgeholt werden sollten, deren Flug erst etwas später ankommen würde. Also warteten wir – und warteten – und noch ein bisschen, bis dann – bolivianischer Pünktlichkeit zur Folge um kurz nach 4 Uhr morgens unser Empfangskomitee eintraf, um uns – wirklich sehr liebenswert – zu begrüßen.
Da der Flug der Holländer aber auch erst zwei Stunden später als geplant eintraf, versuchten wir schon mal im Auto mit dem wir abgeholt wurden ein wenig Schlaf nachzuholen.
Um 6 Uhr waren dann alle da und wir fuhren gemeinsam in die Stadt zu unserem neuen zu Hause. Dort angekommen war uns nicht mehr nach Einrichten usw, sondern – kurzer Prozess – die Koffer landeten auf dem Zimmerboden und wir in unseren Betten.
Das war es für´s Erste.
Wie unsere erste Zeit hier verlief, werde ich in ein paar Tagen hier zusammenfassen und euch mitteilen. Bis dahin –
eine gute Zeit und Hasta pronto!
Gabriel
schulte-schulenberg
Lieber Enkelsohn,
Dein Bericht hat uns gut gefallen!
Wir sind auf die Fortsetzung gespannt.
Herzlich,
Deine Großeltern