Ab September soll in Ruanda die große Regenzeit losgehen. Das haben wir nun auch gemerkt.
Seit ein paar Tagen gabs hier schon die ein oder anderen größeren oder kleineren Schauer.. Heute war es jedoch echt extrem.

Aber erstmal zum Anfang des Tages. Heute Morgen sind Kathi und ich wieder um 07:15 Uhr in der Kapelle auf dem Gelände bei der Messe von unserem Direktor gewesen. Danach gabs Frühstück für uns und ausnahmsweise keinen Kinyarwandaunterricht. Direkt nach dem Frühstück hab ich Kathi erstmal die Haare geflochten und gegen 10 ging’s dann los nach Huye, damit wir beide unser Volontär-Visum beantragen können. Da hat es schon so langsam angefangen immer windiger zu werden. Wir beide sind mit Jean-Paul dann auf die Motos gestiegen und sind losgefahren. Da Jean-Paul aus Burundi kommt, brauchte er nämlich auch noch ein Jahresvisum. Am Flughafen gab es nämlich nur ein Visum für bis zu 30 Tagen Aufenthalt. Naja, auf jeden Fall haben wir in so einem kleinen Seitenladen dann alle unsere Unterlagen abgegeben und mussten dort nochmal eine Portraitaufnahme unseres Gesichtes machen lassen. Wir dachten, dass das Ganze so circa 1 Stunde dauern würde, da wir schließlich alle Unterlagen vollständig und auch super sortiert hatten. Damit haben wir uns wohl geirrt. Na h so circa 1.5-2 Stunden war uns beiden dann so langweilig, dass wir angefangen haben „Hangman“ zu spielen. Ein wenig komisch wurden wir schon angeschaut.. Huch

Nach irgendwie 3 Stunden oder so war der Mann der unsere Unterlagen bearbeitet hat mit unseren auch fertig und Kathi und ich sind in der Zeit wo die von Jean-Paul bearbeitet wurden ein bisschen in der Gegend rumgestöbert. Zuerst sind wir in einen Supermarkt gegangen (das erste Mal bisher) und haben dort rumgestöbert. Ich hab mir n Trinkbecher für unser Haus geholt und wir haben für den Geburtstag für Jean-Paul im Oktober einen kleinen Geburtstagshut geholt. Ach ja, und den Uhu-Stick den wir seit Tagen für unsere Tagebücher haben wollen, haben wir auch endlich gefunden und natürlich sofort mitgenommen. Unser Fazit vom Supermarkt: super aufgebaut und strukturiert, lokale Produkte sind günstig, aber Alkohol wie Malibu, Jägermeister, Absolut Wodka und co. kosten sooo viel mehr! Sie kosten so circa 39.000 FRW pro Flasche was circa 31€ entspricht. Im Anschluss hatten wir euch Hunger, da wir ja nicht pünktlich zum Mittagessen wieder zurück auf dem Campus waren. Da gegenüber ein Chinarestaurant (mit 1a Bewertungen wohlgemerkt) war, hatten wir kurz überlegt dahin zu gehen, haben uns dann aber spontan doch für die kleine Bäckerei daneben entschiede. Leider war vieles schon ausverkauft, aber wir konnten zum Glück noch „Amandazi“ (frittierte, aber nicht fettige Teigbällchen) und „Sambousa z‘ibirayi“ (frittierte dreieckige Teigtaschen mit leicht scharfer Kartoffelfüllung) ergattern. Es war SO lecker! Danach hatten wir dann noch ein kleines Visum-Update bekommen. Der Laden hat nachmittags irgendwie nicht auf und wir müssen da morgen nochmal hin, damit der die Sachen weiter machen kann (oder so) und danach noch zu irgend einem Amt. Irgendwie verstehen wir gar nicht, was da heute abging.. naja, hauptsache das Visum ist bald da. Die Bestätigung für den Antrag haben wir bis dahin immerhin schon bekommen.

Dann hat es plötzlich angefangen zu schütten wie aus Eimern. Dank des immer stärker werdenden Windes war das schon irgendwie klar, aber dass es so dolle regnet hätte ich nicht erwartet. Es hat super laut gedonnert und zwischendrin geblitzt. Aber einen solch lauten und langen Donner hab ich bisher noch nie gehört. Die ganzen Moto-Fahrer sind mit ihren Rollern unter Abdächer gegangen und die Straßen wurden schnell super leer. Sogar die Polizei hat vor der Bäckerei gehalten und gewartet, dass der Regen weniger wurde, da das Fahren bei dem Wetter echt gefährlich wäre. In der Zeit haben wir dann genüsslich unser Essen in der Bäckerei gegessen und haben gewartet, bis der Regen etwas weniger wird und wir wieder über die Straße zu Jean-Paul konnten. Wir mussten uns irgendwie auf die Suche nach einem Bus machen und sind in dem schon leichter gewordenen Regen dann losgegangen.

Nach circa 5min. haben wir dann einen Bus gefunden. Als wir da waren, waren wir aber auch schon trotz Regenjacken komplett durchnässt. Im Bus selber haben wir dann auch nochmal so 10-15min. gewartet bis der Bus voll war. Dann sind wir losgefahren und waren dann schnell wieder zurück in Rango. Zuerst haben wir uns da umgezogen und sind dann zu 14:30 Uhr auch mal zum Essen gegangen und haben uns was von den Resten geholt. Heute gabs das erste Mal Nudelauflauf, aber leider waren die anderen beim Essen um 12:30 Uhr schneller und es gab nur noch einen Löffel, den Kathi und ich uns geteilt haben. Das was wir hatten war aber auch echt super lecker. Kochbananen und Bohnen gabs natürlich noch genug für alle. Danach waren wir einfach durch und haben zusammen ein wenig Netflix auf meinem Zimmer geschaut. Gegen 17 Uhr sind wir dann nochmal für einen Spaziergang rausgegangen, da es dann nicht mehr geregnet hat. Ganz im Gegenteil: die Sonne schien, es waren nicht mehr viele Wolken Himmel und es war wieder relativ trocken draußen. Der Sonnenuntergang war super schön:)

Zurück auf dem Campus haben wir dann erstmal unseren Flur und die Zimmer geputzt (da heute Putzdienstag war;) ) und sind dann direkt zum Abendgebet in die Kapelle gegangen. Schon beim putzen ging mein Zimmerlicht nicht und ich war ein bisschen nervös deswegen muss ich sagen… alle anderen Lichter bei uns im Haus gingen nämlich. In der Kapelle gabs dann einen großen Stromausfall der in der gesamten Umgebung wohl war. In der Ferne konnte man keine Lichter mehr sehen, die Kapelle war stockdunkel und man konnte wirklich garnichts sehen. Genau so war’s dann auch beim Abendessen. Erst als F. Diodème eine Baustellenlampe geholt hat, konnten wir wieder wirklich gut was sehen. Aber die Dunkelheit hat uns tatsächlich kaum gestört beim Essen. Wir haben trotzdem super viel geredet und gelacht, P. Danko hat immer noch genüsslich an seinem Wein geschnüffelt und ihn geschlürft, der Koch hat extra eine neue Portion Pat für P. Raphaël noch gekocht, F. Diodème hat seine tausenden Knoblauchzehen geschnibbelt und Kathi und ich hatten und ich hatten unser Heineken. Mitten beim Essen ging der Strom dann wieder und zur Feier dessen haben wir natürlich noch alle Bananen von unserem Campus gegessen:)

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@ubuzimabwomurwanda