Viva Bolivia!

Angelina in Bolivien

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Endlich Frei-Tag!

Ja, auch wir Volontäre haben mal frei. Und da wir ja nicht nur zum Arbeiten hier sind, sondern auch was vom Land sehen wollen, haben wir schon das ein oder andere Mal unseren Rucksack gepackt und uns auf den Weg gemacht.

Da wäre beispielsweise unser allererster Ausflug im Oktober, zu den „Espejillos“, wunderschönen Wasserfällen etwas außerhalb von Santa Cruz. Mit dem Micro fuhren wir zwei Stunden irgendwo ins Nirgendwo und von dort aus dann auf der Ladefläche eines Geländewagens noch einmal 40 Minuten durch die Pampa, dann waren wir da. Den ganzen Tag haben wir geplantscht, sind von Felsvorsprüngen ins Wasser gehüpft oder auf den Felsen hinab ins nächste Becken gerutscht. Auf dem Rückweg ist das Auto auf halber Strecke liegen geblieben und wir mussten eine halbe Stunde auf einen Ersatzwagen warten. Diese Zeit haben wir dann einfach mit kurzen Bewegungsspielen überbrückt, während wir hofften, dass der andere Wagen möglichst vor der herannahende Kuhherde bei uns ankommen würde (was er dann auch knapp schaffte).

Im Januar gab es dann gleich zwei Ausflüge: Einmal ging es nach „Güembé“, ein riesiger Park mit Freibädern und Tieren, wo wir einfach den ganzen Tag enspannt und genossen haben.

Zwei Wochen später ging es zu den „Lomas de Arena“. Auf den riesigen Sanddünen stehend, fühlt es sich an, als sei man in der Wüste. Dort hatten wir mal wieder mehr Glück als Verstand und unser Taxifahrer hat uns ziemlich weit in den Park hineingefahren, sodass wir von sieben Kilometern vielleicht noch 2 laufen mussten. Nach dem Herumtollen im Sand haben wir dann erstmal Abkühlung in einem kleinen Teich gesucht, der eher einer riesen Pfütze glich. Leider gestaltete sich der Rückweg als wesentlich antrengender als erwartet, den ganzen Weg bis zum Eingang des Parks hätten wir durch die pralle Mittagssonne laufen müssen. Glücklicherweise begegnete uns auf dem Weg ein sehr freundlicher Señor, der uns auf der Ladefläche seines Pick-Ups bis in die Stadt mitnahm.

Ende März ging es dann zum ersten Mal so richtig in den Urlaub – 3 Tage fuhren wir nach Samaipata, ein Dorf drei Stunden von Santa Cruz entfernt. Mit dem „Trufi“, so heißen die Kleinbusse, die Überlandfahrten anbieten, kamen wir gegen Mittag an und suchten uns erst einmal ein Hostel. Am Nachmittag ging es dann auch direkt zu einem Wasserfall, wo wir ein bisschen die Natur genießen und plantschen konnten. Am Abend haben wir uns dann Pizza geholt und diese in unserem Hostel auf dem Dach bei Kartenspielen und Apfelsaft genossen. Am nächsten Tag stand eine Wanderung durch einen kleinen Waldteil des Nationalparks „Amboró“ an. Mit einem Kleinbus wurden wir eine Stunde über Stock und Stein zum Eingang gebracht und von dort aus konnten wir drei Stunden lang beeindruckende Natur bestaunen. Auf dem Rückweg begann es zu regnen, sodass wir am Auto angekommen komplett durchnässt waren. Das machte aber nichts, unser Fahrer fuhr kurz mit uns am Hostel vorbei, wo wir uns umzogen, dann ging es direkt weiter zu „El Fuerte“, eine Ruinenstätte der Pre-Inka, wo wir noch eine ausführliche Führung bekamen und noch einiges lernen konnten. Unseren letzten Tag ließen wir ruhig angehen. Wir bummelten ein wenig durch das Dorf und genossen die ein oder andere Leckerei, bis wir uns am Nachmittag wieder auf den Heimweg machten.

Ihr seht: Ich durfte schon viel erleben und entdecken in den acht Monaten, die ich jetzt hier bin. Mein richtiger Urlaub beginnt allerdings erst nächste Woche, wenn meine Familie zu Besuch kommt. Gemeinsam werden wir durch Bolivien reisen und dieses Land endlich richtig kennenlernen.

Außerdem werde ich zusammen mit meiner Mitvolontärin aus Ecuador eine Woche nach Buenos Aires reisen, ein großer Traum, den ich mir endlich erfüllen werde.

So werden die verbleibenden drei Monate vermutlich wieder wie im Flug vorbeiziehen und ich werde gefühlt nächste Woche schon wieder in Deutschland sein.

¡Hasta Pronto!

Angelina

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