28. November 2017, 5:00 Uhr: mein Wecker klingelt und während ich noch überlege ihn zu erschlagen, fällt mir wieder ein warum er so früh klingelt: Es ist Feiertag in Albanien; der Tag der Unabhängigkeit vom osmanischen Reich und auch noch 105-jähriges Jubiläum. Schon seit letzter Woche war die komplette Pedonale – die Fußgängerzone im Zentrum, neben der ich gleich wohne – voll mit Albanienflaggen, den zusätzlich war auch noch der Feiertag der Flagge. Da am 29. November auch noch ein Feiertag war, der Tag der Befreiung, boten sich die freien Tag dazu an, einen kleinen Trip zu unternehmen.
6:00: wir beladen den Kleinbus, den wir für uns 22 Leute gemietet haben und fahren los Richtung Grenze zum Kosovo. Nachdem es langsam dann auch schon hell wurde, konnte ich die unglaublichen Berglandschaften auf dem Weg bewundern. Ich bin es ja schon gewohnt, egal wohin ich schaue, Berge zu sehen, aber die Berge waren so wunderschön und direkt neben uns, während wir uns durch die kurvige Straße schlängelten. Im Kosovo angekommen, konnten wir aufeinmal sogar Schnee auf den Bergspitzen erspähen und letztendlich sind wir sogar durch Landschaften mit Schnee gefahren. Einen Stop legten wir dort leider nicht ein aber ich konnte trotzdem einen Eindruck des Landes gewinnen. Außerdem sahen wir auch hier viele albanische Flaggen zur Feier des Tages.
12:30: wir erreichen die mazedonische Grenze, auch hier stießen wir wieder auf einige albanische Flaggen.
13:00: wir legen unseren ersten Stop ein: Skopje, die Hauptstadt des Landes. Ich habe mich sofort in diese Stadt verliebt, sie hat ein wunderschönes Zentrum und viele Gassen mit schönen kleinen Läden, in welchen wir auch ein bisschen stöbern konnten. Letztendlich verbrachten wir die 3 Stunden allerdings hauptsächlich in einem Restaurant und damit Fotos zu machen, wonach die Albaner wirklich verrückt sind.
16:00 wir machen uns wieder auf den Weg, dieses mal nach Struga eine etwas kleinere Stadt in der wir die Nacht verbringen sollten. Im Hotel angekommen wurden wir von lauter Musik begrüßt zusammen mit 2 großen Flaggen Albaniens, während und nach dem Abendessen wurde Live-Musik gespielt zur Feier des Tages und alle Gäste tanzten fleißig, so auch ich und habe somit albanische Tänze gelernt, was wirklich gar nicht so einfach ist: alle halten sich in einem Kreis an der Hand und führen unterschiedliche Schrittfolgen aus, die jeder zu beherrschen scheint. Als wir in Struga ankamen war es bereits dunkel und auch bei dem kleinen Nachtspaziergang konnte man nur ein bisschen der Stadt sehen, aber auch im Dunkeln war es sehr schön, was sich am nächsten Tag bei Tageslicht bestätigte.
Lang hatten wir aber nicht Zeit noch viel zu sehen. Denn um 9 Uhr bestiegen wir wieder den Bus um uns auf nach Ohrid zu machen. Eine weitere schöne, alte Stadt. Wir machten wieder viele Fotos, ich habe das Gefühl ich bin auf tausenden Fotos auf den verschiedensten Handys. Nach 2 Stunden machten wir uns wieder auf zum nächsten Halt: ein Nationalpark. Dort befanden wir uns am Ohrider See und es gab eine Kirche und ein Kloster. Und schon ging es wieder zurück Richtung Albanien und zwar nach Pogradecë, eine Stadt im Süden Albaniens in welcher wir zu Mittag aßen. Von da aus machten wir uns auf zurück nach Shkodër, was ca. 4 Stunden dauerte und letztendlich haben wir quasi eine kleine Runde gemacht durch Kosovo, Mazedonien und Albanien. Die meiste Zeit haben wir im Bus verbracht, da wir einen wirklich weiten Weg zurückzulegen hatten, aber Langeweile gab es da nicht, es wurde ein Handy an die Musikbox angeschlossen und albanische Lieder angehört, dazu wurde getanzt und gesungen, es wurden Spiele gespielt oder einfach nur gequatscht. Ich habe den Trip sehr genossen, es war schön so viel Zeit mit den Leuten zu verbringen, die ich sonst immer nur für ein paar Stunden im Jugendzentrum sehe, aber trotzdem hatte ich das Gefühl als würde ich sie all schon viel länger als geradeeinmal 3 Monate kennen. Wer meinen Blog fleißig verfolgt hat, weiß vielleicht, dass ich an meinem allerersten Wochenende hier auch mit ein paar Animateuren weggefahren bin und ich fand es wirklich beeindruckend, als ich das ganze verglich, wie ich damals als Außenstehende dabei war, schließlich kannte ich noch niemand und wie ich jetzt mit vielen davon Freundschaften geschlossen habe und es auch schon ganz selbstverständlich, dass ich dabei bin. Ich habe diese Leute echt ins Herz geschlossen und hatte viel Spaß.
Noch ein paar Impressionen der Städte:

Skopje

Struga:

Ohrid:

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