Teachers-day, eine Nacht in einem Bus und vieles mehr

So was soll ich sagen, die ersten sechs Wochen sind um und so langsam wird das Leben hier zum Alltag. Ja ihr lest richtig. Ich schreibe Alltag, denn ich habe mich dran gewöhnt, dass es hier drunter und drüber läuft. 🙂 Nun möchte ich euch aber mal von meinem chaotischen, aber auch lustigen Leben hier erzählen.

Beginnen werde ich mit dem „Teachers-day“. Dieser war am 04.10.2019 und wird eigentlich als internationaler Feiertag für Lehrer gehandhabt, welcher aber in Deutschland nicht zelebriert wird. Warum auch immer, unsere deutschen Lehrerkräfte fänden einen weiteren lustigen Feiertag bestimmt auch nicht schlecht 🙂
Der Tag fing für uns um 07:30 an und begann mit einem gemeinsamen Marsch um  das Schulgebäude. An diesem nahmen alle Schulen unseres Schulbezirkes Teil, sodass knapp 1.000 Lehrer*innen am Ende ihres Marsches auf unserem Schulhof endeten. Der Marsch wurde durch Gesänge, Plakate und einer Blaskappelle begleitet und war super witzig.
Dann startete der offizielle Teil des Tages. Zuerst wurde die Nationalhymne gesungen und im Anschluss daran folgte eine kurze „Dancesession“, bei der jede Lehrkraft ihre Tanzschritte zur Schau stellen konnte. Auch wir haben viel getanzt, was schnell zur Lachnummer unter den anderen Mitmenschen wurde, denn wir können nicht mal ansatzweise so gut unsere Hüften schwingen, wie hier einige der Frauen und Männer. Im Anschluss daran folgte eine Tanzchoreo unserer Schule mit einem ungeplanten Freestyle-Prat von Vanessa und mir, welcher durch Rufe wie „M`zungu-Dance“ lachend unterstützt wurde und es folgten einige Reden sowie einer Verleihung für die erfolgreichsten Lehrer*innen. 
Geendet hat der ganze Tag dann in einer anderen Location. Dort wurde gemeinsam mit allen Lehrkräften gegessen, getanzt und auch das ein oder andere alkoholische Getränk verzehrt. Dieser letzte Abschnitt trainierte aber nicht nur meine Bein- und Hinternmuskulatur durch das viele Tanzen und „Booty-shaken“, sondern auch unser Bauchmuskulatur durch das viele Lachen über uns aber auch gemeinsam mit den Lehrern unserer Schule.

Im Folgenden erreichte uns leider die traurige Nachricht, dass eines unser Lehrkräfte an den Folgen einer Fehlgeburt verstarb. So nahmen wir am 08.10 an einer sehr emotionalen Beerdigung teil.

Nach diesem traurigen Tag war ich dann wieder mal auf mich alleine gestellt und durfte mein Talent als Lehrkraft unter Beweis stellen. Ein Glück hat mich meine Klasse so lieb aufgenommen, dass ich vor allem mit der Lautstärke innerhalb der Klasse kein Problem hatte 🙂 Naja so finge ich an ein wenig Englisch zu machen und endete die Englischstunde mit einer Runde „Galgenmännchen“, was die Klasse sehr erfreute. Als dann aber „Home-Economics“ auf dem Plan stand, war ich etwas überfordert. So fingen wir Rollenspiele an, in den sich die Schüler*innen gegenseitig erklärten, wie Verletzungen im Alltag entstehen. Dieser Teil war sehr amüsant, da meine Schüler*innen sehr viel Kreativität aber auch Spaß an den Tag legen.

Geendet hat meine fünfte Woche leider etwas ernüchtern. Leider haben wir seit der ersten Woche Probleme mit dem beantragen unseres „Study-Permit“, sodass uns am Donnerstag (10.10) nahgelegt wurde, dass wir doch einmal bitte das Land verlassen müssen und wieder einreisen dürfen.
Gesagt getan. So fuhren wir am Samstagmorgen knapp 7,5 Stunden mit dem Bus nach Livingstone um dann rüber nach Simbabwe zu gehen. Bei unserem Landwechsel habe ich dann das erste Mal in meinem Leben wilde Elefanten und Affen gesehen. Nach knapp einer halben Stunde im Immigration Center von Simbabwe und einem Visum für Simbabwe ging es für uns wieder zurück nach Sambia. Dort angekommen wollten wir dann mit dem letzten Bus zurück nach Hause fahren. Leider wussten wir nicht, dass die Busse Nachts zwischen 21 & 4.30 Uhr Fahrverbot haben, sodass wir eine ziemlich unbequeme und schlaflose Nacht in dem Bus verbracht haben. Aber auch diese haben wir unversehrt überstanden und konnten dann endlich morgens um 7 Uhr in unser heißgeliebtes Bett fallen. 🙂
Jetzt muss nur noch das beantragen unseres „Study-Permit“ klappen und dann ist das Kapitel Visum endlich abgeschlossen.

Nun liegen die nächsten spannenden Wochen an. Es stehen eine Award-Verleihung, eine afrikanische Hochzeit, sowie der Abschlusstag der 12. Klassen und ein Graduation-day an. Von diesen werde ich dann aber in einem anderen Blogpost berichten.

Ach nebenbei. Zu allen Aktionen findet ihr Bilder auf meiner „Galerie-Seite“ 🙂

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Weeding-Time

  1. Liebe Wiebke,

    Genau! Auch in Deutschland bekommen Lehrer viel zu wenig Wertschätzung für das, was sie leisten. Wir haben den Weltlehrertag am 5. Oktober auch nicht vergessen. Ihr habt bestimmt am 4. gefeiert, weil Samstag schulfrei ist😊
    https://www.facebook.com/427585721108250/posts/603077783559042?sfns=mo

    Liebe Grüße
    Ulla Fricke
    Don Bosco Mission

    P. S: Eine Nacht im sambischen Bus- ich fühle mit dir. 2012: Fünf Platten nach 13h Fahrt hielten wir im Busch und nirgendwo. Irgendwann ist es eine krasse Geschichte, die ihr erzählen könnt- und überstanden habt!

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