Warum denn ein Chamäleon? Warum fliegt das den? Warum nennt man einen Blog so?

Fliegen:

  • Ferne
  • anderer Betrachtungswinkel
  • frische Luft
  • Himmel
  • Freiheit

Chamäleon:

  • Farbenwechsel/ Bunt
  • wechselhaft
  • Anpasssung
  • Djungel/ Tropisch/ Exotisch

All diese Eigenschaften sind welche die ich bereits habe, die ich erwerben werden, bzw. ein guter Volontär haben sollte oder welche zu meinem Einsatzland, Benin, passen.

 

Ferne: Ich lebe hier in der Ferne zu meiner Heimat, in einem ganz anderen Land. Es gibt einige Dinge die hier in der Ferne gleich wie zu Hause sind. Aber es gibt so unglaublich viele Unterschiede, obwohl die geographische Ferne von München und Cotonou eigentlich gar nicht so weit ist. Doch betrachtet man die Distanz in einem sozio-ökonomische Rahmen, so ist diese so groß wie ein Tiefenseegraben. Die Nord-Süd Verwerfung ist hier klar zu spüren, für mich ein weißer-Norde. Hier in der Stadt selbst gibt es keinen Arm-Reich Kontrast, denn alle scheinen arm zu sein. Ferne bedeutet hier wirklich eintauchen in die Fremde, mit anderen Habitus und leicht anderen Gemütern.

Anderer Betrachtungswinkel: Wenn man sich ins Flugzeug setzt, schaut man wie ein König auf all die winzig kleinen Untertanen hinab. Doch sobald man landed ist man geerdet und das sollte man in Cotonou auch unbedingt sein. Denn man ist hier ein Außerirdischer als weißer Mann. Man ist derjenige der auffällt, der angestarrt wird. Ich selbst merke langsam auch wie außerirdisch ich mein Erscheinungsbild empfinde: alle um dich herum sind schwarz, überall schwarz und da ein hell-weiß-leuchtender Fleck! Ein Europäer! (Das klingt jetzt etwas drastisch, was ich damit sagen will ist das die Perspektive wechselt. In Schwarzafrika ist es nichts neues einen Weißen zu sehen, dennoch fällt es auf, wenn zum beispiel drei Kinder plötzlich lautstark herzlich mit einem “ Yovo(Weißer)-Yovo-Bonsoir! Ca va? Ca va bien“ begrüßen)

Frische Luft: In Cotonou ist die Luft nicht frisch, sie ist eher benzin- oder urinhaltig. Was diese Assoziation in meinem Freiwilligenkontext zu tuen hat, ist eher, dass ich nach neuer Inspiration Luft schnappen kann und ich den Kindern hier frische Luft und Schwung in ihren Alltag bringe!

Himmel: Man spürt, dass die Frauen, die Männer, die Jugendlichen und Kinder Gott hier viel näherstehen als in Deutschland. Jeder freut sich schon auf den Sonntag. Jeden Tag wird Rosenkranz gebetet. Jeder klatscht bei den Kirchenliedern mit…. Vielleicht spüren sie den Himmel intensiver, da in der Nähe vom Äquator die Ozonschicht dünner ist.

Freiheit: „Frei ist niemand. Es gibt immer gewisse Verpflichtungen und Regeln“ das meinte eine Don Bosco Schwester zu mir während meinem Praktikum. Ich antwortete ihr darauf: „Aber ich bin frei! Ich habe mich aus freien Stücken dazu entscheiden einen Auslandsfreiwilligendienst zu machen, ein Vorpraktikum zu machen, mit Kindern in Cotonou zu arbeiten.“ Bisher gab es für mich schon einen gewissen Zwang in die Schule zu gehen, da es der Staat sagt und, da ich mein Abitur wollte. Doch jetzt bin ich in Cotonou und fühle mich frei!

Farbenwechsel: Von Schwarz-Rot-Gold zu Grün-Gelb-Rot, von Weiß zu Schwarz, von Eintönig zu Bunt. Hier wird auch Jeans mit einem weißen T-Shirt getragen oder Anzüge aber halt auch sehr sehr viele Kleider mit den beninischen Aufdrucken darauf. Auch tummeln sich auf der Straße tausend gelbe Motorradfahrer (Moto-Taxi).

Wechselhaft: das Jahr wird seine Höhen und Tiefen haben. Ich werde viele Personen mit unterschiedlicher Persönlichkeit kennen lernen. Ich werde mich ändern. Ich werde mein Projekt wechseln. Die Kinder in den Projekten werden durchwechseln

Anpassung: Wie ein Chamäleon will ich mich anpassen. Äußerlich gesehen geht das durch Kleidung, durch Anziehen der bunten gemusterten Stoffe. Mit der sprachlichen Anpassung habe ich bereits angefangen. Mein französisch Akzent wird sich wahrscheinlich auch bald zu einem beninisch-französischen Akzent anpassen. Un die ein oder andere Gewohnheit werde ich sicher übernehmen

Djungel/ Tropisch/ Exotisch: Cotonou liegt im Subtropischen Bereich. So gibt es hier auch Chamäleons in der Natur zu kaufen lebendig oder tot. Wenn man ein Chamäleon kauft, soll dies zur Gesundheit seiner Familien beitragen (Voodooglauben).

Bisher habe ich selbst noch kein Chamäleon gesehen, aber hier gibt es auch ganz viele bunte Echsen, wie du beim Beitragsbild siehst

Bis zum nächsten Mal, deine Gina 😀

 

Ich schreibe auch eine Diabetes-Blog. Falls du einen Diabetiker kennst, ist der Blog für die Person bestimmt auch sehr interessant: https://auslandsfreiwilligendienstmitdiabetes.wordpress.com/